Gesundheitsminister Lauterbach will Hitzeschutzplan vorlegen

    Beratungen mit Experten:Lauterbach will Hitzeschutzplan vorlegen

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    Gesundheitsminister Lauterbach will die Bevölkerung besser vor Hitzewellen schützen und berät dazu mit Experten. Am Montag legt er einen nationalen Hitzeschutzplan vor.

    Hessen, Frankfurt/Main: Ein Frau fächert sich auf dem Opernplatz im Schatten eines Baumes Luft zu.
    Mit dem Hitzschutzplan soll die Bevölkerung gewarnt und informiert werden.
    Quelle: dpa

    Am Montag will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) einen nationalen Hitzeschutzplan vorlegen. "Mit dem Klimawandel ist das Auftreten von Hitzewellen immer wahrscheinlicher geworden", heißt es im Entwurf eines Impulspapiers, über das die "Bild am Sonntag" (Bams) zuerst berichtete und das auch der Nachrichtenagentur dpa vorliegt.

    Hitzewellen beeinflussen unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit unserer Gesellschaft.

    Entwurf zum Hitzeschutzplan

    Lauterbachs Plan sieht demnach vor:
    • Bundeseinheitliche Empfehlungen für den Hitzeschutz in Pflegeeinrichtungen und Pflegediensten.
    • Ärzte sollen dafür gewonnen werden, besonders hitzeanfällige Menschen bei Hitzewellen zu warnen - also etwa Kinder, schwangere, ältere oder vorerkrankte Personen.
    Wer sich beruflich oder privat viel im Freien aufhalte, sei bei Hitzewellen gefährdet, so Lauterbach.
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    Lauterbach will Warnsystem des Wetterdienstes nutzen

    Konkrete Konzepte soll es auch für Kommunen und Krankenhäuser geben, wie es weiter hieß. Zurückgreifen will Lauterbach auf das Hitzewarnsystem des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Das "könnte perspektivisch Grundlage für das Auslösen von Interventionskaskaden sein", so das Papier.
    Vorbild dafür ist Frankreich, das je nach Außentemperatur seine Maßnahmen bei Hitze staffelt. Geplant ist außerdem die Gründung einer interministeriellen Arbeitsgruppe mit dem Umweltministerium und weiteren Ressorts (Verkehr, Bau, Arbeit und Soziales, Innen).

    Experten: Deutschland hinkt beim Hitzeschutz hinterher

    Fachleute beklagen derweil, dass Deutschland im Hitzeschutz hinterherhinke. Es brauche "milliardenschwere Investitionen des Bundes und der Länder", mahnte am Sonntag der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch. Anderweitig seien Absichtserklärungen, Aktionsbündnisse und Papiere nicht viel wert, sagte er der Nachrichtenagentur KNA.
    In drei Jahren müsse der Hitzeschutz für die Bestandsbauten der 1.900 Krankenhäuser und 12.000 Pflegeheime stehen. Auch dürften Neubauten ohne Temperaturbegrenzung auf maximal 25 Grad in jedem Bewohnerzimmer nicht mehr in Betrieb gehen. Entsprechende Maßnahmen müssten baurechtlich verankert werden. Brysch: "Hier ohne konkrete finanzielle Zusagen von Karl Lauterbach weiter auf Zeit zu spielen, wird das Leiden und Sterben der pflegebedürftigen und kranken Menschen nicht ausreichend begrenzen."
    Kürzlich hatte der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, erklärt, Maßnahmen brauche es auch in Kitas, Schulen und Unternehmen. Im vergangenen Sommer waren in Deutschland laut Schätzungen 4.500 Menschen infolge der Hitze gestorben.
    Quelle: dpa, KNA

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