Nach Trennung von Rose: Zsolt Löw neuer Trainer in Leipzig

Abwärtstrend in der Fußball-Bundesliga, Zittern um die Champions League: RB Leipzig hat sich von seinem Trainer Marco Rose getrennt. Der 48-Jährige musste einen Tag nach dem 0:1 bei Borussia Mönchengladbach seinen Posten räumen. Das teilte der Klub am Sonntagvormittag mit.

Die Co-Trainer Alexander Zickler, Marco Kurth und Frank Geideck sowie Frank Aehlig (Leiter Lizenzspieler) müssen ebenfalls gehen. Nach Jesse Marsch und Tedesco ist Rose der dritte Trainer nacheinander, von dem sich Leipzig vorzeitig trennt.

"Wir haben sehr lange an die Konstellation mit Marco und seinem Team geglaubt und bis zuletzt alles versucht, gemeinsam die Trendwende zu schaffen", sagte RBL-Sportchef Marcel Schäfer.

Dass am Mittwoch bereits das Halbfinale des DFB-Pokals beim VfB Stuttgart (ab 20:15 Uhr live im ZDF) ansteht, spielte offenbar keine Rolle. Zu offensichtlich war auch in Mönchengladbach wieder die Leipziger Mängelliste.

Roses Nachfolger wird bis Sommer Zsolt Löw, der bereits am Mittwoch im Pokal-Halbfinale auf der Bank sitzen soll. Der 45-Jährige kennt den Klub, ist seit neusten "Head of Soccer Development" und war in den ersten beiden Bundesliga-Jahren bereits Co-Trainer von Ralph Hasenhüttl, bevor er Assistent von Thomas Tuchel auf dessen Stationen Paris, Chelsea und Bayern wurde.

Mit einem Pokalsieg und einem Schnitt von 1,86 Punkten in 125 Spielen war Rose einer der erfolgreichsten Leipziger Trainer. Eine bessere Punktebilanz in der Bundesliga-Zeit bei RB Leipzig hatten nur Domenico Tedesco, Julian Nagelsmann und Ralf Rangnick vorzuweisen.

Rose, der in Leipzig geboren wurde, hatte RB Anfang September 2022 als Nachfolger von Domenico Tedesco in einer schwierigen Situation übernommen und zurück in die Erfolgsspur geführt. Er stand in 125 Spielen an der Seitenlinie. Unter seiner Führung qualifizierte sich das Team zweimal für die Königsklasse und gewann 2023 zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte den DFB-Pokal sowie erstmalig den Supercup.

Rose hatte in der Bundesliga zuvor Borussia Mönchengladbach (2018 bis 2021) sowie Borussia Dortmund (2021/22) trainiert. In seiner aktiven Karriere bestritt er 65 Bundesligaspiele für den FSV Mainz 05, zudem lief er in 119 Zweitligapartien für die Rheinhessen (85), Hannover 96 (24) und Lok Leipzig (10) auf.

Bereits Ende des vergangenen Jahres, als man im November kein einziges Spiel gewann und 1:5 gegen den VfL Wolfsburg verlor, stand Rose vor dem Aus. Damals setzte sich dem Vernehmen nach der neue globale Red-Bull-Fußballchef Jürgen Klopp für seinen früheren Spieler ein. Zuletzt hatte auch Schäfer betont, an Rose festhalten zu wollen. Dies änderte der missglückte Auftritt in Gladbach nun.