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Wegen dieser Tricks kann man nicht aufhören!
Und dieses Video noch... oh, das nächste klingt auch spannend, noch eins, dann höre ich auf...das klingt aber auch spannend, okay, noch eins! Wir kennen das wohl alle: Man öffnet TikTok, Instagram, Snapchat oder Youtube "nur mal kurz" und plötzlich ist eine Stunde weg. Das Positive zuerst: Das liegt nicht nur an unserer fehlenden Willenskraft. Denn diese wird ganz gezielt so beeinflusst, dass wir eben doch noch das nächste Video anschauen. Und das liegt an den Algorithmen!
Quelle: ZDF
Algo...was?? Klingt gefährlich nach Mathe - und genau das ist es auch! Algorithmen sind nämlich nichts anderes als Rechenwege – und zwar solche, die immer nach einem gleichen Schema ablaufen. Damit kann man in seinem Alltag Sachen berechnen, zum Beispiel, wie viel Geld man bräuchte, um für eins, zwei oder zwanzig Kinder neue Laptops zu kaufen. Aber es kann auch komplizierter sein, wie zum Beispiel die Frage: Welche Videos im Internet wird sich eine Person als nächstes ansehen wollen?
Wieso Social Media eine gigantische Mathe-Aufgabe ist
Diese Rechenwege sind so kompliziert, dass sie dann nicht mehr von Menschen durchgeführt werden, sondern von riiiesigen Computern. Die Algorithmen, die Social Media Plattformen benutzen, sind auf jeden Fall unglaublich kompliziert. Schließlich müssen sie ein ziemlich kompliziertes Problem lösen: Was werden wir uns als nächstes ansehen wollen? Diese Vorhersage errechnen sie aus allen Daten, die sie über uns haben. Wie genau dieser Rechenweg aussieht, halten die Social Media Plattformen meist streng geheim. Denn genau das ist ja ihr Erfolgsrezept.
Es ist deshalb nicht ganz klar, welche Daten eine wie große Rolle spielen. Auf jeden Fall wird alles verwertet, was die Plattform über euch wissen kann: Welche Inhalte ihr liked, welche ihr kommentiert, was ihr euch wie lange anschaut, wie alt ihr seid, wo ihr wohnt, wie viele Follower ihr habt, wie oft ihr selbst etwas postet... einfach alles. Und daraus wird per Algorithmus errechnet, was euch interessiert. Klingt praktisch, bringt aber auch einige Probleme mit sich:
Algorithmen sorgen dafür, dass man nur sieht, was einen interessiert. Was einen nicht interessiert, bleibt verborgen. Man lernt also im Prinzip wenig Neues kennen. Das kann dazu führen, dass man in einer Art Blase lebt. In etwa so, als hätte man jeden Tag nur sein Lieblingsfach in der Schule und würde ansonsten nichts mehr lernen. Aber das würde einen auf Dauer ja nicht gerade schlauer machen.
Man kommt durch die ausgewählten Inhalte auch nur noch mit Meinungen in Kontakt, die einem gefallen. Inhalte, die dem nicht entsprechen, werden nicht mehr vorgeschlagen. Immer nur die eigene Meinung bestätigt zu bekommen, kann jedoch gefährlich werden. Denn so können sich extreme Ansichten immer weiter verstärken. Es fehlt schließlich der Widerspruch. Das ist besonders problematisch bei Falschinformationen.
Denn ob ein Post der Wahrheit entspricht oder nicht, ist einem Algorithmus egal. Für ihn ist nur wichtig, wie viel Aufmerksamkeit er bekommt. Und die ist gerade, wenn es um Hass und Hetze geht, oft besonders groß.
Dazu muss man nicht viel sagen, das merkt ihr bestimmt selbst: Dadurch, dass der Algorithmus uns so gut kennt, sagt er tatsächlich ziemlich genau voraus, was uns gefällt. Und schon scrollen wir immer weiter und weiter und weiter...
Was Künstliche Intelligenz damit zu tun hat
Aber wieso sind die Algorithmen so verdammt gut und scheinen wirklich genau zu wissen, was uns interessiert? Hier kommt die Künstliche Intelligenz ins Spiel - beziehungsweise das Maschinelle Lernen. Die Algorithmen verbessern sich nämlich von selbst. Sie lernen! Sie machen also ihre eigenen Mathehausaufgaben: Aus den vielen, vielen Daten der Social-Media-Nutzer verbessern sie den Rechenweg immer mehr, der vorhersagt, was man sich als nächstes ansehen will. Und nicht nur das: Sie sagen auch voraus, ob wir uns demnächst ein bestimmtes T-Shirt, eine Halskette oder eine Palme kaufen wollen - und sorgen dafür, dass uns genau diese Werbeanzeige ausgespielt wird.
Denn das sind die Ziele der Social-Media-Plattformen: Dass ihr möglichst lange dableibt, so den Algorithmus mit immer mehr Daten füttert und euch möglichst viel anseht - vor allem viel Werbung. Denn damit verdienen die Social-Media-Plattformen ihre vielen Milliarden Euros.