Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl: Wer vertritt meine Positionen?

Schon wenige Tage vor der heutigen Bundestagswahl hat der Wahl-O-Mat den Rekord von 2021 geknackt: Vom 6. bis zum 17. Februar wurde das Tool der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) mehr als 21,5 Millionen Mal geklickt. Bei der vergangenen Wahl 2021 nutzten 21,2 Millionen Menschen den Wahl-O-Mat innerhalb von dreieinhalb Wochen. Das ZDF ist Medienpartner für den Wahl-O-Mat.

Bereits in den ersten vier Tagen waren die Nutzerzahlen höher als im gleichen Zeitraum vor der vergangenen Wahl, erklärte Projektleiter Martin Hetterich. Dabei war die Vorbereitungszeit für die Bundeszentrale für politische Bildung durch die vorgezogene Neuwahl knapp.

Die vorgezogene Neuwahl wurde notwendig, nachdem die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP am 6. November zerbrochen war. Im ZDF-Politbarometer liegen derzeit CDU/CSU mit 28 Prozent deutlich vorn, dahinter folgen die AfD (21 Prozent), die SPD (16 Prozent) und die Grünen (14 Prozent). Die Linke kommt derzeit auf acht Prozent. Für die FDP (4,5 Prozent) und das Bündnis Sahra Wagenknecht (4,5 Prozent) ist der Einzug in den Bundestag unsicher.

Mit den 38 Thesen will der Wahl-O-Mat möglichst viele Themen abdecken: Zu einer Begrenzung der Mietpreise oder einem generellen Tempolimit auf Autobahnen müssen die User Position beziehen. Oder ob es für junge Erwachsene ein soziales Pflichtjahr geben soll.

Mehrere Thesen beschäftigen sich mit dem Thema Energie: ob erneuerbare Energien vom Staat gefördert werden sollen, Kernenergie wieder genutzt werden soll, energieintensive Unternehmen vom Staat einen Ausgleich für ihre Stromkosten bekommen sollen oder neue Heizungen auch zukünftig vollständig mit Öl oder Gas betrieben werden sollen.

Auch das Thema Geld kommt in verschiedenen Facetten vor: Soll der Mindestlohn spätestens 2026 auf 15 Euro erhöht werden oder soll der Spitzensteuersatz angehoben werden?

Nach der Position zu Rüstungsexporten nach Israel und der militärischen Unterstützung der Ukraine wird ebenfalls gefragt. Oder ob alle Bürger in gesetzlichen Krankenkassen versichert sein sollten.

Wie bei jedem Wahl-O-Mat werden den zugelassenen Parteien im Vorfeld 38 Thesen vorgelegt, die sie beantworten müssen. Wer wissen will, welche Partei am ehesten mit seinen Interessen und Vorstellungen übereinstimmt, kann bei den einzelnen Thesen "stimme zu", "neutral" und "stimme nicht zu" auswählen. Zudem können bestimmte Themen stärker gewichtet werden. Daraus errechnet der Wahl-O-Mat am Ende die Übereinstimmung. Für die Bundestagswahl haben alle 29 Parteien, die zur Wahl antreten, teilgenommen.