Selenskyj offenbar ausspioniert:Mitarbeit an Attentatsplan? Frau festgenommen
Ukrainische Behörden haben eine Frau festgenommen, die geholfen haben soll, ein Attentat auf Präsident Selenskyj vorzubereiten. Sie soll für Russland Informationen gesammelt haben.
Wolodymyr Selenskyj mit dem Chef der ukrainischen Luftwaffe Mykola Oleschtschuk
Quelle: dpa
Ukrainische Sicherheitsbehörden haben eine Frau wegen des Verdachts festgenommen, Russland bei einem geplanten Attentat auf Präsident
Wolodymyr Selenskyj unterstützt zu haben.
Der ukrainische Geheimdienst SBU teilte am Montag mit, dass die Frau für russische Geheimdienste relevante Erkenntnisse über einen Besuch Selenskyjs in der südukrainischen Region Mykolajiw gesammelt habe. Demnach soll die Frau Russland dabei geholfen haben, einen "schweren Luftangriff auf die Region Mykolajiw vorzubereiten".
Frau soll Informationen über Selenskyj-Reise gesammelt haben
Die in der Kleinstadt Otschakiw am Schwarzen Meer lebende Frau arbeitete dem SBU zufolge im Lager eines ukrainischen Militärstützpunkts. Sie soll versucht haben, den Zeitplan und den geplanten Ablauf von Selenskyjs Besuch in der Region in Erfahrung zu bringen. Zudem habe sie versucht, Informationen über den Standort ukrainischer Systeme der elektronischen Kriegsführung und Munitionslager zu erhalten. Der Frau wird demnach die unbefugte Weitergabe von Informationen über Truppenbewegungen zur Last gelegt.
Die Ukraine soll mit ihrer Gegenoffensive erste Frontdurchbrüche erzielt haben. Was bedeutet das für den weiteren Kriegsverlauf? ZDFheute live mit Militärexperte Michael Karl.02.08.2023 | 30:20 min
So kommt die ukrainische Gegenoffensive voran:
Geheimdienstangaben zufolge drohen ihr dafür bis zu zwölf Jahre Haft. Der Geheimdienst SBU veröffentlichte am Montag ein verwackeltes Foto der von Agenten festgehaltenen Frau sowie Textnachrichten und handschriftliche Notizen zu militärischen Aktivitäten.
Selenskyj hatte Region Mykolajiw zuletzt Ende Juli besucht
Staatschef Selenskyj schrieb am Montag im Online-Dienst Telegram, der Geheimdienst habe ihn über den Anschlagsversuch und den "Kampf gegen Verräter" in der
Ukraine unterrichtet. Selenskyj besuchte die Region Mykolajiw im Juni nach dem Teilbruch des Kachowka-Damms, der weite Teile der Südukraine überschwemmte, und Ende Juli nach russischen Angriffen mit mehreren Toten.
Mykolajiw wurde in den ersten Monaten des Krieges stark zerstört:
Der SBU nahm die Frau eigenen Angaben zufolge nicht sofort nach ihrer Enttarnung fest - sondern beobachtete sie zunächst weiter, um weitere Informationen über ihre russischen Kontaktpersonen und die "ihr zugewiesenen Aufgaben" zu erhalten. Um derweil den Besuch Selenskyjs in der Region Mykolajiw abzusichern, seien "zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen" worden.
Behörden: Informantin "auf frischer Tat ertappt"
Die Verdächtige sei später "auf frischer Tat ertappt" worden, als sie versucht habe, ihre Erkenntnisse an russische Geheimdienste zu übermitteln. Ukrainische Behörden geben regelmäßig Festnahmen in der Ukraine lebender Menschen bekannt, denen Kollaboration mit der russischen Armee vorgeworfen wird.
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