Deutscher zu Tode verurteilt - Baerbock kritisiert Belarus
Kritik an Belarus:Baerbock: "Unerträglich", wie Regime Rico K. vorführt
|
In einem inszenierten Video im belarussischen Staatsfernsehen gesteht ein zum Tode verurteilter Deutscher seine Schuld. Das Auswärtige Amt übt Kritik und spricht von "Vorführung".
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat das Vorgehen der Behörden in Belarus im Zusammenhang mit einem zum Tode verurteilten Deutschen scharf kritisiert. Am Rande ihrer Sommerreise in Hamburg sagte sie:
Es ist unerträglich, wie das belarussische Regime einen deutschen Staatsangehörigen im Fernsehen vorgeführt hat.
„
Annalena Baerbock, Außenministerin
Das Auswärtige Amt sei über die Botschaft vor Ort "im engen Austausch, nicht nur mit dem Betroffenen, nicht nur mit der Familie". Sondern man begleite Rico K. "bestmöglich auch konsularisch", sagte Baerbock.
Die Todesstrafe sei in Europa abgeschafft und verboten, sagte Baerbock. "Es gibt klare Regeln zum Umgang mit ausländischen Staatsangehörigen, und wir tun alles, um den deutschen Staatsangehörigen bestmöglich zu unterstützen."
Der in Belarus zum Tode verurteilte Deutsche Rico K. hat in einem fragwürdigen Interview mit dem belarussischen Staatsfernsehen um seine Begnadigung gebeten. Es bleibt unklar, ob er diese Aussage freiwillig traf.26.07.2024 | 1:28 min
Rico K. bekennt sich in inszeniertem Video "schuldig"
In einem am Donnerstag vom staatlichen Fernsehen ausgestrahlten Video bittet der zum Tode verurteilte Deutsche Machthaber Alexander Lukaschenko um Gnade. Die deutsche Regierung tue nichts für seine Rettung, sagt er.
Rico K. wurde den Behörden in Minsk zufolge unter anderem wegen Terrorismus im Auftrag des ukrainischen Geheimdienstes verurteilt. "Ich bekenne mich schuldig, definitiv", sagt er in dem Video.
Vergangene Woche wurde in Belarus ein Deutscher zu Tode verurteilt. Welche Pläne die Bundesregierung hat, um ihn zu befreien, schildert ZDF-Korrespondent Wulf Schmiese.26.07.2024 | 1:41 min
Teils sind die deutschen Aussagen klar zu hören zwischen der russischen Übersetzung. Dem Auswärtigen Amt zufolge gibt es erhebliche Fragen, unter welchen Umständen das Video zustande gekommen ist.
Todesstrafe durch Genickschuss in Belarus
Das autoritär geführte Belarus vollstreckt als letztes Land in Europa noch die Todesstrafe, und zwar durch Genickschuss. Der Mann war im Juni zum Tode verurteilt worden. Das Urteil wurde allerdings erst einen Monat später durch Bürgerrechtsorganisationen bekannt.
Das Außenministerium in Minsk hatte mitgeteilt, Berlin Vorschläge zur Lösung der Situation gemacht zu haben. Spekuliert wurde, dass das mit Russland verbündete Belarus es auf einen Gefangenenaustausch abgesehen haben könnte. Dazu äußerte sich die Bundesregierung nicht.
Seit Monaten sitzt ein Deutscher in Belarus in Haft, wurde zum Tode verurteilt. Nun wurde er im belarussischen Staatsfernsehen gezeigt. Warum?25.07.2024 | 2:01 min
Um dir eine optimale Website der ZDFmediathek, ZDFheute und ZDFtivi präsentieren zu können, setzen wir Cookies und vergleichbare Techniken ein. Einige der eingesetzten Techniken sind unbedingt erforderlich für unser Angebot. Mit deiner Zustimmung dürfen wir und unsere Dienstleister darüber hinaus Informationen auf deinem Gerät speichern und/oder abrufen. Dabei geben wir deine Daten ohne deine Einwilligung nicht an Dritte weiter, die nicht unsere direkten Dienstleister sind. Wir verwenden deine Daten auch nicht zu kommerziellen Zwecken.
Zustimmungspflichtige Datenverarbeitung • Personalisierung: Die Speicherung von bestimmten Interaktionen ermöglicht uns, dein Erlebnis im Angebot des ZDF an dich anzupassen und Personalisierungsfunktionen anzubieten. Dabei personalisieren wir ausschließlich auf Basis deiner Nutzung der ZDFmediathek, der ZDFheute und ZDFtivi. Daten von Dritten werden von uns nicht verwendet. • Social Media und externe Drittsysteme: Wir nutzen Social-Media-Tools und Dienste von anderen Anbietern. Unter anderem um das Teilen von Inhalten zu ermöglichen.
Du kannst entscheiden, für welche Zwecke wir deine Daten speichern und verarbeiten dürfen. Dies betrifft nur dein aktuell genutztes Gerät. Mit "Zustimmen" erklärst du deine Zustimmung zu unserer Datenverarbeitung, für die wir deine Einwilligung benötigen. Oder du legst unter "Einstellungen/Ablehnen" fest, welchen Zwecken du deine Zustimmung gibst und welchen nicht. Deine Datenschutzeinstellungen kannst du jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in deinen Einstellungen widerrufen oder ändern.