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Importzölle von 25 Prozent:Trump will auch Zölle gegen Kanada und Mexiko
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Donald Trump plant, hohe Zölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China zu erheben. Er begründet dies damit, dass unter anderem Drogen von dort in die USA schwappten. Was das bedeutet.
Politik per Strafzoll: Trump will an seinem bisherigen Kurs festhalten (Archivbild)
Quelle: dpa
Der designierte US-Präsident Donald Trump will bereits an seinem ersten Amtstag hohe Importzölle auf alle Waren aus Mexiko und Kanada sowie zusätzliche Zölle auf Waren aus China verhängen. Das werde er am 20. Januar als eine seiner ersten Anordnungen auf den Weg bringen, erklärte Trump auf der von ihm mitbegründeten Plattform Truth Social.
Auf Waren aus Mexiko und Kanada sollen Zölle von 25 Prozent gelten. Das begründete Trump mit Einwanderern, Kriminalität und Drogen, die über diese beiden Grenzen in die USA kämen. Bis das aufhöre, sollten die Zölle in Kraft bleiben. Sowohl Kanada als auch Mexiko hätten die Macht, das Problem zu lösen.
China gilt als großer Rivale der Supermacht USA. Trump droht mit weitreichenden Zöllen und will so den Einfluss Chinas zurückdrängen.06.11.2024 | 4:34 min
Zusätzliche Zölle gegen China
Auf Waren aus China sollen zusätzliche Zölle von zehn Prozent gelten. Auch dies begründete Trump damit, dass Drogen wie das tödliche Fentanyl aus dem Land in die USA gelangten. China habe zwar angekündigt, dagegen vorzugehen, dies aber nicht getan.
Der noch amtierende US-Präsident Joe Biden hatte Chinas Staatschef Xi Jinping am Rande des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) in der peruanischen Hauptstadt Lima vor gut einer Woche getroffen. Xi hatte Biden dort versichert, auch mit der künftigen US-Regierung unter Trump zusammenarbeiten zu wollen
Im Juni hatte die US-Regierung Zollerhöhungen auf viele chinesische Produkte angekündigt, darunter E-Autos, Batterien und Halbleiter. 14.05.2024 | 4:19 min
Wahlkampf mit Zoll-Versprechungen
Trump hatte bereits im Wahlkampf weitreichende Zölle angekündigt. Zölle sind eine Art Zuschlag auf importierte Waren. Sie werden an der Grenze fällig, wenn ein Unternehmen oder ein Konsument in den USA das Produkt aus dem Ausland kauft.
Trump argumentiert, dass seine Zollpolitik dazu führen werde, dass US-amerikanische Firmen wieder stärker in den USA produzierten. Das schaffe Arbeitsplätze. Es ist die klassische "America First"-Politik, die der Republikaner schon während seiner ersten Amtszeit verfolgt hat.
Allerdings hat auch der demokratische US-Präsident Biden auf Protektionismus gesetzt. Er behielt nicht nur Trumps China-Zölle größtenteils bei, sondern verhängte auch neue Zölle - etwa auf Elektroautos. Während Biden sich relativ zielgerichtet auf bestimmte Branchen konzentrierte, sind die von Trump angekündigten Zölle weitreichender.
Donald Trump wird wieder Präsident der USA. Sein Kabinett wird absehbar aus Hardlinern und Loyalisten bestehen. Was bedeutet das für das Land und die Welt?13.11.2024 | 6:03 min
Zölle dürften laut Ökonomen Inflation anheizen
Zahlreiche Fachleute fürchten, dass diese Abschottungspolitik zu höheren Preisen führt, da sich viele Güter aus dem Ausland gar nicht von heute auf morgen in den USA produzieren lassen. In der Produktion sind daher viele Unternehmen weiter auf Auslandsimporte angewiesen. Es wird erwartet, dass Unternehmen die durch die Zölle verursachten Mehrkosten einfach an die Konsumenten weitergeben.
Außerdem ist zu erwarten, dass von den Zöllen betroffene Länder mit Gegenzöllen reagieren - das wiederum dürfte schlecht für US-Unternehmen sein, die viel exportieren. Trumps Maßnahmen könnten demnach erhebliche Auswirkungen auf den nordamerikanischen Handel und die Weltwirtschaft haben.
Die USA sind der wichtigste Handelsparter der EU - mit einem Volumen von 850 Milliarden Euro. Mit der neuen Trump-Amtszeit stehen die Handelsbeziehungen vor schwierigen Zeiten.22.11.2024 | 2:34 min
Der Dollar stieg nach Trumps Ankündigung um mehr als zwei Prozent gegenüber dem mexikanischen Peso und um ein Prozent gegenüber dem kanadischen Dollar. Weder das mexikanische Außen- noch das Wirtschaftsministerium wollten sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters äußern.
Die chinesische Botschaft in Washington warnte vor einem Handelskrieg zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt. "Niemand wird einen Handels- oder Zollkrieg gewinnen", sagte der Sprecher der chinesischen Botschaft in Washington, Liu Pengyu.
Quelle: ZDF
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Quelle: dpa, AFP, Reuters
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