Moskau-Drohung im Schwarzen Meer - Nato verstärkt Aufklärung
Russlands Drohung gegen Schiffe:Nato verstärkt Aufklärung im Schwarzen Meer
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Moskau hat nach dem Stopp des Getreideabkommens mit Kiew allen Schiffen, die ukrainische Häfen anlaufen, gedroht. Nun verstärkt die Nato ihre Aktivität im Schwarzen Meer.
Russlands Drohungen gegen Schiffe im Schwarzen Meer bergen aus Sicht der Nato neue Eskalationsrisiken.
Quelle: picture alliance / NurPhoto
Die Nato verstärkt angesichts russischer Drohungen gegen die zivile Schifffahrt im Schwarzen Meer ihre Überwachungs- und Aufklärungsaktivitäten in der Region. Russlands Handeln berge erhebliche Risiken für die Stabilität des für die Nato strategisch wichtigen Gebiets, ließ Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Mittwoch nach einer Sitzung des neu geschaffenen Nato-Ukraine-Rats mitteilen. Man erhöhe deswegen die Wachsamkeit.
Konkret war in der Mitteilung vom Einsatz von Seeaufklärungsflugzeugen und Drohnen die Rede. Russlands Drohungen stellten neue Risiken für Fehlkalkulation und Eskalation sowie erhebliche Hindernisse für die freie Schifffahrt dar, hieß es.
Russland beschießt weiterhin die Häfen um Odessa, ein Beladen der Schiffe ist kaum möglich:
Stoltenberg an Moskau: Aufhören, Nahrungsmittel als Waffe einzusetzen
Russland hatte in der vergangenen Woche bekanntgegeben, ein Abkommen zum Export von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer nicht zu verlängern. Zudem wurde angekündigt, alle Schiffe, die ukrainische Häfen anlaufen, als legitimes Ziel zu betrachten. Stoltenberg kommentierte das am Mittwoch so:
Das Land müsse aufhören, Nahrungsmittel als Waffe einzusetzen. Der Norweger spielte damit darauf an, dass die Vereinbarung zum Getreideexport es der Ukraine seit Sommer vergangenen Jahres ermöglicht hatte, trotz des russischen Angriffskriegs fast 33 Millionen Tonnen Getreide und Lebensmittel über das Schwarze Meer in andere Länder zu exportieren.
Selbst während des Krieges blieb die Ukraine damit im Jahr 2022 der größte Weizenlieferant des Welternährungsprogramms (WFP) und lieferte mehr als die Hälfte der weltweiten Weizenbeschaffung des WFP.
Diese Arten militärischer Aufklärung gibt es:
Bei der Strategischen Aufklärung werden Daten zum Beispiel über die Truppenstärke, neue Arten von Waffen oder den Aufenthaltsort von feindlichen Kräften gewonnen. Dabei wird sich frei zugänglicher Medien (Open Source Intelligence), der Satellitenaufklärung oder der Fernmelde- und Elektronischen Aufklärung bedient.
(Quelle: Bundeswehr)
Die Operative Aufklärung dient dazu, Informationen in der Tiefe des gegnerischen Raums zu gewinnen. Bei ihr wird mit unterschiedlichen Aufklärungsmitteln gearbeitet. Bei der Deutschen Bundeswehr kommen hier beispielsweise auch Aufklärungsflugzeuge und unbemannte Drohnen zum Einsatz.
(Quelle: Bundeswehr)
Die Taktische Aufklärung erfolgt meist durch die eigene Truppe im Einsatzraum. Sie dient dazu, unmittelbare Erkenntnisse über das Einsatzgebiet zu gewinnen.
(Quelle: Bundeswehr)
Russlands Verhalten Thema im Nato-Ukraine-Rat
Bei der Sitzung des Nato-Ukraine-Rats tauschten sich Vertreter der 31 Nato-Staaten und der von Russland angegriffenen Ukraine zu den aktuellen Entwicklungen aus. Um das Treffen hatte in der vergangenen Woche der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gebeten. Hintergrund waren insbesondere die Ankündigung Russlands zum Getreidedeal und die Drohungen gegen zivile Schiffe.
Der Nato-Ukraine-Rat hatte zum ersten Mal vor rund zwei Wochen beim Nato-Gipfel in Litauen auf Ebene der Staats- und Regierungschefs getagt. Er kam nun zum ersten Mal auf Ebene der ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten im Brüsseler Hauptquartier des Bündnisses zusammen.
Das Gremium wurde für den Austausch in Krisensituationen geschaffen und soll eine engere Zusammenarbeit ermöglichen, bis die Voraussetzungen für eine Aufnahme der Ukraine in die Nato erfüllt sind.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.