Wero: So funktioniert die Alternative zu Paypal und Co.
Alternative zu PayPal und Co.:So funktioniert das neue Zahlungssystem Wero
von Sarah Hufnagel
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Das neue Online-Zahlungssystem Wero soll Zahlungen zwischen europäischen Bankkonten gebührenfrei und sicher möglich machen. Wie die App funktioniert und was sie verspricht.
Europäische Banken haben den neuen Bezahldienst „Wero“ ins Leben gerufen, damit lässt sich innerhalb von Sekunden Geld verschicken. Valerie Haller berichtet.02.07.2024 | 1:05 min
Wer bisher Online-Zahlungen getätigt hat, musste dabei oft auf die eigene Kreditkarte oder Drittanbieter für sogenannte digitale Geldbörsen (Wallets) zurückgreifen, zu denen beispielsweise die Anbieter PayPal, Google Pay oder Apple Pay zählen.
Zahlungen über die Kreditkarte oder Digital Wallets haben jedoch ihre Tücken. Sowohl Kreditkartendaten als auch Anmeldeinformationen für Wallets können von Betrügern über sogenannte Phishing-Verfahren in Erfahrung gebracht und ausgenutzt werden. Zusätzlich wird der Markt für Anbieter von digitalen Wallets wie PayPal, Google Pay und Co. vor allem von US-amerikanischen Anbietern dominiert.
Sicher zahlen mit der Kreditkarte und Co.
Vorgänge auf dem persönlichen Konto regelmäßig prüfen
Auf die Verschlüsselung der Website achten: URL sollte mit "https://" starten.
2-Faktor-Authentifizierungsverfahren des Kreditkartenanbieters nutzen
Kreditkartendaten nicht leichtfertig herausgeben
Vorgänge auf dem persönlichen Konto regelmäßig prüfen
Bei Zahlung mit dem Smartphone: stets das aktuelle Betriebssystem installieren
2-Faktor-Authentifizierung des Anbieters nutzen
Kreditkarten sind praktisch - vor allem im Ausland. Worauf sollte bei der Entscheidung zu einer Kreditkarte geachtet werden? Wo lauern Kosten?19.04.2023 | 2:37 min
Wero soll Online-Zahlungen vereinfachen
Die European Payment Initiative (EPI) - ein Zusammenschluss aus 16 europäischen Banken - hat sich zum Ziel gesetzt, digitale Zahlungen innerhalb Europas zu vereinfachen und Sicherheitsbedenken zu beseitigen. Dafür bringen sie ab Juli 2024 zunächst in Deutschland und Belgien die digitale Wallet Wero auf den Markt, die eine Marktlücke schließen und die europäische Souveränität, was digitale Zahlungsmittel angeht, fördern soll.
Als der Dienst Apple Pay in Deutschland startete, erwarteten Branchenkenner einen Aufschwung von Mobile Payment. Wie beliebt ist das Bezahlen mit dem Smartphone?
von Sven Rieken
Doch nicht nur aus Sicht des Datenschutzes soll Wero Online-Zahlungen vereinfachen und sicherer machen. Die App strebt an, ein weiteres Problem zu beheben: Künftig sollen Zahlungen von "Person-zu-Person" (P2P) zwischen verschiedenen europäischen Banken direkt, kostenlos und ohne Umweg über einen Drittanbieter möglich sein.
Aktuell kann das Zahlen mithilfe von digitalen Wallets wie PayPal und Co. dadurch erschwert werden, dass sowohl Geldempfänger als auch Geldsender ein Konto beim jeweils gewünschten Anbieter besitzen müssen. Diese unterscheiden sich innerhalb Europas jedoch von Land zu Land oder sogar von Bank zu Bank. Auf Ebene der P2P-Zahlungen gleicht Europa daher aktuell einem Flickenteppich.
Nutzen Sender und Empfänger nicht die gleiche digitale Wallet, kann es kompliziert werden, die offene Rechnung eines Restaurantbesuchs oder den eigenen Teil eines gemeinsamen Einkaufs digital und von einer zur anderen europäischen Bank zu bezahlen.
Europaweit von Handy zu Handy zahlen
Mit der Einführung von Wero müssen Verbraucherinnen und Verbraucher, die sich privat Geld senden möchten, nicht mehr beim selben Anbieter für digitale Wallets registriert sein. Da die App mit vielen europäischen Banken kooperiert - in Deutschland sind darunter auch die Deutsche Bank, die Sparkasse sowie die Volks- und Raiffeisenbanken - ermöglicht das Zahlungssystem direkte Konto-zu-Konto-Überweisungen, die nicht den Umweg über einen Drittanbieter gehen.
Bankkundinnen und -kunden können sich mit ihren Online-Banking-Daten anmelden und ohne zusätzliche Gebühren oder Anmeldedaten ins europäische Ausland oder innerhalb Deutschlands Geld überweisen und auch empfangen. Das geht auch, wenn Sender und Empfänger Kunden bei unterschiedlichen Banken in verschiedenen Ländern sind.
Mit gestohlenen Bankdaten richten Täter digitale EC-Karten ein und gehen dann auf Shopping-Tour - und das Geld ist weg. Wie funktioniert der Online-Banking-Betrug? WISO crime auf der Spur der Täter. 22.05.2023 | 25:05 min
Wero-Wallet: Zunächst nur P2P-Überweisungen
Am 2. Juli 2024 startet Wero bei vielen deutschen Banken mit reduziertem Funktionsumfang: Die App ermöglicht zunächst nur direkte Person-zu-Person-Überweisungen, die in Echtzeit abgewickelt werden sollen. Nach und nach sollen weitere Länder - zuerst die Niederlande und Frankreich - eingegliedert werden.
Erst ab 2025 kommen dann zusätzliche Funktionen wie die Zahlung in Online-Shops hinzu. Ab 2026 soll mit Wero auch im stationären Handel gezahlt werden können. Ob sich Wero also tatsächlich zur Alternative zu Kreditkarte, PayPal und Co. entwickelt, wird sich erst in Zukunft zeigen.
Viel Geld machen - damit locken unseriöse Trading-Plattformen im Internet. Vermeintlich wird in Krypto-Währungen investiert, in Wahrheit wandert das Geld in die Taschen der Täter.