Großteil der Azubis laut Umfrage zufrieden mit Lehre
DGB-Umfrage zu Ausbildungen:Azubis eher zufrieden, aber viele Überstunden
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Die meisten Auszubildenden in Deutschland geben ihren Ausbildern gute Noten. Allerdings macht mehr als ein Drittel von ihnen regelmäßig Überstunden. Das zeigt eine DGB-Umfrage.
Der DGB hat untersucht, wie zufrieden Azubis mit ihren Stellen und Betrieben sind - mit einem überraschend positiven Ergebnis.22.08.2024 | 2:25 min
Die meisten Azubis in Deutschland sind mit ihrer Ausbildung zufrieden. In einer Umfrage des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) unter mehr als 10.000 Auszubildenden in den 25 häufigsten Ausbildungsberufen gaben dies fast 70 Prozent der Befragten an.
Mehr als ein Drittel (34,5 Prozent) muss demnach aber regelmäßig Überstunden machen - laut DGB deutlich mehr als in den Vorjahren. Angehende Köchinnen und Köche leisten demnach mit durchschnittlich 6,1 Überstunden pro Woche die meiste Mehrarbeit gefolgt von Hotel-Azubis (5,6 Stunden). Der Durchschnittswert für alle Berufe liegt bei rund 3,6 Überstunden pro Woche.
Einige wenige Azubis gaben in der Umfrage sogar an, regelmäßig mehr als 20 Überstunden pro Woche zu machen. Fast jeder Zehnte bekomme für Überstunden weder eine Vergütung noch einen Freizeitausgleich. Das sei ein klarer Verstoß gegen das Berufsbildungsgesetz, kritisierte der DGB.
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Ausbildung: Jeder sechste macht auch andere Aufgaben
Kritisch sieht der DGB, dass mehr als jeder sechste Befragte (15,3 Prozent) angab, immer oder häufig Dinge machen zu müssen, die nichts mit der Ausbildung zu tun haben. Dies sei ein Höchststand. Genannt werden etwa "Kaffee kochen" oder "putzen in der Firma". 56 Prozent werden manchmal oder selten und nur 29 Prozent nie mit solchen "ausbildungsfremden Tätigkeiten" betraut.
Wie glücklich Azubis mit ihrer Ausbildung sind, hängt stark vom gewählten Beruf ab. 82 Prozent der angehenden Industriemechaniker gaben an, zufrieden oder sehr zufrieden damit zu sein, dahinter folgen Industrie- und Bankkaufleute (80 und 79) sowie Mechatroniker (78). Am unteren Ende der Skala stehen künftige Fachlageristen (61), Hotelfachleute (60) und Zahnmedizinische Fachangestellte, von denen sich nur 59 Prozent zufrieden mit ihrer Ausbildung zeigten.
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von Frank Bethmann
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Deutliche Unterschiede bei der Vergütung
Im Durchschnitt über alle Lehrjahre verdienten Azubis nach eigenen Angaben 965 Euro pro Monat, im dritten Ausbildungsjahr waren es 1.035 Euro. Dabei gibt es aber Unterschiede: Angehende Bankkaufleute (1.243 Euro), Industriemechaniker (1.174 Euro) oder Steuerfachangestellte (1.163 Euro) kamen im dritten Ausbildungsjahr auf deutlich mehr Geld als etwa Friseur-Azubis (830 Euro). Der Report sieht dennoch eine positive Entwicklung, da es auch am unteren Ende der Verdienstskala im Vergleich zum Vorjahr erneut einen Anstieg gab.
DGB-Vizechefin Elke Hannack kritisierte, dass nur noch 18,9 Prozent aller Betriebe ausbildeten. Rund 52 Prozent hätten dazu die Möglichkeit. "Wer etwas gegen Fachkräftemangel tun will, bildet aus", sagte Hannack. Die Zahl der jungen Menschen zwischen 20 und 34 Jahren ohne Ausbildung habe mit 2,9 Millionen einen Höchststand erreicht.
Quelle: dpa
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