Gewalt gegen Juden in Dagestan:Selenskyj: Russland verliert erneut Kontrolle
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Die antisemitische Gewalt in Dagestan zeigt laut Selenskyj einen Kontrollverlust Russlands - den zweiten dieses Jahr. Kreml-Chef Putin nutzt den Vorfall für Vorwürfe an den Westen.
Russland habe sein eigenes Staatsgebiet mit "Hass und Erniedrigung verseucht", erklärte Wolodymyr Selenskyj in seiner Videoansprache.
Quelle: dpa
Nach den antisemitischen Gewaltexzessen in der russischen Teilrepublik Dagestan hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Moskau einen erneuten Kontrollverlust bescheinigt. Kremlchef Wladimir Putin hingegen nutzte die Ausschreitungen im Süden seines Landes, um dem Westen Vorwürfe zu machen und seinen eigenen Krieg in der Ukraine zu rechtfertigen.
Russland habe all seine Kräfte mobilisiert, um in seinem schon seit mehr als 20 Monaten andauernden Angriffskrieg besetzte ukrainische Gebiete zu halten, so der ukrainische Staatschef, der selbst jüdische Wurzeln hat, in seiner abendlichen Videoansprache am Montag. Selenskyj:
Selenskyj: Zweiter Kontrollverlust nach Wagner-Aufstand
In Russlands muslimisch geprägtem Nordkaukasus war es am Sonntagabend zu beispiellosen antijüdischen Exzessen gekommen. In Dagestans Hauptstadt Machatschkala stürmte eine aufgebrachte Menge den Flughafen, nachdem dort eine Maschine aus Israel gelandet war. Es folgten schwere Ausschreitungen, Passagiere wurden unter anderem mit Steinen beworfen. Den russischen Behörden zufolge wurden rund 20 Menschen verletzt. Bis zum Montagabend wurden mehr als 80 Menschen festgenommen.
Putin gibt westlichen Geheimdiensten Schuld an Ausschreitungen
Kremlchef Putin nutzte die Ausschreitungen in Dagestan unterdessen für Vorwürfe gegen den Westen. Die Ereignisse in Machatschkala seien nicht zuletzt von ukrainischem Gebiet aus inspiriert worden, "durch die Hände westlicher Geheimdienste", sagte er bei einer Sitzung zur Sicherheitslage Russlands. Belege für die Behauptung einer angeblich ausländischen Steuerung des Vorfalls im muslimisch geprägten Nordkaukasus legte er nicht vor.
Einmal mehr hingegen rechtfertigte der 71-Jährige in diesem Zusammenhang seinen eigenen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Wer gerade wirklich für Wahrheit und Gerechtigkeit kämpfe, seien Russlands Soldaten, sagte Putin. Gegen den russischen Präsidenten ist wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine bereits ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs erlassen worden.
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