Ab diesem Mittwoch: EU kann Gaspreisdeckel nutzen

    Ab diesem Mittwoch:EU kann Gaspreisdeckel nutzen

    |

    In der Europäischen Union gilt ab Mittwoch ein Gaspreisdeckel. Damit sollen die horrenden Energiepreise bekämpft werden. Die Obergrenze greift allerdings nur unter hohen Auflagen.

    Zahlreiche blau-schimmernde Gas-Flämmchen sind an einem Gasherd zu sehen. (Symbolbild)
    Der Gaspreisdeckel soll Bürger*innen und Wirtschaft vor überhöhten Preisen schützen.
    Quelle: dpa

    In der EU steht seit diesem Mittwoch ein flexibler Preisdeckel für den Schutz von Wirtschaft und Verbrauchern vor überhöhten Gaspreisen zur Verfügung. Konkret soll er verhindern, dass die Großhandelspreise für Gas in der EU über längere Zeit deutlich über den Weltmarktpreisen liegen.
    Dazu kann die EU künftig bestimmte Gashandelsgeschäfte verbieten, wenn ihr Preis ein vorab festgelegtes Niveau erreicht und der Preisanstieg nicht einem ähnlichen Preisanstieg auf regionaler Ebene oder auf dem Weltmarkt entspricht.

    Preisdeckel greift ab 180 Euro pro Megawattstunde

    Die EU-Verordnung zu dem sogenannten Korrekturmechanismus trat bereits am 1. Februar in Kraft. Eine Aktivierung ist allerdings erst seit diesem Mittwoch möglich. Ausgelöst wird der Mechanismus nach einer EU-Einigung aus dem Dezember dann, wenn der Preis der Produkte drei Arbeitstage lang 180 Euro pro Megawattstunde übersteigt und gleichzeitig 35 Euro über einem internationalen Durchschnittspreis für flüssiges Erdgas (LNG) liegt.
    Vorerst dürfte dies allerdings nicht passieren. Der relevante europäische Gaspreis lag zuletzt zwischen 50 und 60 Euro und damit sehr deutlich unter dem Grenzwert von 180 Euro pro Megawattstunde.

    Energiepolitik in Europa
    :Was der EU-Gaspreisdeckel bringt

    Der europäische Gaspreisdeckel war zuletzt einer der größten Zankäpfel in der EU. Von diesem Mittwoch an kann er nun genutzt werden. Doch wird er überhaupt gebraucht?
    von Dennis Berger
    Zahlreiche blau-schimmernde Gas-Flämmchen sind an einem Gasherd zu sehen. (Symbolbild)

    Gaspreisanstieg lag bei über 1.000 Prozent

    Damit ist er weit von den Höchstständen im vergangenen August entfernt, die den Anstoß zu einer Debatte über einen Preisdeckel gegeben hatten. Damals erreichten die europäischen Erdgaspreise nach Angaben der EU-Kommission ein Niveau, das 1.000 Prozent über den bis dato in der Union verzeichneten Durchschnittspreisen lag.
    Nach Analyse der EU-Kommission stiegen die Preise im vergangenen Jahr vor allem, weil Russland seine Gaslieferungen als Waffe einsetzte und durch vorsätzliche Unterbrechungen den Markt manipulierte. Im August war dann das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage besonders angespannt, weil zu einer Verringerung der Pipelineflüsse das Bestreben der EU-Staaten kam, vor dem Winter die Speicher zu füllen.

    Tipps für den Haushalt
    :Wo jetzt jeder Energie sparen kann

    Heizen, Duschen, Waschen: Diese Tipps für den Haushalt zeigen, was Sie verändern können - und wo es sich wirklich lohnt.
    Energie ist so teuer wie nie. Sparen lohnt sich deshalb - und ist im Haushalt vielfach möglich, etwa beim Heizen, beim Duschen, beim Kochen, bei der Beleuchtung oder beim Entertainment.
    Story
    Quelle: dpa, AFP

    Mehr zur Energiekrise

    Aktuelle Nachrichten zur Energiekrise