Özdemir: "Denen geht's nicht um die Landwirtschaft"

    Bauern-Aktion gegen Habeck:Özdemir über Fähr-Blockade: "Radikalinskis"

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    Bauern hindern Vizekanzler Habeck am Verlassen einer Fähre in Schleswig-Holstein. Die Blockade löst starke Kritik aus. Agrarminister Özdemir fordert eine klare Distanzierung.

    Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft
    Agrarminister Cem Özdemir verurteilt die Habeck-Blockade und spricht von "radikaler Minderheit"
    Quelle: dpa

    Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat die Teilnehmer der Blockade einer Fähre mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) als "Fanatiker" und "Radikalinskis" bezeichnet. Das seien "Leute, denen geht es nicht um die deutsche Landwirtschaft", sagte der Grünen-Politiker im ARD-"Morgenmagazin".

    Die haben feuchte Träume von Umstürzen, und das wird's nicht geben. Um es sehr klar zu sagen: Das ist nicht akzeptabel.

    Cem Özdemir, Agrarminister

    Am Vortag hatten Bauern nach Polizeiangaben einen Fähranleger blockiert und Habeck am Verlassen eines Schiffs gehindert. Der Grünen-Politiker habe sich entschieden, auf der Fähre zu bleiben und zurück Richtung Hallig Hooge zu fahren, sagte ein Polizeisprecher. Dabei hätten 25 bis 30 Menschen versucht, die Fähre am Ablegen zu hindern.
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    Protest gegen Kürzungen im Agrarbereich

    Derzeit sorgt die geplante Streichung von Subventionen für die Landwirtschaft für heftigen Unmut unter Bauern. Der Protestaktion war der Polizei zufolge ein Aufruf in Onlinenetzwerken vorausgegangen. Daraufhin seien etwa 100 Trecker in Schlüttsiel im Nordwesten Schleswig-Holsteins erschienen, die Bauern versammelten sich den Angaben zufolge am Fähranleger.
    Habeck habe mit dazu beigetragen, dass die ursprünglich geplanten Kürzungspläne im Agrarbereich "korrigiert wurden", sagte Özdemir. "Umso absurder, dass gerade er da nun angegriffen wird."
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    Özdemir: Von radikaler Minderheit distanzieren

    Er habe "großes Verständnis dafür, dass unsere Landwirtinnen und Landwirte ihre Position einbringen", fuhr Özdemir fort. Die deutsche Landwirtschaft dürfe ihr Demonstrationsrecht selbstverständlich ausüben. Er verwies aber darauf, dass es sich in diesem Fall um eine "radikale Minderheit" handele. "Und ich kann alle nur bitten und auffordern, sich davon deutlich zu distanzieren", sagte Özdemir auf die Frage, was er sich vom Deutschen Bauernverband erwarte. "Diese Bilder (...) schaden der deutschen Landwirtschaft."
    Der Agrarminister sprach davon, dass "überproportionale Kürzungen in der Landwirtschaft" nun "abgewendet" worden seien. Die Bundesregierung habe "denen zugehört, die vernünftig reden, gute Argumente haben", sagte Özdemir. Dazu gehöre aber auch, dass "diejenigen, die mit uns im Gespräch bleiben wollen, sich ohne jedes Wenn und Aber distanzieren von diesen Fanatikern, von diesen Radikalinskis".
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