UN: Ein Viertel mehr Drogenkonsumenten binnen zehn Jahren

    Innerhalb von zehn Jahren:UN: Ein Viertel mehr Drogenkonsumenten

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    Die Vereinten Nationen melden 296 Millionen Drogenkonsumenten - ein Viertel mehr als noch vor zehn Jahren. Sorgen macht auch das Geschäft mit synthetischen Drogen in der Ukraine.

    Berlin: Eine benutzte Spritze liegt im Gebüsch nahe des U-Bahnhofes Hallesches Tor.
    Eine benutzte Spritze liegt in einem Gebüsch. Die Zahl an Drogenkonsumenten weltweit ist enorm angestiegen.
    Quelle: dpa

    Die weltweite Zahl an Drogenkonsumenten ist laut einem UN-Bericht binnen eines Jahrzehnts um fast ein Viertel gestiegen. Das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) in Wien äußerte in seinem Jahresbericht am Sonntag auch Sorge über die Verbreitung synthetischer Drogen, und über Krisenherde wie die Ukraine und Afghanistan.
    Zwischen 2011 und 2021 kletterte die geschätzte Zahl an Menschen, die zu Drogen greifen, von 240 Millionen auf 296 Millionen - ein Zuwachs um 23 Prozent. Laut der UN-Behörde ist nur etwa die Hälfte dieses Anstiegs auf das Wachstum der Weltbevölkerung zurückzuführen. Die Zahl der Menschen mit Drogensucht oder -erkrankungen stieg in diesem Zeitraum um 45 Prozent auf 39,5 Millionen an.

    Chemische Drogen: Billig, einfach und schnell

    Das UNODC warnte vor der Verbreitung von chemischen Drogen wie Methamphetamin, Amphetamin, Fentanyl und auch vor den vielen neu entwickelten Substanzen am Markt.

    Die Herstellung von synthetischen Drogen ist billig, einfach und schnell.

    UN-Bericht

    Dieser hoch flexible Sektor des Rauschgiftgeschäfts sei für Behörden schwerer aufzuspüren, weil er anders als etwa Kokain und Heroin nicht an bestimmte Anbaugebiete und Wachstumszyklen gebunden sei.
    Das UNODC beobachtet deshalb insbesondere die Lage in der Ukraine, wo im Jahr vor Beginn des Kriegs 79 Amphetamin-Labore von den Behörden stillgelegt worden waren - die höchste Zahl weltweit. Seit der russischen Invasion Anfang 2022 sei die Zahl der Beschlagnahmungen von synthetischen Drogen in der Ukraine angestiegen, während der Markt für solche Substanzen in Nachbarländern gewachsen sei, berichtete UNODC-Chefanalystin Angela Me. "Dies ist eine Gefahr, die wir als eine Folge des Kriegs sehen", sagte sie.

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    Weniger Opium-Anbau in Afghanistan - dafür mehr synthetische Drogen

    In Afghanistan beobachtet das UNODC Anzeichen für einen Rückgang der Opium-Gewinnung unter der Herrschaft der Taliban. Die UN-Drogenexperten wiesen jedoch darauf hin, dass Afghanistan nicht nur der weltweit wichtigste Exporteur des Heroin-Rohstoffs Opium ist, sondern sich auch zu einem wichtigen Produzenten von Methamphetamin entwickelt hat.
    Der zurückgehende Anbau von Opium könnte eine Verlagerung in Richtung synthetischer Drogen vorantreiben, warnte das UNODC. In den vergangenen drei Jahren erreichte afghanisches Methamphetamin nicht nur Länder in der umliegenden Region, sondern etwa auch Frankreich, Hongkong und Australien.
    Die Drogenwächter der Vereinten Nationen sind aber auch über das anhaltende Wachstum des Kokainmarktes besorgt.

    Im globalen Kokainmarkt beobachten wir eine Spirale, in der die Nachfrage zu mehr Angebot führt, und das Angebot zu mehr Nachfrage.

    Angela Me, UNODC-Chefanalystin

    Im Jahr 2021 sei eine Rekordmenge von 2.300 Tonnen Kokain hergestellt worden.
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    Nur ein Fünftel der Drogenabhängigen hat Zugang zu Therapien

    Die meisten Fälle von Sucht und Erkrankungen sind laut UNODC aber weiterhin auf Opioide - natürliche Opiate und ihre künstlichen Varianten - sowie auf Cannabis zurückzuführen. Fast 70 Prozent der 128.000 Drogentoten im Jahr 2019 hatten Opioide konsumiert, heißt es in dem Bericht.
    Cannabis-Süchtige machen in vielen Regionen einen erheblichen Teil der Patienten in Drogen-Therapien aus - 18 Prozent in Europa und mehr als ein Drittel in Afrika und Ozeanien. Weltweit hat aber nur ein Fünftel der Menschen mit Drogenproblemen Zugang zu Therapien, wie die UN-Drogenbehörde berichtete.

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