Trauermücken: So bekämpft man die Schädlinge an den Pflanzen
Schädlinge bei Zimmerpflanzen:Wie man nervige Trauermücken loswird
von Sarah Hufnagel
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Trauermücken sind für Menschen vollkommen ungefährlich. Trotzdem sind sie ziemlich nervig und können Zimmerpflanzen schaden. So bekämpft man die Plagegeister effektiv.
Trauermücken schlummern in Larven in der Erde. Was bei einem Befall hilft.
Quelle: picture alliance / blickwinkel / R. Guenter
Trauermücken, die sich vor allem durch ihre schwarze Färbung und ihre Vorliebe für feuchte Erde von Fruchtfliegen unterscheiden, stellen weder für Menschen noch für Tiere eine Gesundheitsgefahr dar. Trotzdem können sie gerade bei massenhaftem Befall zu einem Störfaktor im heimischen Wohnzimmer werden. Und auch die befallenen Pflanzen bleiben nicht verschont, denn die Larven der Trauermücke haben es auf ihre Wurzeln abgesehen.
Trauermücken können Zimmerpflanzen schaden
Ihre Eier legen Trauermücken besonders gern in feuchte Erde. Die Larven, die aus diesen Eiern schlüpfen, ernähren sich von organischem Material. In der freien Natur ist das zum Beispiel Laub.
In der Natur zählt die Trauermücke zu den bedeutendsten laubzersetzenden Organismen und damit zu den nützlichen Tieren.
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Umweltbundesamt
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Ist die Erde von Zimmerpflanzen betroffen, geht es allerdings bei starkem Befall den Wurzeln an den Kragen. Das kann vor allem für Jungpflanzen gefährlich werden: Sind die Wurzeln beschädigt, kann die Pflanze Nährstoffe und Wasser schlechter aufnehmen. Geschädigte Wurzeln begünstigen im Zusammenspiel mit zu feuchter Erde außerdem die Entstehung von Fäulnis und Schimmel. Es gibt aber Möglichkeiten, die Schädlinge wieder loszuwerden - auch ohne zu chemischen Mitteln zu greifen.
Zimmerpflanzen mit Klebefallen und Sand schützen
Eine Methode, um Trauermücken davon abzuhalten, ihre Eier in die Pflanzenerde zu legen, ist die Nutzung von sogenannten Gelbfallen. Diese Kunststoff- oder Kartontafeln ziehen mit ihrem kräftigen Gelbton herumschwirrende Mücken an und sorgen dafür, dass die Insekten an ihnen haften bleiben.
Wer lieber auf ein Hausmittel setzen möchte, der kann die Erde seiner Zimmerpflanzen mit feinkörnigem Sand bedecken. Ausgewachsene Mücken können nicht durch die Sandschicht dringen und ihre Eier nicht mehr im Substrat der Pflanze ablegen. Beide Methoden haben jedoch den Nachteil, dass Larven, die bereits in der Erde sind, weiterleben.
Neemöl und Nematoden gegen Trauermücken
Die Pflanzenexperten Kai Leineweber und Luca Handgraaf, Betreiber des Blogs "Pflanzen verstehen", haben schon einige Methoden ausprobiert, um Trauermücken loszuwerden. Ihre Favoriten sind Neemöl und sogenannte Nematoden. Bei beiden Methoden werden die Mückenlarven schon in der Erde abgetötet.
Neemöl, das aus den Samen des indischen Niembaums gewonnen wird, kann ins Gießwasser gemischt werden. So wird verhindert, dass sich die Larven der Trauermücke in der Erde verpuppen. Der Lebenszyklus der Mücken wird unterbrochen.
Bei Nematoden hingegen handelt es sich um Fadenwürmer, die eine Größe bis zu 0,8 Millimeter erreichen können. Sie werden in Pulverform verkauft und ebenfalls ins Gießwasser gegeben. Nematoden sollten allerdings nicht mit Neemöl kombiniert werden, da das Öl den Nematoden schadet. Ähnlich wie Trauermücken fühlen sich auch Nematoden in feuchter Erde besonders wohl, greifen aber deren Larven an und machen sie so unschädlich. Für die Zimmerpflanzen sind sie unbedenklich.
So werden Neemöl und Nematoden angewandt
Fünf Milliliter des Öls, das in Pflanzenfachgeschäften oder Baumärkten mit Gartenabteilung erhältlich ist, mit einem Liter Wasser mischen und die Pflanzen einmal wöchentlich mit der Öl-Wasser-Mischung gießen. Dabei auf eine gleichmäßige Durchfeuchtung der Erde achten.
Nematoden sind online oder im Fachgeschäft als Pulver erhältlich. Für die Bekämpfung von Trauermücken empfiehlt sich die Art "Steinernema feltiae". Gemäß Anleitung mit Wasser mischen und befallene Pflanzen mit der Mischung gießen. Nach drei bis vier Wochen sollten alle Trauermückenlarven vernichtet sein. Während der Anwendungszeit auf gute Durchfeuchtung der Erde achten.
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von Julia Ludolf
Trauermückenbefall vermeiden
Den Befall mit Trauermücken von vornherein zu vermeiden, ist nicht einfach, denn oftmals schlummern die Larven der Mücke unbemerkt im Substrat neu gekaufter Pflanzen. Handgraaf und Leineweber raten deshalb, neue Pflanzen zunächst genau zu inspizieren und erst einmal nicht zu anderen Zimmerpflanzen zu stellen.
Die meisten Schädlinge, insbesondere Trauermücken, holt man sich durch neue Pflanzen in die Wohnung.
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Kai Leineweber, Pflanzenexperte und Autor des Blogs "Pflanzen verstehen"
Auch übermäßiges Gießen sollte vermieden werden, denn in trockener Erde können die Mücken ihre Eier nicht ablegen. Hier kann auch das Wässern von unten Abhilfe schaffen: Gießwasser in Unterteller füllen, die Pflanze hineinstellen und etwa 20 Minuten warten, bis sie das Wasser aufgesogen hat. So bleibt die obere Erdschicht trocken und Trauermücken können sich nicht mehr so leicht vermehren.
Anmerkung der Redaktion, 16.4.2024: Der Beitrag wurde aktualisiert und in Bezug auf die im Text erwähnten Nematoden präzisiert.
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