Gespräch mit Claudia Sheinbaum:Migranten: Was Trump sagt - und was Mexiko
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Mexiko werde die Einwanderung in die USA zu "stoppen", verkündet Donald Trump nach einem Gespräch mit Präsidentin Sheinbaum. Deren Aussage klingt ganz anders.
Claudia Sheinbaum, Präsidentin von Mexiko, hat mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump telefoniert.
Quelle: AFP
Ein Gespräch, zwei Interpretationen: Der designierte US-Präsident Donald Trump und Mexikos Staatschefin Claudia Sheinbaum haben über die Migrationspolitik an der gemeinsamen Grenze gesprochen. Beide berichten von einem guten Gespräch - ziehen daraus jedoch offenbar unterschiedliche Schlüsse.
Trump behauptete auf seiner Plattform Truth Social, Sheinbaum habe zugesichert, die Migration über die mexikanische Grenze zu stoppen.
Sheinbaum: Brücken zwischen Regierungen und Völkern bauen
Sheinbaum wies das zurück, ihre Sichtweise klingt anders: Auf X berichtete sie lediglich von einem "exzellenten Gespräch", ohne ins Detail zu gehen. Ihrer Aussage nach, wolle Mexiko sich unter Wahrung der Menschenrechte um Migranten kümmern, bevor diese die US-Grenze erreichten.
Sie habe in dem Gespräch betont, dass derzeit keine Migrantenkarawanen die US-Grenze erreichten, da man sich bereits in Mexiko darum kümmere, ergänzte Sheinbaum. Das Land setzt seit Jahren seine Nationalgarde ein, um Migranten auf dem Weg in Richtung USA aufzuhalten.
Ein Thema, das viele US-Amerikaner vor der Wahl umtrieb, war Migration - vor allem an der Grenze zu Mexiko. 04.11.2024 | 2:47 min
Trump will wegen der Einwanderer hohe Zölle verhängen
Trotz der Hindernisse und Gefahren versuchen jedes Jahr Zehntausende Menschen aus südamerikanischen Ländern, vor Armut, Gewalt und politischen Krisen über die mexikanische Grenze in die USA zu flüchten. Auf der gefährlichen Route Richtung Norden sterben jährlich Hunderte.
Nach seinem Wiedereinzug ins Weiße Haus will Donald Trump Mexiko, Kanada und China mit höheren Zöllen belegen. Dies werde eine seiner ersten Amtshandlungen sein, schrieb er.26.11.2024 | 0:30 min
Trump stellte Einwanderer im Wahlkampf in den USA pauschal als gefährliche Kriminelle dar. Zu Wochenbeginn kündigte er an, bereits an seinem ersten Amtstag, dem 20. Januar, Importzölle von 25 Prozent auf alle Waren aus Mexiko zu verhängen - und begründete das damit, dass mit den Einwanderern auch Kriminalität und Drogen aus Mexiko in die USA eingeschleppt würden.
Sheinbaum zufolge sprachen die beiden auch über eine Verstärkung der Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen und die Anstrengungen Mexikos, "um den Konsum von Fentanyl zu verhindern". Den Sinn von Zöllen aber stellte Sheinbaum infrage und deutete an, dass auch Mexiko Zölle erheben könnte. Der mexikanische Wirtschaftsminister Marcelo Ebrard erklärte, dass in den USA "400.000 Stellen" bedroht wären, sollte Trump seine Zolldrohungen durchziehen. Er berief sich auf eine Studie, die sich auf Daten von US-Autobauern mit Produktionsstandorten in Mexiko bezieht.
Quelle: ZDF
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Quelle: dpa, AFP
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