In Russland werden Regierungskritiker als "ausländische Agenten" gebrandmarkt und eingeschränkt. Laut britischen Geheimdiensten setzt der Kreml diese Taktik "erfolgreich" ein.
Der Kreml nutzt das Label "ausländische Agenten", um Kritik in Russland zu verhindern. (Archivbild)
Quelle: epa
Russland hat nach britischer Einschätzung mit seiner Taktik Erfolg, Kritiker, Medien und Nichtregierungsorganisationen (NGO) als "ausländische Agenten" zu brandmarken. "Mit den Maßnahmen wird der Informationsraum innerhalb Russlands erheblich eingeschränkt", teilte das britische Verteidigungsministerium in seinem täglichen Geheimdienstupdate mit.
"Dadurch wird es immer schwieriger, einen Standpunkt zu vertreten, der von der offiziellen Linie abweicht" - einschließlich abweichender Meinungen zum Angriffskrieg gegen die Ukraine, so London. In der Bevölkerung verfange die Taktik, hieß es unter Berufung auf eine kürzlich veröffentlichte Umfrage des staatlichen russischen Meinungsforschungsinstituts WZIOM weiter. Demnach seien 61 Prozent der Befragten der Meinung gewesen, dass sie "ausländische Agenten" für "Verräter" halten, die Lügen über Russland verbreiten.
Posting des britischen Verteidigungsministeriums
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