Putin empfängt Kim am Weltraumbahnhof Wostotschny

    Treffen am Weltraumbahnhof:Kim sichert Putin Unterstützung zu

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    Russlands Präsident Putin hat Nordkoreas Machthaber Kim am Weltraumbahnhof Wostotschny empfangen und bekommt eine Zusage: Unterstützung für die Entscheidungen Moskaus.

    Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und der russische Präsident Wladimir Putin haben sich auf dem Weltraumbahnhof Wostotschny im Osten Russlands getroffen. Ein vom Kreml veröffentlichtes Video zeigt, wie Kim und Putin sich die Hände schütteln.
    Bei dem Treffen sicherte Kim Jong Un Russland Unterstützung in seinem Kampf gegen den Westen zu. Beide Länder würden gemeinsam gegen den Imperialismus kämpfen, sagte er. "Russland hat sich zu einem heiligen Kampf zum Schutz seiner Souveränität und Sicherheit gegen die hegemonialen Kräfte erhoben", sagte Kim zu Putin.

    Wir werden die Entscheidungen von Präsident Putin und der russischen Führung immer unterstützen.

    Kim Jong Un, Nordkoreas Machthaber

    "Und wir werden im Kampf gegen den Imperialismus zusammenstehen," so Kim weiter. Er sei sicher, dass das Treffen ein weiterer Schritt sei, der die Beziehungen der beiden Länder auf ein neues Niveau heben werde.
    Zuvor hatte Putin seinem Gast die Unterstützung Russlands beim Bau von Satelliten zugesichert. Dies sei auch der Grund, weshalb der Weltraumbahnhof als Ort für das Treffen ausgewählt worden sei, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti. "Der Führer der Demokratischen Volksrepublik Korea zeigt großes Interesse an der Raketentechnologie und versucht, seine Präsenz im Weltraum auszubauen", sagte Putin demnach.
    Auf die Frage von Journalisten, ob es bei dem Treffen auch um militärische Zusammenarbeit gehen werde, sagte der russische Präsident:

    Wir werden über alle Themen sprechen, ohne Eile. Wir haben genug Zeit.

    Wladimir Putin, Präsident Russland

    Washington befürchtet Waffenlieferungen an Moskau

    Kreml-Chef Putin sagte Berichten russischer Staatsmedien zufolge, er sei "sehr froh, ihn zu sehen". Kim wurde mit den Worten zitiert, er habe sich bei Putin für die Einladung zum Besuch in Russland bedankt, obwohl er "sehr beschäftigt" sei.
    Zuvor hatten Nachrichtenagenturen berichtet, die beiden Staatschefs würden sich über "Handelsbeziehungen" und "internationale Angelegenheiten" austauschen. Washington zufolge könnten die in Wostotschny geplanten Gespräche zwischen Kim und Putin zu Waffenlieferungen aus Nordkorea für Russlands Angriffskrieg in der Ukraine führen.
    Dafür spricht Analysten zufolge die aus Nordkorea mitgereiste Delegation. Ihr gehören hochrangige Vertreter des Militärs und der Rüstungsindustrie an. So ist unter anderem der Direktor der Munitionsindustrie Jo Chun Ryong dabei.
    Ein Waffendeal wurde aber nicht offiziell bekannt gegeben. Allerdings bezeichnete Putin die Gespräche im Staatsfernsehen als fruchtbar. Trotz der vom UN-Sicherheitsrat gegen Nordkoreas Atomprogramm erlassenen Sanktionen gibt es dem Kremlchef zufolge im militärtechnischen Bereich Perspektiven für einen Ausbau der Kooperation.
    Der Kreml dementierte später lediglich Spekulationen, dass Moskau und Pjöngjang die Stationierung von nordkoreanischen Soldaten an der russisch-ukrainischen Grenze besprochen hätten.

    Technik und Lebensmittel für Munition und Raketen?

    Nordkorea könnte Russland für seinen Krieg in der Ukraine Artilleriemunition und Panzerabwehrraketen liefern. Im Gegenzug dafür könnte das weitgehend abgeschottete Nordkorea von Russland moderne Technik für Satelliten und Atom-U-Boote erhalten. Auch Lebensmittel könnte Russland dem armen Nachbarland liefern.
    Das Raumfahrtzentrum Wostotschny liegt mehr als 1.500 Kilometer nördlich von Wladiwostok, das wiederum rund 130 Kilometer von der Grenze zu Nordkorea entfernt an der Pazifik-Küste liegt. Putin war nach russischen Angaben bereits am Montag in Wladiwostok angekommen, um an einem Wirtschaftsforum teilzunehmen.
    Im Anschluss an sein Gespräch mit dem russischen Präsidenten reiste Kim mit seinem Panzerzug weiter. So besucht er noch Komsomolsk am Amur und Wladiwostok, wie Putin bekannt gab. Komsomolsk ist Standort für den Schiffbau und die Flugzeugindustrie. Dort werden auch Suchoi-Kampfjets und Atom-U-Boote für das Militär gebaut.
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    Auf dem Bild sieht man ukrainische Soldaten von hinten.
    Update
    Quelle: AFP, AP, dpa, Reuters

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