Nachhaltig einkaufen: Wie Kleidung leihen funktioniert
Kleidung mieten statt kaufen:Wie Kleidung im Abo funktioniert
von Marie Vandenhirtz
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Trends, Geschmäcker und die Kleidergröße ändern sich. Die Folge: Eine Menge Kleidung wird weggeworfen. Mode zum Leihen soll eine Alternative bieten. Welche Möglichkeiten es gibt.
Der Schrank ist voll und doch findet man nichts zum Anziehen. Anstatt sich neue Klamotten zuzulegen - wie wäre es mit Leihen? Wie die verschiedenen Modelle funktionieren.
Quelle: imago/Shotshop
Kleidung kaufen, zurückgeben und gegen etwas Neues tauschen, so oft man will. Lösungen wie diese können die Modebranche nachhaltiger machen. Immerhin verursacht die Herstellung von Kleidung bis zu zehn Prozent der weltweiten Umweltemissionen.
Ob online oder im Laden, ob für Erwachsene oder Kinder - inzwischen gibt es einige Unternehmen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, diesen Verbrauch an Ressourcen durch einen Kleiderverleih zu reduzieren. Das Konzept: Kleidungsstücke können nach Belieben ausgeliehen und zurückgegeben werden. Dafür wird ein monatlicher Preis fällig.
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Die Spannen für das Abonnement reichen bei etablierten Anbietern von circa 30 Euro bis hin zu knapp 100 Euro für vier bis fünf Teile inklusive Versandkosten im Monat. Je länger das Abonnement läuft, desto günstiger können die Preise werden. Zum Tauschen der Kleidung können Abonnenten ihre Kleidung online bestellen und zurückschicken oder in einen Laden gehen.
Die Vorteile des Kleiderabos
Kleiderabos können Fehlkäufe verhindern: Was doch nicht gefällt, kann wieder getauscht werden. Auch wenn man etwas probiert und es nur für eine Saison trage, könne man es wieder zurückgeben, sagt eine Mitarbeiterin eines Online-Verleihs. Das Modell fördert außerdem die Experimentierfreudigkeit: Die Kunden probierten öfter etwas aus und liehen Kleidung, die sie sonst nicht kaufen würden, weil sie vielleicht nicht zu dem passt, was sie sonst so tragen.
Einige Unternehmen bieten auch den Verleih von Kleidung für besondere Anlässe an. Hierfür wird eine einmalige Gebühr für Kleider oder Anzüge ab circa 20 Euro vereinbart. Nach etwa vier Tagen, also meist nach einem Wochenende, werden die Kleidungsstücke wieder zurückgegeben.
Man hat keine Besitzverpflichtung. Nach jedem Verleih werden die Stücke auf ihre Wertigkeit geprüft. Flecken oder mal einen fehlenden Knopf nehmen die meisten Unternehmen hin. Sie reparieren die Kleidung und geben sie in den Tauschkreislauf zurück. Größere Schäden werden in der Regel allerdings in Rechnung gestellt. Hierfür muss oft ein Restwert oder ein Anteil für die Kleidung bezahlt werden. Solche Schäden können zum Beispiel verfärbte oder eingelaufene Kleidungsstücke sein.
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Woher die Kleidung kommt
Die Kleidung, die solche Unternehmen verleihen, wird häufig von Kunden gespendet oder kommt von Fair-Fashion-Marken. Diese spenden ihre Kleidung zum Beispiel, wenn Retouren nicht weiterverkauft werden können. So ist es möglich, dass manche Kleidungsstücke schon seit Jahren im Umlauf sind, wie die Mitarbeiterin eines Abo-Handels erklärt. Andere Stücke sind hingegen neu.
Kleidung, die oft getragen wurde und nicht mehr den Standards des Kreislaufs entspricht, wird von den Unternehmen oft an ihre Kunden verkauft oder verschenkt. Andere bieten ihren Kunden an, die Kleidung nach dem Leihen zu kaufen, wenn sie ihnen gefällt - ganz nach dem Motto "try before you buy".
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Das Konzept richtet sich vor allem an Frauen. Kleidung für Männer werde in humanitären Einrichtungen gebraucht, für Frauen sei dieser Bedarf schon gedeckt, erklärt die Gründerin eines Leih-Geschäfts. Eine große Hürde sei es jedoch, zum Umdenken anzuregen. Kleidung müsse eben nicht immer gekauft werden, vor allem, wenn es um kurzlebige Trends gehe.
Für viele ist auch bei Leih-Kleidung wichtig, die Stücke zu sehen, sie anzuprobieren und anzufassen, bevor man sich entscheidet, ob man sie im Kleiderschrank haben möchte. Noch gibt es aber nur wenige stationäre Geschäfte, in denen das möglich ist. Online werden Mode-Interessierte, die das Leihkonzept ausprobieren möchten, schon eher fündig.
Babykleidung im Abo
Auch die Kleidergröße kann ein Grund sein, sich von Kleidung zu trennen. Das gilt besonders für Kinderkleidung, da Kinder schnell herauswachsen. Auch hierfür wurden entsprechende Ideen entwickelt.
Einige Unternehmen bieten Boxen mit Baby- oder Kinderkleidung an, die eine Grundausstattung an Kleidung beinhalten. So gibt es zum Beispiel 30- oder 55-teilige Boxen, die zwischen knapp 100 und 150 Euro pro Monat kosten und je nach Größe und Alter des Kindes beliebig oft getauscht werden können. Auch hier gilt: Flecken und Löcher sind meist kein Problem.
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Quelle: dpa
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