Update am Morgen: Strategie gegen die AfD ist gescheitert

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    Update am Morgen:Die Strategie gegen die AfD ist gescheitert

    von Nicole Diekmann
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    Nicole Diekmann

    Guten Morgen,

    die Woche endete mit einem Paukenschlag. Einem Dammbruch. Mit Riesenjubel bei der AfD. Und mit großen Fragezeichen bei den anderen Parteien. Aber der Reihe nach. 
    Zum ersten Mal hat es gestern ein AfDler geschafft, zum Landrat gewählt zu werden. Die fast schon zum Ritual gewordene Gegenstrategie der anderen Parteien - Beschwörungsversuche, Schulterschluss in Form einer gemeinsamen Wahlempfehlung des Gegenkandidaten - sind im thüringischen Sonneberg zum ersten Mal gescheitert. Der AfD-Kandidat Robert Sesselmann hat die Stichwahl für sich entschieden. Und zwar mit deutlichem Vorsprung.
    Seit Wochen fragt sich die Republik, fragen sie sich von Linker bis hin zur Union sorgenvoll: Warum legt eine als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestufte Partei in den bundesweiten Umfragen immer weiter zu, knackt dort einen Rekord nach dem anderen?
    Das Ergebnis von Sonneberg wirft weitaus konkretere, aber auch drastischere Fragen auf. Denn in Thüringen setzen die Verfassungsschützer längst kein Fragezeichen mehr hinter den Status der dortigen AfD. Der Landesverband ist als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. Ebenso sein Co-Vorsitzender Björn Höcke. Er wird auch außerhalb seiner parlamentarischen Arbeit beobachtet. Das passiert außerordentlich selten. 
    Warum also geben Menschen dem Vertreter dieser Partei, der "Höcke-AfD", ihre Stimme? Einer Partei, deren Kompetenzwerte in Umfragen verheerend niedrig sind? Warum wird ein Mann gewählt, der mit Themen wie Grenzschutz, dem Euro oder Energiepolitik für sich geworben hat? Die allesamt nicht in die Zuständigkeit eines Landrats fallen? Was bedeutet das alles für die anstehenden Landtagswahlen 2024 in Brandenburg, Sachsen und - ja: Thüringen?
    Und: Was setzt man einer Partei entgegen, die auf vermeintlich einfache Antworten auf komplizierte Themen setzt?
    Schwierige Fragen.
    Herzliche Grüße aus Berlin
    Nicole Diekmann, ZDF-Hauptstadtkorrespondentin

    Hintergründe zum Machtkampf in Russland

    24 Stunden Putschversuch - eine Chronologie: Wagner-Chef Prigoschin hat Russland mit seinem Aufstand gegen die Führung in Moskau rund 24 Stunden lang in Atem gehalten. Die wichtigsten Ereignisse im Überblick.
    Fünf Lehren aus dem Wagner-Aufstand: Die Meuterei offenbart klare Risse im russischen Machtsystem. So geschwächt ist Putin.
    Wie geht es weiter mit Prigoschin? Der Wagner-Chef soll ins Exil nach Belarus. Was bedeutet das für ihn und seine Privatarmee?
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Was heute noch wichtig ist

    Wie hoch wird der Mindestlohn 2024? Die Mindestlohnkommission will heute in Berlin ihren Vorschlag zur Anpassung ab 1. Januar verkünden. Dieser wird dann in der Regel durch eine Verordnung der Bundesregierung gebilligt. Der Kommission gehören Vertreter von Gewerkschaften und Arbeitgebern sowie unabhängige Wissenschaftler an. Die Linke fordert 14 Euro pro Stunde.
    Lauterbach will Hitzeschutzplan vorlegen: Der Gesundheitsminister will die Bevölkerung besser schützen. Vorgesehen sind laut Medienberichten bundeseinheitliche Empfehlungen für den Hitzeschutz in Pflegeeinrichtungen und Pflegediensten. Außerdem sollen Ärzte dafür gewonnen werden, besonders anfällige Menschen bei Hitzewellen zu warnen - also etwa Kinder, schwangere, ältere oder vorerkrankte Personen.
    BGH-Urteile im Dieselskandal erwartet: Der Bundesgerichtshof verkündet heute drei wegweisende Urteile im jahrelangen Streit über die Entschädigung von Dieselbesitzern für nicht einwandfrei arbeitende Abgasreinigung. Es geht um Klagen gegen Audi, Mercedes-Benz und Volkswagen zum sogenannten Thermofenster - einer Abgasreinigung, die nur bei bestimmten Außentemperaturen für rechtskonforme Stickoxid-Werte sorgt. Folgt der BGH einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs, könnte eine Klagewelle folgen.
    UN-Welttag gegen Folter: Offiziell verbieten 173 Staaten Folter, doch in vielen Ländern werden Menschen dennoch schwer misshandelt. Russland, China, aber auch die USA und die EU stehen in der Kritik. An das Problem soll der 1997 eingeführte UN-Welttag der Folter erinnern - mit dem Ziel, Folter weltweit zu beenden.

    Zahlen des Tages

    2,1 Millionen Tonnen - so viele Güter wurden 1948 und 1949 auf dem Luftweg nach West-Berlin gebracht. Ziel war es, die rund 2,3 Millionen Bewohner mit jeweils 1.500 Kalorien am Tag zu versorgen. Heute ist der 75. Jahrestag des Beginns der Berliner Luftbrücke.

    Weitere Schlagzeilen

    Terra X - die Wissens-Kolumne

    Was unser Ich mit der Simulation der Welt und Künstlicher Intelligenz zu tun hat - dieser Frage geht Ingolf Baur in der Terra-X-Kolumne nach.

    Ausblick in die Woche

    Die Nachrichten im Video

    heute Xpress
    Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden19.11.2024 | 1:48 min
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    So wird das Wetter heute

    Am Montag ziehen über den Norden Schauer und Gewitter hinweg. Im Süden gibt es viel Sonne, nachmittags aber auch einzelne Gewitter. Die Luft erwärmt sich auf 23 Grad an der Nordsee und bis 33 Grad im Südosten.
    Wettervorhersage für den 26. Juni 2023
    Quelle: ZDF

    Zusammengestellt von Michael Claus und Kathrin Wolff
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