Honig: Was bei Blüten-, Manuka-Honig und Co. zu beachten ist
Sortenvielfalt im Überblick:Honig - für jeden Geschmack etwas dabei
von Melissa Kaya
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Ob aufs Brot oder in den Tee - Honig ist bei vielen für seine einzigartige Süße und seinen vielfältigen Geschmack beliebt. Doch es gibt Unterschiede. Was beim Kauf wichtig ist.
Honig ist ein besonderes Naturprodukt. Es gibt ihn cremig, fest oder flüssig, hellgelb bis hin zu bernsteinfarben. Im Supermarkt findet man eine breite Auswahl an Honigsorten, jedoch ist nicht immer eindeutig, woher der Honig kommt und ob es sich wirklich um reinen Honig handelt.
Wie entsteht Honig?
Bis der Honig im Glas landet, ist es ein weiter Weg. Ein Bienenstock beherbergt circa 30.000 bis 40.000 Arbeiterinnen. Diese fliegen jeden Tag mehrmals aus, um Nektar und Honigtau zu sammeln. Den lagern die Bienen in ihren Honigblasen ein und geben ihn an die Stockbienen ab. Der nun bereits verdickte Nektar wird dann in die Wabenzellen gebracht und weiter getrocknet.
Reif ist der Honig, sobald sein Wassergehalt bei circa 18 bis 20 Prozent liegt. Bis genug Honig für ein Glas gesammelt ist, muss ein Bienenvolk insgesamt ungefähr 120.000 Kilometer an Strecke zurücklegen.
Herstellungsarten von Honig
Zur Honiggewinnung wird meist das Schleuderverfahren angewendet. Dabei wird der Honig durch Zentrifugen von den Waben getrennt. Der Schleuderhonig wird anschließend durch Siebe gefiltert und mehrere Tage oder Wochen gerührt, damit er seine cremige Konsistenz erhält.
Im Gegensatz zum Honig im Glas wird der Wabenhonig ohne Schleuder- oder Filterverfahren noch in den ganzen oder geteilten Waben verkauft. Als Scheibenhonig wird ausschließlich Heidehonig bezeichnet, der in den Waben aus Bienenwachs ist.
Bei diesem Verfahren wird der Honig aus der Wabe gepresst anstatt geschleudert. Da durch dieses Verfahren auch mehr Pollen und Wachspartikel im Honig landen, zeichnet er sich durch einen intensiveren Geschmack aus.
Ausländischer, gepanschter Honig macht den deutschen Imker-Preisen Konkurrenz. Fast die Hälfte des nach Europa importierten Honigs steht unter Verdacht mit Zuckerrübensirup gepantscht zu sein.01.06.2023 | 1:46 min
So viel Honig wird nach Deutschland importiert
Als "Honig" darf in Deutschland nur bezeichnet werden, was aus Nektar oder Honigtau besteht. Bei Importhonig würden Bienen jedoch teils mit Zuckersirup gefüttert, was bei der Produktkontrolle nur schwer nachweisbar sei, erklärt Dr. Marina Meixner, Leiterin des Bieneninstituts Kirchhain. Dennoch werden jährlich rund 75.000 Tonnen Honig importiert. Das ist aufgrund der langen Transportwege auch schlecht für die Umwelt. Für regionalen Honig empfiehlt Meixner, Märkte zu besuchen oder online bei den Landesverbänden der Imker eine Imkerei ausfindig zu machen.
Nektar und Honigtau
Sowohl Nektar als auch Honigtau werden von den Honigbienen gesammelt.
Nektar ist der Blütensaft, der sich als Tropfen an den Nektardrüsen der Blüte einer Pflanze sammelt.
Honigtau hingegen ist eine Ausscheidung der Honigtauerzeuger. Das sind Insekten wie Rinden-, Schild- oder Blattläuse, welche sich an dem Saft nähren, der durch eine Pflanze fließt. Durch ihre Verdauung wird der Pflanzensaft in seiner Zusammensetzung verändert. Das, was die Insekten ausscheiden, nennt man Honigtau.
Honigtauhonig besteht meist überwiegend aus dem Honigtau der entsprechenden Pflanzen, Blütenhonig hingegen besteht überwiegend aus dem Nektar.
Siegel können beim Kauf von Honig helfen
Auch Warenzeichen und Siegel können helfen, hochwertigen Honig zu identifizieren. Die Bezeichnung "Echter Deutscher Honig" darf nur Honig tragen, welcher auch ausschließlich in Deutschland produziert wurde und naturbelassen ist.
Ist der Honig "vom Imker abgefüllt" oder "aus eigener Imkerei", so muss er auch direkt vom Imker kommen und an den Verbraucher gegeben werden. Honig mit Biosiegel ist nicht selten Importhonig.
Woher kommt der Honig im Supermarkt? Laut EU-Kommission nicht immer nur aus dem Bienenstock. Immer öfter wird bei außereuropäischen Importen gepanscht. Das hat Folgen.
von Carla Behnke
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Honigsorten besonders vielfältig
Blütenhonige bestehen oft aus dem Nektar vieler Pflanzenarten. Ihr Aroma, ihre Konsistenz und die Farbe variiert rund um das Jahr aufgrund der verschiedenen Blütezeiten der Pflanzen. Honige wie Akazie, Linde und Löwenzahn sind jedoch spezielle Sortenhonige, bei denen die Blüte einer Pflanze überwiegt.
Aus dem Blütennektar von Weiden, Obst- und Ahornbäumen setzt sich der Frühtrachthonig zusammen. Er wird im Frühjahr gesammelt, wie zum Beispiel der Rapshonig. Sommertrachthonig hingegen enthält sowohl Nektar als auch Honigtau.
Waldhonig wird aus dem Honigtau verschiedener Baumarten gewonnen. Er ist flüssig und ist an seiner dunklen Bernsteinfarbe zu erkennen. Sein Geschmack ist meist malzig-würzig und intensiv. Unter den Waldhonigen gibt es Fichten- und Tannenhonig; aber auch Edelkastanie, Eiche, Ahorn oder Linde sind beliebte Sorten.
Welche Honigsorten gibt es?
Auch Robinienblütenhonig genannt, besteht aus dem Nektar der Scheinakazienblüten. Er ist klar, hellgelb und schmeckt mild, leicht blumig und schwach aromatisiert. Durch seinen neutralen Geschmack eignet er sich besonders gut, um Tee, Müsli und andere Lebensmittel zu süßen.
Dieser Honig hat eine leichte, fruchtige Süße. Der Nektar ist aromatisch und schmeckt gut in Tee oder auf dem Brot.
Mild und dennoch besonders - er schmeckt leicht blumig bis kohlartig, ist aber durch seinen schwachen Eigengeschmack vielseitig einsetzbar.
Dieser geschmacksintensive Honig ist würzig, aromatisch, herb und schmeckt leicht nach Karamell. Zum Frühstück oder auch zu Käse passt er wunderbar.
Intensiv, herb und leicht bitter schmeckt der Edelkastanienhonig. Er besteht aus dem Nektar der Edelkastanienblüten und lässt sich gut als Brotaufstrich, Dip oder mit Käse kombinieren.
Malzig-würzig und leicht sauer verspeist er sich gut auf dem Brot, passt zu Süßspeisen oder macht sich gut im Müsli. Er besteht aus dem Honigtau von Fichten.
Der intensive Geschmack von Tannenhonig erinnert an Trockenpflaume und ist harzig-malzig. Zu herzhaften Speisen wie Fleisch oder Käse passt er besonders gut.
Besonders ist der minzige Geschmack dieses Honigs. Gepaart mit seiner Zitrusnote lässt er sich gut mit Obst oder auch Salatsoßen kombinieren.
Der Manuka-Honig ist gerade voll im Trend und wird von vielen als Allheilmittel beworben. Der teure Honig wirkt antibakteriell - eine Medizin gegen Krankheiten ist er jedoch nicht. Gewonnen wird er aus dem Blütennektar des neuseeländischen Manuka-Strauchs.
Darüber streiten Hersteller, Bauern, Naturschützer und Imker. Jetzt belegen zwei neue Studien, wie gefährlich die Gruppe der sogenannten Neonicotinoide ist.06.05.2021 | 2:42 min
Bienen und andere Bestäuber schützen
Doppelt so effizient wie Honigbienen bestäuben freilebende Insekten, Schmetterlinge, Fliegen, Wespen und vor allem Wildbienen. Allein diese Artenvielfalt sichert eine ertragreiche Landwirtschaft. Allerdings nimmt die Zahl und Vielfalt der Bestäuber aufgrund von verschiedenen Umweltfaktoren in Europa stetig ab. Doch "jeder kann etwas tun", erklärt Dr. Marina Meixner, Leiterin des Bieneninstituts Kirchhain.
Für ein breites Angebot an Nahrungspflanzen für Bestäuber rät Meixner zu einem blühenden, vielfältigen Garten und einem Verzicht auf Pestizide. "Wenn man keinen Garten hat, kann man versuchen, etwas auf dem Balkon blühen zu lassen", so die Imkerexpertin.