Papst Franziskus hielt engen Kontakt zu Christen in Gaza
Kontakt zu christlicher Gemeinde:Franziskus rief täglich im Gazastreifen an
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Papst Franziskus betete nicht nur für Christen im Gazastreifen, er rief auch täglich in der dortigen Gemeinde an. Sogar in der letzten Osterbotschaft gedachte er dieser Menschen.
Papst Franziskus sprach täglich mit Christen im Gazastreifen.
Quelle: imago/Independent Photo A
In den letzten 18 Monaten seines Lebens hatte Papst Franziskus ein besonderes Abendritual: Immer wieder griff er zum Telefonhörer und rief in einer kleinen katholischen Gemeinde im Gazastreifen an. Er erkundigte sich nach den Menschen, die in der Kirche der Heiligen Familie ausharren und mit dem zerstörerischen Krieg zurechtkommen müssen.
Dieser kleine Akt des Mitgefühls machte großen Eindruck auf die winzige und einzige katholische Gemeinde im Gazastreifen. Und er ist der Grund, dass man sich nach dem Tod des Pontifex an ihn als geliebte Vaterfigur erinnert.
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Letzter Papst-Anruf am Samstag
Im vergangenen Jahr erzählte Franziskus in der CBS-Sendung "60 Minutes", dass er täglich um 19 Uhr einen Priester in der Gemeinde im Gazastreifen anrufe, um zu erfahren, wie es den fast 600 Menschen ergeht, die in der Einrichtung Zuflucht gefunden haben. "Neulich haben sie sich gefreut, weil sie etwas Fleisch essen konnten", erzählte Franziskus. In der Regel gebe es nur Speisen aus Mehl. "Manchmal hungern sie", sagte der Papst in der Sendung. Es gebe sehr viel Leid. Der Pfarrer Gabriele Romanelli erzählte am Montag, der letzte Anruf von Franziskus sei am Samstag eingegangen.
Suhair Anastas, eine Palästinenserin, die zu einer Gruppe gehört, die Franziskus 2023 nach ihrer Flucht aus dem Gazastreifen traf, sagte, sie empfinde "große Traurigkeit" über seinen Tod. Anastas, die griechisch-orthodox ist, hatte vor ihrer Flucht in der Kirche im Gazastreifen Zuflucht gefunden.
Er hat uns beigestanden, indem er uns in der Kirche wohnen ließ und sich um alle in der Kirche kümmerte.
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Suhair Anastas, Palästinenserin aus dem Gazastreifen
Glockengeläut. Trauermessen: Weltweit gedenken die Menschen des Oberhauptes der katholischen Kirche.21.04.2025 | 2:10 min
Erinnerung an Leid der Christen
Bei seinem letzten öffentlichen Auftritt rief Franziskus zu einem anhaltenden Waffenstillstand zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas auf. In seiner Osterbotschaft drückte Franziskus seine Verbundenheit mit dem Leid der Christen in den palästinensischen Gebieten und Israel "sowie mit dem gesamten israelischen und palästinensischen Volk" aus.
Ich denke an die Menschen im Gazastreifen und insbesondere an seine christliche Gemeinschaft, wo der schreckliche Konflikt weiterhin Tod und Zerstörung verursacht und eine dramatische und beklagenswerte humanitäre Situation schafft.
In Israel hat der Papst ein komplizierteres Erbe hinterlassen. Er wurde weithin für seinen Einsatz für das jüdische Volk und seine harte Haltung gegen Antisemitismus geschätzt. Außerdem setzte er sich für die Befreiung der von der Hamas gefangen gehaltenen Geiseln ein und traf sich während des Krieges mit deren Familien.
3D-Grafikvideo zum Konklave in Rom21.04.2025 | 1:28 min
Franziskus kritisierte Vorgehen des israelischen Militärs
In den vergangenen anderthalb Jahren des Krieges hatte Franziskus jedoch immer deutlicher das harte Vorgehen des israelischen Militärs kritisiert. Einen Monat nach Beginn des Krieges im Gazastreifen drängte er auf eine Untersuchung der Frage, ob Israels Krieg einem Völkermord gleichkommt - ein Vorwurf, den Israel vehement bestreitet.
Im Dezember sprach Franziskus von seinem Schmerz, den er empfinde, wann immer er an das Leid im Gazastreifen denke, "an solche Grausamkeiten, an das maschinelle Abschlachten von Kindern, an die Bombardierung von Schulen und Krankenhäusern... Wie viel Grausamkeit!". Im darauffolgenden Monat nannte er die anhaltende humanitäre Krise "beschämend".
Papst Franziskus ist in der Santa Maria Maggiore beigesetzt worden. Zuvor haben Tausende Abschied genommen. News aus dem Vatikan und aller Welt zum Tod des Kirchenoberhaupts.27.04.2025
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