Die Lage im Al-Shifa-Krankenhaus im Gazastreifen ist verheerend - die Klinik ist laut WHO aber weiter in Betrieb.
Quelle: AFP
Das größte Krankenhaus im Gazastreifen ist entgegen den Angaben von palästinensischen Behörden vom Wochenende nicht außer Betrieb. "Für uns ist es wegen des heroischen Einsatzes des verbleibenden Personals ein funktionierendes Krankenhaus", sagte Margaret Harris, Sprecherin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), am Dienstag in Genf.
Trotz
Stromausfalls und Angriffen versuche das Personal im Al-Schifa-Krankenhaus alles in seiner Macht Stehende, um rund 700 verbliebene schwer kranke Patientinnen und Patienten zu versorgen. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden seien 20 gestorben, sagte sie unter Bezug auf lokale Gesundheitsbehörden. Die Angaben sind aktuell nicht unabhängig überprüfbar.
WHO-Mitarbeiter im Norden Gazas haben Versorgungsprobleme
Die WHO habe eigene Mitarbeiter im Norden des Gazastreifens, sagte Harris. Sie hätten wie die verbliebene Bevölkerung Probleme, sich mit den Nötigsten an Essen und Trinken zu versorgen.
Das Al-Schifa-Krankenhaus ist nicht nur die größte Klinik im Gazastreifen. Es war vor den jüngsten israelischen Angriffen auch das am besten ausgestattete Krankenhaus mit den spezialisiertesten Ärzten. Deshalb seien dort besonders Schwerkranke behandelt worden.
Ihre Evakuierung wäre selbst unter besten Bedingungen ohne Konflikt in den Straßen schwierig gewesen, sagte Harris. Im Chaos des
Gaza-Kriegs sei es unmöglich. Außerdem gebe es im Süden des Gazastreifens keine Kapazitäten, diese Patienten aufzunehmen.
Angriff auf Israel (Karte Israel, Gazastreifen etc.)
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Konfliktparteien sollen Angriffe auf Krankenhäuser einstellen
In diesem Zusammenhang forderte die WHO erneut einen sofortigen Stopp der Angriffe auf Krankenhäuser, Kliniken und Ambulanzen. "Wir betteln um eine Feuerpause", sagte Harris. Die Parteien hätten anscheinend vergessen, dass Krankenhäuser ein sicherer Ort sein müssten, kritisierte sie.
Bis Sonntag mussten laut WHO mehr als die Hälfte der Krankenhäuser im Gaza-Streifen schließen. Diejenigen, die noch in Betrieb seien, könnten nur in sehr begrenztem Umfang Notdienste, lebensrettende Operationen und Intensivpflege anbieten.
WHO: 137 Angriffe auf medizinische Einrichtungen und Ambulanzen
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Quelle: dpa, epd