Was tun, wenn über den Sommerurlaub niemand da ist, der die Pflanzen gießt? Garten-Experte Elmar Mai verrät Tipps und Tricks, wie die Pflanzen die Urlaubszeit überstehen.
04.07.2024 | 10:23 min
Endlich
Urlaub! Aber was ist, wenn weder Freund*innen noch die hilfsbereiten Nachbar*innen Zeit haben, jeden zweiten Tag die
Pflanzen zu bewässern? Kein Problem!
Auch ohne Gießdienst überstehen
Tomaten,
Kräuter und
Zimmerpflanzen den Urlaub mit diesen fünf Lifehacks ohne Probleme. Wichtig: Am Tag der Abreise sollten die Pflanzen noch einmal ordentlich gegossen werden.
1. Wasserflasche im Blumentopf zur Bewässerung
Wer hätte gedacht, dass PET-Flaschen mal so nützlich sein können? Um sie als "Bewässerungsanlage" zu verwenden, bohrt man winzige Löcher in den Deckel. Die Flasche wird anschließend mit
Wasser befüllt und kopfüber - und am besten tief - in die Blumenerde gesteckt. Die Pflanze zieht sich nach und nach Wasser.
Tipp: Wenn die Zeit es noch hergibt, ist es ratsam, vor dem Urlaub einen Testlauf durchzuführen. So lässt sich überprüfen, wie viel Wasser die Pflanze benötigt und ob die Größe der Löcher ausreichend ist oder sie vergrößert werden müssen.
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2. Bewässerung via Wollschnur
Für diesen Lifehack wird ein Wasserkübel, beziehungsweise ein Eimer Wasser benötigt, der höher steht als die Pflanze. Zunächst wird die Schnur in Wasser getränkt, bevor ein Ende in den Blumentopf und eins in den Wasserkübel gesteckt wird. Damit die Enden an Ort und Stelle bleiben, können sie jeweils mit einem Stein beschwert werden. Wichtig: Die Schnur sollte nicht durchhängen, sondern gespannt werden. Die Pflanzen ziehen sich über die Schnur die Menge an Wasser, die sie benötigen.
Tipp: Am besten eine Schnur - oder noch besser eine Kordel - aus organischem Material wie zum Beispiel Baumwolle verwenden.
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von Jenna Busanny
3. Wasserspeicher aus Ton
Ton eignet sich als ideale Bewässerungsmethode, da das Material wasserdurchlässig ist und die Pflanzen so wunderbar versorgt werden. So einfach geht’s: Die Tonkugel bzw. der -kegel wird tief in die Erde gesteckt und mit Wasser gefüllt. Ist die Erde trocken, durchdringt die Flüssigkeit den Ton und versorgt die Erde mit ausreichend Wasser. Tipp: Tonkugeln und -kegel gibt es im Baumarkt oder im Gartencenter.
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4. Ab in die Badewanne mit den Pflanzen
Wer eine Badewanne hat, kann diese für die Urlaubszeit als Wasserstation für Pflanzen umfunktionieren, die nicht viel Licht benötigen und Staunässe gut vertragen. Hierfür wird die Badewanne ein paar Zentimeter hoch mit Wasser gefüllt, ein Handtuch hineingelegt und die grünen Schützlinge ohne Übertopf darauf gestellt. So können sie sich über die Wurzeln Wasser ziehen.
Tipp: Alternativ kann man auch die Spüle, ein Waschbecken oder eine Plastikwanne umfunktionieren.
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5. Schattiges und kühles Plätzchen suchen
Für kürzere Urlaube kann es auch reichen, die Pflanzen an ein schattiges, kühles Plätzchen im Haus oder in der Wohnung zu stellen. Je dunkler der Ort, desto langsamer verdunstet das Wasser. Dennoch sollte genügend Licht in den Raum kommen, damit die Pflanzen nicht eingehen. Auch Kübelpflanzen im
Garten können in den Schatten gestellt werden. Am besten füllt man zusätzlich einen Untersetzer mit Wasser.
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von Christine Elsner