Apfelessig trinken: Das ist die Wirkung auf die Gesundheit

    Hype um altes Hausmittel :Schlank, schön und gesund durch Apfelessig?

    von Christina-Maria Pfersdorf
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    An Apple a day keeps the doctor away! Und ein täglicher Schluck Apfelessig soll sogar wahre Wunder vollbringen: Was Essig aus Äpfeln kann - und was nicht.

    Wundermittel Apfelessig
    Apfelessig wird für seine potenziellen gesundheitlichen Vorteile geschätzt. Allerdings braucht es weitergehende Forschung, um diese zu bestätigen. Ernährungsberaterin Dr. Brigitte Bäuerlein gibt Tipps zur Einnahme des Apfelessigs.22.09.2023 | 8:00 min
    Kaum einem anderen Hausmittel werden so viele positive Wirkungen zugeschrieben wie dem Apfelessig. Er soll den Stoffwechsel anregen, beim Abnehmen helfen und Haut und Haare zum Strahlen bringen. Fakt ist aber: Die Studienlage ist recht dünn. "Es gibt einige Behauptungen und Studien, die auf verschiedene positive Wirkungen von Apfelessig auf die Gesundheit hinweisen", erklärt Ökotrophologin Brigitte Bäuerlein.

    Aber es ist wichtig zu beachten, dass noch weitere Forschung erforderlich ist, um viele dieser Behauptungen zu bestätigen. Die meisten Studien kommen aus dem Tierversuch. 

    Dr. Brigitte Bäuerlein, Ökotrophologin

    Apfelessig hat antibakterielle Wirkung

    Fest steht, dass Apfelessig eine antibakterielle Wirkung hat. Die Essigsäure kann Bakterien und Keime abtöten. Daher eignet sich Apfelessig zum schnellen Desinfizieren kleinerer Wunden. Auch Juckreiz, zum Beispiel nach Insektenstichen, kann er nehmen.
    Um den natürlichen Säureschutzmantel der Haut und auch der Haare zu stärken, empfiehlt sich Apfelessig tatsächlich auch zur äußerlichen Pflege:

    Schön mit Apfelessig




    Säure trägt zu einer gesunden Darmflora bei

    Immer wieder liest man den Tipp, morgens auf nüchternen Magen ein Glas Wasser mit ein bis zwei Teelöffel Apfelessig zu trinken - zum Entgiften und den Stoffwechsel anzukurbeln. Hierfür fehlen die wissenschaftlichen Belege.
    Durch seine antibakterielle Wirkung kann aber Apfelessig zu einer gesunden Darmflora beitragen und so die Verdauung ankurbeln - auch durch die in ihm enthaltene Säure, die den Speichelfluss und Verdauungssäfte anregt.

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    Essig immer verdünnt nutzen

    Wichtig ist, Essig immer verdünnt zu trinken - das mildert die Säure und verbessert die Verträglichkeit. "Wenn Sie noch nie Apfelessig verwendet haben, ist es ratsam, mit einer niedrigen Dosierung zu beginnen und diese nach Bedarf zu erhöhen", so Ernährungsberaterin Brigitte Bäuerlein.

    Ein Teelöffel Apfelessig in einem Glas Wasser ist eine gute Ausgangsdosis.  

    Dr. Brigitte Bäuerlein, Ökotrophologin 

    Speziell auf Magenprobleme und auf Unverträglichkeiten sei zu achten, so Bäuerlein. "Vermeiden Sie übermäßigen Verzehr." Um zu verhindern, dass der Apfelessig den Zahnschmelz angreift, ist ein Strohhalm, gerade morgens, empfehlenswert.

    Apfelessig wirkt positiv auf Blutzuckerspiegel

    Worüber schon mehr Klarheit herrscht, ist, dass Apfelessig sich positiv auf den Blutzuckerspiegel auswirken kann: Untersuchungen zeigen, dass Apfelessig die Insulinempfindlichkeit nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit um bis zu 34 Prozent verbessern kann.
    Dazu vorher ein Glas Wasser mit einem Esslöffel Apfelessig trinken. Das Insulin kann so besser wirken und die Zellen nehmen den Zucker leichter auf. Blutzuckerspitzen mit anschließendem Leistungsabfall und Heißhunger werden so reduziert.

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    FAQ

    Auswirkung aufs Gewicht nicht sicher

    Dadurch hält auch das Sättigungsgefühl länger an. Daher liegt es nahe, dass Apfelessig sich auch positiv aufs Gewicht auswirken kann.
    Ob Apfelessig es auch schafft, Blutfettwerte zu senken und somit einen positiven Einfluss auf den Cholesterinspiegel hat, kann anhand aktueller Studienlagen nicht sicher bestätigt werden.

    Viele Polyphenole und Flavonoide im Apfelessig

    Im Vergleich zu anderen Essigsorten punktet Apfelessig mit seinem Gehalt an Polyphenolen und Flavonoiden. "Die gesundheitlichen Wirkungen von anderen Essigsorten sind bislang nicht so stark erforscht und dokumentiert wie die von Apfelessig", erklärt Bäuerlein.

    Eine Flasche Apfelessig steht neben Äpfeln mit einem Korb Äpfel im Hintergrund
    Quelle: imago images

    Essig entsteht durch einen Prozess namens Fermentation, bei dem Alkohol durch Bakterien in Essigsäure umgewandelt wird. Dieser Prozess wird als "alkoholische Gärung" gefolgt von "essigsaurer Gärung" bezeichnet. Wie dieser Prozess im Detail abläuft:

    1. Alkoholische Gärung: Zuerst wird die Frucht (Apfel) mit etwas Zucker zu Alkohol vergoren.
    2. Essigsaure Gärung: Sobald Alkohol erzeugt wurde, wird dieser in Kontakt mit Essigsäurebakterien, hauptsächlich Acetobacter, gebracht. Diese Bakterien wandeln den Alkohol in Essigsäure um, indem sie ihn oxidieren. Dabei entstehen auch andere Verbindungen, die dem Essig Geschmack und Aroma verleihen.
    3. Luftzufuhr: Der Prozess der essigsauren Gärung erfordert Sauerstoff. Daher sollte der Essigherstellungsbehälter belüftet sein oder der Alkohol muss regelmäßig belüftet werden, um sicherzustellen, dass die Bakterien genügend Sauerstoff erhalten.
    4. Reifezeit: Der Essig wird dann für eine gewisse Zeit reifen gelassen, um den Geschmack zu entwickeln und die Essigsäurekonzentration zu erhöhen. Die Reifezeit kann von wenigen Wochen bis zu mehreren Monaten oder sogar Jahren variieren, abhängig von der Art des Essigs. 

    Christina-Maria Pfersdorf ist Redakteurin der ZDF-Sendung "Volle Kanne - Service täglich".

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