"Beitrag gegen Altersarmut":Linke fordert 14 Euro Mindestlohn
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Die Linke fordert, den gesetzlichen Mindestlohn auf 14 Euro anzuheben. Das sei "mehr als gerechtfertigt". Am Montag gibt die Mindestlohnkommission ihren Vorschlag ab.
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Quelle: dpa
Die Linkspartei hat sich für eine deutliche Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns ausgesprochen. "Wir fordern, den gesetzlichen Mindestlohn auf 14 Euro anzuheben", sagte der Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Der gesetzliche Mindestlohn von bisher zwölf Euro dürfe nicht länger von der gesamtgesellschaftlichen Lohnentwicklung abgekoppelt sein.
Der Mindestlohn wurde im Oktober 2022 angehoben:
Bartsch: Beitrag gegen Altersarmut
Die Linke hält eine Erhöhung auf 14 Euro auch aufgrund der sehr hohen Inflation in den Jahren 2022 und 2023 für "mehr als gerechtfertigt".
Denn der aktuelle Mindestlohn führe "geradewegs in eine Armutsrente".
Ifo-Institut plädiert für Zurückhaltung
Das Münchner Ifo-Institut hingegen plädiert für Zurückhaltung. Grundsätzlich habe die Mindestlohnkommission den Auftrag, sich bei ihrer Empfehlung für die Erhöhung daran zu orientieren, wie die Tariflöhne insgesamt sich entwickelten, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest der Funke Mediengruppe.
"Im ersten Quartal 2023 lagen die Tariflöhne knapp drei Prozent höher als ein Jahr zuvor, bis Oktober könnte die Steigerung etwas höher liegen." Und weiter:
Fratzscher: Kaufkraft vieler Menschen stützen
Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, sagte hingegen, dass eine Erhöhung des Mindestlohns auf 14 Euro von zurzeit 12 Euro gesamtwirtschaftlich gesehen positive Effekte hätte.
Mindestlohnkommission gibt Empfehlung ab
Die Mindestlohnkommission will am Montag in Berlin ihren Vorschlag zur Anpassung des Mindestlohns ab 1. Januar 2024 verkünden. Dieser wird dann in der Regel durch eine Verordnung der Bundesregierung gebilligt.
Der Kommission gehören Vertreter von Gewerkschaften und Arbeitgebern sowie unabhängige Wissenschaftler an.
Quelle: AFP, dpa
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