Wero: So funktioniert die Alternative zu Paypal und Co.

    Alternative zu PayPal und Co.:So funktioniert das neue Zahlungssystem Wero

    von Sarah Hufnagel
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    Das neue Online-Zahlungssystem Wero soll Zahlungen zwischen europäischen Bankkonten gebührenfrei und sicher möglich machen. Wie die App funktioniert und was sie verspricht.

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    Wer bisher Online-Zahlungen getätigt hat, musste dabei oft auf die eigene Kreditkarte oder Drittanbieter für sogenannte digitale Geldbörsen (Wallets) zurückgreifen, zu denen beispielsweise die Anbieter PayPal, Google Pay oder Apple Pay zählen.
    Zahlungen über die Kreditkarte oder Digital Wallets haben jedoch ihre Tücken. Sowohl Kreditkartendaten als auch Anmeldeinformationen für Wallets können von Betrügern über sogenannte Phishing-Verfahren in Erfahrung gebracht und ausgenutzt werden. Zusätzlich wird der Markt für Anbieter von digitalen Wallets wie PayPal, Google Pay und Co. vor allem von US-amerikanischen Anbietern dominiert.

    Sicher zahlen mit der Kreditkarte und Co.



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    Wero soll Online-Zahlungen vereinfachen

    Die European Payment Initiative (EPI) - ein Zusammenschluss aus 16 europäischen Banken - hat sich zum Ziel gesetzt, digitale Zahlungen innerhalb Europas zu vereinfachen und Sicherheitsbedenken zu beseitigen. Dafür bringen sie ab Juli 2024 zunächst in Deutschland und Belgien die digitale Wallet Wero auf den Markt, die eine Marktlücke schließen und die europäische Souveränität, was digitale Zahlungsmittel angeht, fördern soll.

    Wero ist eine neue europäische Zahlungslösung, die für Verbraucher und Händler in ganz Europa zur ersten Wahl werden soll.

    Stephan Arounopoulos, Pressesprecher der S-Payment GmbH der Sparkassen-Finanzgruppe

    Apple Pay feiert Jubiläum
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    Das Bild zeigt das Logo des Bezahldienstes Apple Pay im Vordergrund - im Hintergrund ist das Google-Pay-Logo. (Symbolbild)
    Doch nicht nur aus Sicht des Datenschutzes soll Wero Online-Zahlungen vereinfachen und sicherer machen. Die App strebt an, ein weiteres Problem zu beheben: Künftig sollen Zahlungen von "Person-zu-Person" (P2P) zwischen verschiedenen europäischen Banken direkt, kostenlos und ohne Umweg über einen Drittanbieter möglich sein.

    Aktuell kann das Zahlen mithilfe von digitalen Wallets wie PayPal und Co. dadurch erschwert werden, dass sowohl Geldempfänger als auch Geldsender ein Konto beim jeweils gewünschten Anbieter besitzen müssen. Diese unterscheiden sich innerhalb Europas jedoch von Land zu Land oder sogar von Bank zu Bank. Auf Ebene der P2P-Zahlungen gleicht Europa daher aktuell einem Flickenteppich.

    Nutzen Sender und Empfänger nicht die gleiche digitale Wallet, kann es kompliziert werden, die offene Rechnung eines Restaurantbesuchs oder den eigenen Teil eines gemeinsamen Einkaufs digital und von einer zur anderen europäischen Bank zu bezahlen.

    Europaweit von Handy zu Handy zahlen

    Mit der Einführung von Wero müssen Verbraucherinnen und Verbraucher, die sich privat Geld senden möchten, nicht mehr beim selben Anbieter für digitale Wallets registriert sein. Da die App mit vielen europäischen Banken kooperiert - in Deutschland sind darunter auch die Deutsche Bank, die Sparkasse sowie die Volks- und Raiffeisenbanken - ermöglicht das Zahlungssystem direkte Konto-zu-Konto-Überweisungen, die nicht den Umweg über einen Drittanbieter gehen.
    Bankkundinnen und -kunden können sich mit ihren Online-Banking-Daten anmelden und ohne zusätzliche Gebühren oder Anmeldedaten ins europäische Ausland oder innerhalb Deutschlands Geld überweisen und auch empfangen. Das geht auch, wenn Sender und Empfänger Kunden bei unterschiedlichen Banken in verschiedenen Ländern sind.
    Zwei Frauen auf der Couch, eine hält mit erschrockenem Gesicht die Bankkarte in der Hand, während die andere telefoniert.
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    Wero-Wallet: Zunächst nur P2P-Überweisungen

    Am 2. Juli 2024 startet Wero bei vielen deutschen Banken mit reduziertem Funktionsumfang: Die App ermöglicht zunächst nur direkte Person-zu-Person-Überweisungen, die in Echtzeit abgewickelt werden sollen. Nach und nach sollen weitere Länder - zuerst die Niederlande und Frankreich - eingegliedert werden.

    Wero-Zahlungen basieren auf SEPA-Echtzeitüberweisungen. Die Zahlungen werden in weniger als 10 Sekunden vom Girokonto abgebucht, nachdem sie getätigt worden sind.

    Stephan Arounopoulos, Pressesprecher der S-Payment GmbH der Sparkassen-Finanzgruppe

    Erst ab 2025 kommen dann zusätzliche Funktionen wie die Zahlung in Online-Shops hinzu. Ab 2026 soll mit Wero auch im stationären Handel gezahlt werden können. Ob sich Wero also tatsächlich zur Alternative zu Kreditkarte, PayPal und Co. entwickelt, wird sich erst in Zukunft zeigen.

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