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FAQ
Krankenhausreform:Lauterbach will Kliniksterben verhindern
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Die Krankenhäuser aus ihrer finanziellen Schieflage holen - das ist das Ziel der Krankenhausreform von Karl Lauterbach. Der Bundestag stimmt Donnerstag darüber ab.
Im Bundestag wird über die Krankenhausreform abgestimmt. Ziel der Erneuerung ist es, den finanziellen Druck von den Kliniken zu nehmen und die Kosten im Gesundheitswesen zu senken.17.10.2024 | 0:23 min
Auf die Krankenhäuser in Deutschland kommen große Veränderungen zu: Rund 240 Seiten umfasst der Gesetzentwurf zur Krankenhausreform, den der Bundestag am Donnerstag verabschieden soll.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) spricht von der größten Gesundheitsreform seit 20 Jahren. Zwei Jahre lang hat die Ampel-Koalition um das Projekt gerungen. Die Zustimmung im Bundestag gilt als sicher, allerdings muss auch noch der Bundesrat zustimmen - hier ist der Ausgang offen.
Von den kleinen Krankenhäusern in Deutschland schreibt jedes zweite rote Zahlen. Während Patienten bangen, soll eine Krankenhausreform die Kooperation mit größeren Häusern stärken.26.07.2024 | 2:46 min
Welche Veränderungen bringt die Krankenhausreform?
Kernstück der Reform ist eine stärkere medizinische Spezialisierung. Vor allem die kleineren Krankenhäuser sollen künftig weniger Leistungen anbieten und sich auf jene Eingriffe beschränken, die sie gut beherrschen.
Patientinnen und Patienten werden künftig also bisweilen längere Wege bis zum nächsten zuständigen Krankenhaus in Kauf nehmen müssen - sollen dafür aber eine bessere Behandlung bekommen.
Bei dem Treffen der Deutschen Krankenhausgesellschaft gibt es Kritik an Lauterbachs Krankenhausreform. In NRW wird das zentrale Element, die Spezialisierung, schon angewendet.09.09.2024 | 1:39 min
Welche Rolle spielt das Geld?
Die schlechte Finanzlage der Kliniken hatte den Anstoß zu der Reform gegeben. Etwa 30 Prozent der Kliniken schreiben rote Zahlen. Die Reform soll eine "Ent-Ökonomisierung" des Krankenhauswesens bringen, sagt Minister Karl Lauterbach.
Wichtigste Änderung: Die bisherige Vergütung über Fallpauschalen soll eingeschränkt werden, weil sie erhebliche Fehlanreize setzt: Sie kann dazu führen, dass Kliniken Behandlungen ausführen, die medizinisch gar nicht erforderlich sind - nur um diese dann finanziell abrechnen zu können.
Bei der Krankenhausreform ist vor allem die Finanzierung ein großes Thema, denn viele Krankenhäuser machen Verluste und sorgen sich um das Wohl ihrer Patienten. 09.09.2024 | 1:46 min
Lauterbachs Lösung: Künftig sollen die Kliniken vor allem dafür bezahlt werden, dass sie bestimmte Leistungen anbieten. Unabhängig davon sollen die Kliniken für wichtige Kernbereiche zusätzliche Mittel bekommen: für Pädiatrie, Geburtshilfe, Schlaganfallbehandlung, Traumatologie und Intensivmedizin.
Werden Kliniken schließen?
Die Antwort lautet Ja. Für die aktuell 1719 Krankenhäuser gebe es bereits jetzt nicht genug Personal, viele Kliniken schrieben rote Zahlen und seien von Insolvenz bedroht, argumentiert Minister Lauterbach.
Mit seiner Reform will er das erwartete Kliniksterben begrenzen:
Eine Reihe von Regelungen soll vor allem kleinen Kliniken in ländlichen Regionen helfen: In solchen Häusern sollen Fachärzte ihre Leistungen künftig auch ambulant für Patientinnen und Patienten anbieten dürfen. Der mancherorts weite Weg in eine Fachpraxis entfällt damit.
Das Bundeskabinett hat den Gesetzentwurf von Gesundheitsminister Lauterbach zur Reform des Krankenhauswesens gebilligt. Von Kliniken, Krankenkassen und Ländern hagelt es Kritik.15.05.2024 | 2:39 min
Was monieren Kritiker?
Die Bundesländer drohen mit einer Blockade im Bundesrat und der Anrufung des Vermittlungsausschusses. Sie sind skeptisch, ob die Reform das befürchtete Kliniksterben im ländlichen Raum abwenden kann.
Zudem fürchten sie hohe Kosten: Das Gesetz sieht vor, die Kliniken für die Phase der Reform-Umsetzung zehn Jahre lang mit 50 Milliarden Euro abzusichern - die Hälfte der Gelder soll von den Ländern kommen. Die andere Hälfte sollen die gesetzlichen Krankenkassen zahlen, die dagegen ebenfalls Sturm laufen. Lauterbach hat zugesagt, zur Finanzierung nun auch die privaten Kassen hinzuzuziehen - in welchem Umfang und auf welchem gesetzlichen Weg, bleibt aber noch unklar.
Quelle: ZDF
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Quelle: AFP
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