Mit dem Tod des Papstes hat die Sedisvakanz begonnen – die Zeit zwischen den Päpsten. Vor seiner Beerdigung am Samstag wird Franziskus Leichnam ab Mittwoch im Petersdom aufgebahr22.04.2025 | 2:31 min
Papst Franziskus ist gestorben. Für den Todesfall gibt es in der
katholischen Kirche ein mehrere Jahrhunderte altes Protokoll, das Franziskus erst vor wenigen Monaten auf seine Wünsche anpassen ließ. Unter anderem plant er, seine Beerdigung schlichter als die seiner Vorgänger zu gestalten. Fragen und Antworten.
Wann wird Papst Franziskus beerdigt?
Papst Franziskus wird am Samstagvormittag beigesetzt. Das hat das Kardinalskollegium am Dienstag in seiner ersten Versammlung nach dem Tod des Papstes beschlossen. Die Trauerfeier auf dem Petersplatz ist für 10 Uhr am Samstag geplant.
Am Abend vor der Beerdigung wird ein weißes Tuch auf das Gesicht des Papstes gelegt und der Sarg geschlossen. Als Grabbeigabe wird unter anderem das sogenannte Rogitum beigelegt, eine Urkunde in lateinischer Sprache mit Daten über das Leben und die Amtszeit des Papstes.
Nach dem Tod von Papst Franziskus soll am Samstag die Trauerfeier stattfinden. Bestattet wird er in seiner Lieblingskirche in Rom, der Basilika Santa Maria Maggiore.22.04.2025 | 1:52 min
Wo wird er beigesetzt?
Der übliche Bestattungsort für Päpste ist der Petersdom, wo 2023 auch der emeritierte Papst Benedikt XVI. beigesetzt wurde. Franziskus wünscht sich hingegen eine Beisetzung in der Basilika Santa Maria Maggiore nahe des römischen Hauptbahnhofs. Er begründete seinen Bestattungswunsch mit seiner "starken Verbindung" zur römischen Marienbasilika.
Wird Papst Franziskus aufgebahrt?
Am Mittwochvormittag um 9 Uhr wird der Leichnam des verstorbenen Papstes von der Casa Santa Marta in den Petersdom gebracht und dort aufgebahrt.
Papst Franziskus hat in dem neuen vereinfachten Ritus für Papst-Beerdigungen festgelegt, dass Päpste künftig nicht mehr auf einem erhöhten Katafalk ausgestellt werden. Der Leichnam des verstorbenen Papstes wird im Petersdom stattdessen in einem schlichten Holzsarg aufgebahrt, wo die Gläubigen Abschied nehmen können.
Franziskus wollte mit der Änderung betonen, dass "das Begräbnis des Papstes das eines Hirten und Jüngers Christi ist und nicht das eines mächtigen Mannes dieser Welt". Vier bis sechs Tage nach dem Tod muss laut Protokoll ein Papst beigesetzt werden.
Papst Franziskus ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Wie es jetzt im Vatikan weitergeht, berichtet ZDF-Korrespondentin Barbara Lueg aus Rom.22.04.2025 | 1:15 min
Was passiert nach der Beerdigung?
Am Tag der Totenmesse des Papstes beginnt eine neuntägige Trauerperiode, die sogenannte Novendiale. Jeden Tag findet eine Messe zum Gedenken an den verstorbenen Papst statt. Die neunte und letzte Messe wird von allen Kardinälen gehalten, die sich schon für die Wahl des neuen Papstes in Rom eingefunden haben.
So geht es nach der Beerdigung weiter: ein Zeitplan
Quelle: ZDF
Am Sonntag war eigentlich die große Messe für die Jugendlichen zum Heilig-Jahr-Jubiläum geplant. Diese wird es nun nicht geben, die Jugendlichen sind allerdings eingeladen, an der Trauermesse teilzunehmen.
So lange waren die Päpste im Amt
ZDFheute Infografik
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Wer ist nun Oberhaupt der katholischen Kirche?
In der Zeit nach dem Tod eines Papstes, in der der Sitz des Heiligen Stuhls leer ist, spricht man im Vatikan von einer Sedisvakanz – zu Deutsch: leerer Stuhl. Während der Sedisvakanz leitet
das gesamte Kardinalskollegium, also aktuell 235 Kardinäle, die katholische Kirche. Sie dürfen jedoch über keine großen Änderungen entscheiden.
Im Vatikan laufen die Vorbereitung für die Beisetzung von Papst Franziskus, aber auch für das Konklave. Andreas Postel berichtet. 22.04.2025 | 1:23 min
Wann und wie wird der neue Papst gewählt?
Nach Ablauf der Trauerperiode und spätestens 20 Tage nach dem Tod kann das sogenannte Konklave zur Wahl eines neuen Papstes beginnen. Der Termin wird voraussichtlich nach der Beerdigung vom Kardinalskollegium bekannt gegeben. Bedingung ist, dass sich alle 135 wahlberechtigten Kardinäle im Vatikan eingefunden haben. Kardinäle, die das 80. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, sind wahlberechtigt. Das Wort "Konklave" leitet sich von dem Lateinischen "cum clave" ab und bedeutet "mit dem Schlüssel". Es bezeichnet den abgeschlossenen Raum, in dem die geheime Wahl stattfindet - die Sixtinische Kapelle.
Nach dem Tod von Papst Franziskus beginnen nun die Vorbereitungen für die Wahl eines neuen Papstes – das Konklave. Die Beisetzung von Franziskus soll am Samstag stattfinden. 22.04.2025 | 1:43 min
Wie läuft ein Konklave ab?
Zwar ist der Ablauf des Konklaves bis hin zu den Eidformeln, der Anzahl der pro Tag zulässigen Wahlgänge und der Form der Wahlzettel strengstens geregelt. Über alles andere jedoch müssen die Kardinäle Geheimhaltung schwören.
Von eingeschlossenen Kardinälen bis zum weißen Rauch - erkunden Sie in der 3D-Story, wie das Konklave in der Sixtinischen Kapelle funktioniert.
Die einzige Verbindung der Außenwelt zum Konklave ist in dieser Zeit ein kleiner Schornstein über der Sixtinischen Kapelle. Steigt daraus schwarzer Rauch auf, erreichte keiner der Kandidaten die notwendige Mehrheit. Erst wenn einer der Kardinäle zwei Drittel der Stimmen erhalten hat, ist der neue Papst gewählt, aus dem Schornstein steigt weißer Rauch auf.
Die katholische Kirche sei an vielen Stellen der Welt ein Machtfaktor, sagt Jürgen Erbacher. Deals und Absprachen während des Konklaves seien allerdings verboten.22.04.2025 | 25:01 min
Die Wahl-Zusammenkünfte im 20. und 21. Jahrhundert dauerten nie länger als vier Tage. 2013 wurde Kardinal Jorge Mario Bergoglio bereits am zweiten Konklave-Tag im fünften Wahlgang zum Papst gewählt.
Papst Franziskus ist in der Santa Maria Maggiore beigesetzt worden. Zuvor haben Tausende Abschied genommen. News aus dem Vatikan und aller Welt zum Tod des Kirchenoberhaupts.
Quelle: ZDF