Armee-Sprecher: Israel will Zivilisten mehr Fluchtzeit geben

    Bodenoffensive verschoben:Wetter laut Armee kein Grund für Verschiebung

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    Das Ziel der israelischen Armee sei Hamas, sagt Armee-Sprecher Shalicar bei der ARD. Um Zivilisten mehr Zeit zur Flucht zu geben, sei die Bodenoffensive verschoben worden.

    Ungünstiges Wetter ist nach Aussage eines israelischen Armeesprechers nicht der Grund für die Verschiebung der Bodenoffensive gegen die Hamas im Gazastreifen.
    "Nein, absolut nicht", sagte Arye Sharuz Shalicar, einer der Sprecher der israelischen Armee, am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Anne Will".
    Er deutete an, dass einer der Hauptgründe für die Verschiebung sei, dass noch mehr palästinensische Zivilisten den Süden des Gazastreifens erreichen sollten, damit sie bei einer Bodenoffensive im Norden des Küstenstreifens nicht in Gefahr geraten.
    Orte im Gazastreifen

    ZDFheute Infografik

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    Bericht: Israel verschiebt Bodenoffensive wegen des Wetters

    In der Nacht auf Sonntag hatte die "New York Times" berichtet, dass Israels Militär den geplanten Einmarsch in den Gazastreifen wegen widriger Wetterbedingungen um einige Tage verschoben habe.
    Die Bodenoffensive hätte eigentlich schon dieses Wochenende beginnen sollen, sei aber wegen des bewölkten Himmels und der deswegen erschwerten Sicht für Piloten und Drohnen vertagt worden, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf drei namentlich nicht genannte, ranghohe israelische Offiziere.

    Israelischer Armeesprecher: Mehr Druck auf Ägypten

    Der israelische Armeesprecher Shalicar warb dafür, dass noch mehr Druck auf Ägypten ausgeübt werden solle, Flüchtende an der eigenen Grenze zum Gazastreifen aufzunehmen:

    Uns liegt nichts daran, unschuldige Menschen - ganz besonders nicht Frauen oder Kinder oder alte Menschen - zu verletzen. Uns liegt daran, dass wir die Hamas vernichten wollen, sie bestrafen wollen für diese Tat vom letzten Samstag.

    Arye Sharuz Shalicar, Sprecher der israelischen Armee

    Shalicar: Beseitigung der Hama "großes Ziel"

    Die für die Anschläge am Samstag verantwortliche Terrorgruppe Hamas zu beseitigen, sei ein "großes Ziel, ein schwieriges Ziel", betonte Shalicar.
    Er erinnerte in dem Zusammenhang an das Attentat einer palästinensischen Terrorganisation auf die israelische Mannschaft während der Olymypischen Spiele 1972 in München: Alle dort beteiligten Terroristen seien früher oder später zur Rechenschaft gezogen worden.
    Das gleiche werde mit der Hamas-Führung und allen an den Anschlägen beteiligten Terroristen passieren, sagte er.

    Israel reagiert auf Terror-Angriff der Hamas

    Palästinensische Terroristen hatten vergangenes Wochenende im Auftrag der Hamas ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Mehr als 1.300 Menschen wurden getötet.
    Israel antwortet seither mit heftigen Luftangriffen auf Ziele im Gazastreifen, wo nach palästinensischen Angaben vom Samstag mindestens 2.228 Menschen getötet und 8.744 weitere verletzt wurden.

    Israel und Gaza
    :Rückblick: Eskalation in Nahost

    Mit dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert. Israel greift infolge der Terrorattacke Ziele im Gazastreifen an. Ein Rückblick.
    Annalena Baerbock mit dem ägyptischen Aussenminister Sameh Shoukry
    Quelle: dpa

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