Amazonas-Gipfel: Wie kann der Regenwald geschützt werden?
Amazonas-Gipfel in Brasilien:Wie kann der Regenwald geschützt werden?
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Mehr als die Hälfte des Amazonas-Regenwaldes liegt in Brasilien - Präsident Lula geht anders als Vorgänger Bolsonaro gegen die Abholzung vor. Nun beraten acht Amazonas-Staaten.
Die Regierungen der acht Amazonasstaaten kommen vom heutigen Dienstag an zu einem zweitägigen Gipfel in Brasilien zusammen, bei dem ein gemeinsamer Plan zur Rettung des größten Regenwaldes der Erde vereinbart werden soll.
Bei dem "Amazonas-Gipfel" wollen sich die Vertreter von Brasilien, Bolivien, Ecuador, Guyana, Kolumbien, Peru, Suriname und Venezuela zudem auf eine gemeinsame Position für die UN-Klimakonferenz COP28 in Dubai Ende des Jahres einigen.
Mit dem Treffen will der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva sein Regierungsmotto "Brasilien ist zurück" umsetzen, nachdem sich das Land unter seinem rechtsradikalen Vorgänger Jair Bolsonaro weitgehend aus dem globalen Kampf gegen den Klimawandel ausgeklinkt hatte.
Deutscher Staatssekretär: Ohne den Amazonas geht es nicht
Die Konferenz in der an der Mündung des Amazonas gelegenen Stadt Belém ist der erste Gipfel der Organisation des Amazonas-Kooperationsvertrags (Octa) seit dem Jahr 2009. Der Vertrag war 1978 geschlossen worden. Auch Deutschland und Norwegen sind als Hauptunterstützer des Amazonas-Fonds in Belém vertreten.
Der Parlamentarische Staatssekretär im Entwicklungsministerium, Niels Annen, der als Vertreter der Bundesregierung an dem Treffen teilnehmen wird, sagte: "Der Amazonas ist die grüne Lunge der gesamten Region. Er beherbergt einen unfassbaren Schatz an Biodiversität und ist Heimat indigener Gemeinschaften mit einer riesigen kulturellen Vielfalt." Annen weiter:
Abholzung um 66 Prozent gesunken
Nachdem die jährliche Vernichtung des Amazonaswalds unter Bolsonaro zwischen 2019 und 2022 um dramatische 75 Prozent zugenommen hatte, gibt es unter Lula erste Anzeichen einer Trendwende. Laut Umweltministerium ist die Abholzung im brasilianischen Amazonasgebiet im Juli um 66 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken.
Tweet des brasilianischen Umweltministeriums: Rückgang der Abholzung im Juli um 66 Prozent
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Der Amazonas gilt als "grüne Lunge" des Planeten. Sein Regenwald nimmt in gigantischen Mengen Kohlendioxid aus der Erdatmosphäre auf und wirkt damit der Erderwärmung durch dieses Treibhausgas entgegen. Wissenschaftler warnen jedoch, dass sich der Amazonaswald einem Kipp-Punkt nähert, von dem an seine Bäume absterben und das gespeicherte Kohlendioxid wieder in die Atmosphäre abgeben würden. Dies hätte katastrophale Folgen für das Erdklima.
Bereits im Jahr 2020 waren die Kohlendioxid-Emissionen des Amazonas um 117 Prozent im Vergleich zum Jahresdurchschnitt der Jahre 2010 bis 2018 gestiegen. Das geht aus jüngsten Zahlen des brasilianischen Instituts für Raumforschung INPE hervor. Rund 60 Prozent des Amazonaswalds befinden sich in Brasilien. Etwa ein Fünftel des Waldes ist bereits vernichtet worden.
Rinderzucht, Korruption und organisiertes Verbrechen
Der Gipfel soll nach Angaben des brasilianischen Außenministeriums eine "ehrgeizige" Erklärung verabschieden und politische Vorgaben machen, die die Länder über die kommenden Jahre umsetzen sollen. Brasilien hat versprochen, die illegale Abholzung bis 2030 vollständig zu verhindern. Es drängt die anderen Länder, diesem Vorbild zu folgen.
Die Abholzung im Amazonas ist vor allem der Rinderzucht geschuldet. Brasilien ist der weltgrößte Exporteur von Rindfleisch und Soja. Ein treibender Faktor ist aber auch die toxische Mischung aus Korruption, Landraub und organisiertem Verbrechen. Die kriminellen Banden mischen im Handel unter anderem mit Holz und Gold mit.
Lula besteht darauf, dass alle Länder eine Verantwortung für die Rettung des Amazonas teilten. "Die Welt muss uns helfen, den Amazonas zu erhalten und zu entwickeln", sagt er.
Der Amazonas-Regenwald gilt als Grüne Lunge. Artenvielfalt und CO2-Umwandlung sind lebensnotwendig für die Menschheit. Durch Rodungen wegen Wirtschaftsinteressen ist er bedroht.