Lawrow: Trotz Nein zu Friedensplan - kein Interesse an Krieg
Trotz Nein zu Friedensplan:Lawrow bei UN: Kein Interesse an großem Krieg
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Russlands Außenminister Lawrow hat im UN-Plenum betont, Moskau habe "kein Interesse an einem großen Krieg". Den andauernden Angriffskrieg gegen die Ukraine erwähnte er nicht.
Russischer Außenminister Sergej Lawrow bei einer Rede in der UN-Vollversammlung
Quelle: dpa
Inmitten des Angriffskriegs in der Ukraine hat der russische Außenminister Sergej Lawrow betont, sein Land habe kein Interesse an einem großen Krieg. Er sagte am Samstag bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York:
Lawrow nannte den Ukraine-Krieg und die Sorgen vor seiner Ausweitung oder gar einer nuklearen Konfrontation in diesem Zusammenhang nicht.
Bei seiner ersten Rede im UN-Sicherheitsrat seit dem russischen Einmarsch beklagte Ukraine-Präsident Selenskyj die Machtlosigkeit der Vereinten Nationen. Er fordert Reformen, die Russland das Vetorecht nehmen sollen.21.09.2023 | 2:01 min
Lawrow: USA und Westen wollen multipolare Weltordnung verhindern
Lawrow warf den westlichen Staaten vor, Konflikte anzuheizen und die Welt künstlich in feindliche Blöcke zu spalten. Er erklärte, die USA und "ihr untergeordnetes westliches Kollektiv" versuchten alles, um die Bildung einer "multipolaren Weltordnung" zu verhindern.
Den von der Ukraine vorgelegten Friedensplan wie auch Vorschläge der UN zur Wiederbelebung des Getreideabkommens lehnte Lawrow rundheraus ab. Wenn die Ukraine und ihre westlichen Partner auf Kiews Zehn-Punkte-Friedensplan beharrten, werde der Konflikt auf dem Schlachtfeld entschieden.
Hinsichtlich des Getreideabkommens pocht Lawrow unter anderem auf eine Aufhebung von Sanktionen gegen eine russische Bank.
Moskau gegen UN-Vorschläge zu Getreidedeal
Die Vorschläge von UN-Generalsekretär Antonio Guterres zur Wiederbelebung des aufgekündigten Getreideabkommens bezeichnete Lawrow als nicht zielführend. Er betonte dabei erneut, dass Russland trotz des nun ausgesetzten Deals nicht wie eigentlich vereinbart eigenes Getreide sowie Düngemittel habe ausführen können.
Im Juli ließ Moskau das Abkommen mit der Ukraine zur Ausfuhr von Getreide platzen. Das Argument: Russland habe durch den Deal mehr Nachteile als Vorteile. Wieso das nicht stimmt.
von Nina Niebergall
Guterres hatte Moskau vor einigen Wochen detaillierte Vorschläge gemacht, damit Russland die erneute Blockade der Häfen im Schwarzen Meer beendet und das Abkommen wieder in Kraft setzt. In einem Brief schlug der UN-Chef Lawrow vor, Moskau könne mit der Gründung einer Tochtergesellschaft durch die sanktionierte russische Landwirtschaftsbank für bestimmte Zahlungen wieder an das internationale Finanzkommunikationsnetzwerk Swift angebunden werden.
Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.