Wahl-O-Mat: Wie die 38 Thesen zur Bundestagswahl entstehen
38 Thesen zur Bundestagswahl:Wie der Wahl-O-Mat entsteht
von Kathrin Haas
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Mit dem Wahl-O-Mat kann die eigene politische Position mit den Wahlprogrammen zur Bundestagswahl abgeglichen werden. Was dahinter steckt und wie die Thesen entstehen.
Welche Partei soll ich wählen? Eine Orientierung geben können Onlineprogramme wie Wahl-O-Mat, Wahl.Chat oder Real-O-Mat.06.02.2025 | 2:40 min
Mit dem Wahl-O-Mat kann man sich ab heute durch 38 Thesen zur anstehenden Bundestagswahl klicken. Das Tool errechnet dann die eigene Übereinstimmung mit den aktuellen Wahlprogrammen.
Auch weil erst seit Ende Januar klar ist, dass 29 Parteien zur Wahl zugelassen sind, sei der Wahl-O-Mat jetzt erst online, erklärt die Projektverantwortliche Pamela Brandt von der Bundeszentrale für politische Bildung: "Einige Wahlprogramme sind erst in den letzten Wochen fertig geworden, wirklich sehr kurz vor der Wahl."
Noch nie haben so viele Menschen den Wahl-O-Mat genutzt. Zur Bundestagswahl am 23. Februar können Wähler mit diesem Tool ihre Positionen mit denen von 29 Parteien vergleichen.
von Katrin Meyer
mit Video
Der Wahl-O-Mat speichert keine User-Daten, dafür aber die Anzahl der Durchläufe. "Zur letzten Bundestagswahl hatten wir über 21 Millionen Nutzungen", schwärmt Brandt. "Mal sehen, ob wir das jetzt in zweieinhalb Wochen toppen können."
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So entstehen die Thesen für den Wahl-O-Mat
Diesmal musste alles schneller gehen. An einem Wochenende im Dezember, zwischen Ampelbruch und Weihnachten, hat die 38-köpfige Wahl-O-Mat-Redaktion alle vorläufigen Parteiprogramme gewälzt und überlegt: Was sind die Kernthemen, worin unterscheiden sich die Parteien? Daraus entstanden 80 Thesen, die an alle Parteien verschickt wurden. Diese mussten kurz und knapp begründen, wie sie zu den Thesen stehen.
Auf Grundlage dieser Begründungen wählte die Wahl-O-Mat-Redaktion die 38 besten Thesen aus. "Und zwar diejenigen, die möglichst eine große Spannbreite aller Themen zur Bundespolitik darstellen, aber auch jene, die in der Lage sind, zwischen allen möglichen Parteienpaaren zu dieser Wahl zu unterscheiden", erklärt Pamela Brandt. Die Begründungen der Parteien können User*innen jetzt unverändert im Wahl-O-Mat nachlesen.
Zwar werden die Thesen zu jeder Wahl herausgearbeitet. Diesmal seien aber ein paar altbekannte Themen dabei, so Brandt: "Die Frage um Wehrpflicht, Frauenquote, Kernkraft - das sind alles so Themen, wo wir dachten, das wird keiner mehr in sein Wahlprogramm schreiben, aber es ist wieder gekommen."
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Verständlichkeit als Ziel auch für junge Menschen
Mehr als die Hälfte der Wahl-O-Mat-Redaktion sind Freiwillige zwischen 18 und 26 Jahren aus fast allen Bundesländern - wie die 23-jährige Ayla Emma Aşkın aus Wilhemshaven. Die Redaktion habe die Thesen möglichst so formuliert, dass es eine Person ohne politische Vorbildung versteht, erklärt die Studentin.
Aşkın findet es wichtig, dass der Wahl-O-Mat ein niedrigschwelliges Angebot schafft, um die Positionen der Parteien zu vergleichen. Dennoch war sie bei der Mitarbeit in der Redaktion überrascht, "wie sinnvoll es sein kann, sich wirklich mal die Wahlprogramme durchzulesen".
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Wahl-O-Mat als Appetitanreger für Gespräche über Politik
Die Bundeszentrale für politische Bildung wollte mit dem ersten Wahl-O-Mat vor 20 Jahren vorwiegend junge Wähler*innen mobilisieren. Laut einer Anschlussbefragung sagten über 70 Prozent der Nutzer*innen, der Wahl-O-Mat habe sie inspiriert, mit Leuten über Politik zu reden und sich weiter zu informieren. Dafür sei der Wahl-O-Mat da, so Brandt: als Appetitanreger.
Kathrin Haas ist Korrespondentin im ZDF-Landesstudio Berlin.
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Quelle: dpa
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