Wasserstoff: NRW und Niederlande könnten profitieren

    Grüner Wasserstoff:Wasserstoff-Zukunft in NRW und Niederlanden?

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    Laut einer Studie könnten Deutschland und die Niederlande von einer Umstellung der Industrie auf Wasserstoff profitieren. Können die Länder das Wasserstoffzentrum der EU werden?

    Auf dem Gelände des Energieunternehmens Enertrag steht ein Wasserstoffbehälter.
    Wasserstoff gilt als wichtiger Bestandteil beim klimaneutralen Umbau der Industrie.

    Deutschland und die Niederlande haben laut einem Fachmann im europäischen Vergleich die besten Chancen, von der Umstellung der Industrie auf grünen Wasserstoff als Wirtschaftsstandorte zu profitieren.
    Andre Wolf, Experte beim Centrum für Europäische Politik (cep), sagte dem "RedaktionsNetzwerk" Deutschland (RND):

    Die Niederlande und das angrenzende deutsche Bundesland Nordrhein-Westfalen sind von ihrer Industriestruktur her ideale Wasserstoffabnehmer.

    Andre Wolf, Technologie- und Infrastruktur-Experte

    "Gleichzeitig bieten beide Regionen aufgrund der nahe gelegenen Nordsee das europaweit größte Potenzial für künftige Offshore-Parks, deren Windenergie zur Gewinnung von Wasserstoff genutzt werden kann", so Studienautor Wolf.
    Wasserstoffleitung mit Pfeil und Schriftzug "Wasserstoff"
    Grüner Wasserstoff ist längst in Europa angekommen. Auch Deutschland will damit langfristig Gas ersetzen. 15.11.2022 | 6:45 min

    Wasserstoffzentrum der EU?

    Da Produktion und Nutzung für einen zügigen Markthochlauf möglichst nah beieinander liegen sollten, hätten die Nordseeanrainer gute Chancen, das gemeinsame Wasserstoffzentrum der EU zu werden.

    Frankreich und Italien mit den Wirtschaftszentren rund um Paris sowie rund um Mailand und Turin müssen aufpassen, beim Wasserstoff nicht den Anschluss zu verlieren.

    Andre Wolf, Technologie- und Infrastruktur-Experte

    Warnung an die EU: Keine Überregulierung

    Derweil warnt Wolf vor einer überbordenden Überregulierung. Der Pfad in Richtung Wirtschaftlichkeit könne durch teilweise zu rigide überregionale Infrastrukturrestriktionen ausgebremst werden.
    Wolf fordert die EU daher auf, die notwendigen öffentlichen Fördergelder zielgerichtet einzusetzen. Laut dem Experten müssten die räumliche Koordination sowie eine konsequentere Ausrichtung der gegenwärtig noch über verschiedene Kanäle geförderten Projekte verbessert werden.
    Quelle: Reuters, RND

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