Das Verfahren gegen den spanischen Verbandschef Luis Rubiales wegen eines Übergriffs nach dem WM-Finale der Frauen läuft weiter. Nun äußert sich auch Fifa-Präsident Infantino.
Luis Rubiales (r.) umarmt Prinzessin Infanta Sofia, während Königin Letizia von Spanien und Gianni Infantino, FIFA-Präsident, nach dem Sieg der Spanierinnen auf dem Podium stehen.
Quelle: dpa/Mark Baker
Fifa-Präsident Gianni Infantino hat sich erstmals zum Kuss-Skandal und den darin im Fokus stehenden spanischen Fußball-Verbandschef Luis Rubiales geäußert. "Das hätte niemals passieren dürfen", schrieb der Weltverbandschef am späten Donnerstagabend auf Instagram mit Blick auf den Vorfall nach dem WM-Finale in Sydney vor rund anderthalb Wochen.
Dadurch seien die Feierlichkeiten verdorben worden. Aber es sei passiert und die Disziplinarorgane der Fifa hätten sofort die notwendigen Maßnahmen ergriffen. "Die Disziplinarverfahren werden ihren rechtmäßigen Lauf nehmen", schrieb Infantino, der nach dem Finale bei der Pokal-Übergabe dabei war.
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Rubiales hatte bei der Siegerehrung nach dem von Spanien gewonnenen WM-Finale in Sydney am 20. August die Spielerin Jennifer Hermoso auf den Mund geküsst. Er beteuert, der Kuss sei in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt.
Hermoso hatte nach dem Vorfall aber erklärt, sie habe sich "als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe". Die Fifa hat Rubiales für 90 Tage suspendiert und ein Disziplinarverfahren eingeleitet.
Infantino schrieb weiter, leider seien "die wohlverdienten Feierlichkeiten für diese großartigen Champions durch die Ereignisse nach dem Schlusspfiff" und was in den darauffolgenden Tagen weiter passiert sei, verdorben worden.
Die Fifa sollte sich weiterhin darauf konzentrieren, wie Frauen und der Fußball der Frauen in Zukunft weiter unterstützt werden könnten - sowohl auf als auch neben dem Spielfeld.
Infantino bezeichnete die WM als beste und größte Frauen-WM der Geschichte und gratulierte den Spanierinnen zum Titel.
Sportgerichtshof beschäftigt sich mit Vorfall
Rubiales war nach dem erzwungenen Kuss für Hermoso von allen Fußball-Ämtern suspendiert worden. Auch der spanische Sportgerichtshof Tad beschäftigt sich auf Antrag der Regierung in Madrid mit dem Fall.
Alexandra Popp ist entsetzt. Nicht nur über die WM-Kuss-Affäre an sich, sondern vor allem auch über Reaktionen aus Deutschland - etwa die von Karl-Heinz Rummenigge.
von Gari Paubandt und Mads Poschardt
Exklusiv
Spaniens Männer-Nationaltrainer entschuldigt sich
Spaniens Fußball-Nationaltrainer Luis de la Fuente hat sich für den Applaus nach der Verteidigungsrede dvon Rubiales entschuldigt. "Ich habe harte Kritik erhalten, die völlig verdient ist. Ich bedauere das, ich verstehe das und bitte um Verzeihung", sagte der Coach des Männer-Nationalteams. Er habe sich "von der Situation überfordert" gefühlt.