WHO: Al-Schifa-Klinik trotz dramatischer Lage noch Betrieb

    Forderung nach Angriffsstopp:WHO: Al-Schifa-Klinik nach wie vor in Betrieb

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    Entgegen palästinensischer Angaben ist das größte Krankenhaus im Gazastreifen laut WHO weiterhin in Betrieb. Die Lage vor Ort ist demnach allerdings dramatisch.

    Ein junges verletztes Mädchen wartet in der Notaufnahme des Al-Shifa-Krankenhauses nach einem israelischen Angriff am 05.11.2023 in Gaza-Stadt auf seine Behandlung.
    Die Lage im Al-Shifa-Krankenhaus im Gazastreifen ist verheerend - die Klinik ist laut WHO aber weiter in Betrieb.
    Quelle: AFP

    Das größte Krankenhaus im Gazastreifen ist entgegen den Angaben von palästinensischen Behörden vom Wochenende nicht außer Betrieb. "Für uns ist es wegen des heroischen Einsatzes des verbleibenden Personals ein funktionierendes Krankenhaus", sagte Margaret Harris, Sprecherin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), am Dienstag in Genf.
    Trotz Stromausfalls und Angriffen versuche das Personal im Al-Schifa-Krankenhaus alles in seiner Macht Stehende, um rund 700 verbliebene schwer kranke Patientinnen und Patienten zu versorgen. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden seien 20 gestorben, sagte sie unter Bezug auf lokale Gesundheitsbehörden. Die Angaben sind aktuell nicht unabhängig überprüfbar. 

    WHO-Mitarbeiter im Norden Gazas haben Versorgungsprobleme

    Die WHO habe eigene Mitarbeiter im Norden des Gazastreifens, sagte Harris. Sie hätten wie die verbliebene Bevölkerung Probleme, sich mit den Nötigsten an Essen und Trinken zu versorgen.
    Das Al-Schifa-Krankenhaus ist nicht nur die größte Klinik im Gazastreifen. Es war vor den jüngsten israelischen Angriffen auch das am besten ausgestattete Krankenhaus mit den spezialisiertesten Ärzten. Deshalb seien dort besonders Schwerkranke behandelt worden.
    Ihre Evakuierung wäre selbst unter besten Bedingungen ohne Konflikt in den Straßen schwierig gewesen, sagte Harris. Im Chaos des Gaza-Kriegs sei es unmöglich. Außerdem gebe es im Süden des Gazastreifens keine Kapazitäten, diese Patienten aufzunehmen.
    Angriff auf Israel (Karte Israel, Gazastreifen etc.)

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    Konfliktparteien sollen Angriffe auf Krankenhäuser einstellen

    In diesem Zusammenhang forderte die WHO erneut einen sofortigen Stopp der Angriffe auf Krankenhäuser, Kliniken und Ambulanzen. "Wir betteln um eine Feuerpause", sagte Harris. Die Parteien hätten anscheinend vergessen, dass Krankenhäuser ein sicherer Ort sein müssten, kritisierte sie.
    Bis Sonntag mussten laut WHO mehr als die Hälfte der Krankenhäuser im Gaza-Streifen schließen. Diejenigen, die noch in Betrieb seien, könnten nur in sehr begrenztem Umfang Notdienste, lebensrettende Operationen und Intensivpflege anbieten.

    WHO: 137 Angriffe auf medizinische Einrichtungen und Ambulanzen

    Der Mangel an Wasser, Lebensmitteln und Treibstoff bedroht auch das Wohlergehen Tausender Vertriebener, darunter Frauen und Kinder, die in Krankenhäusern und deren Umgebung untergebracht seien.
    Bis zum Wochenende habe die WHO 137 Attacken auf Krankenhäuser, Kliniken, Ambulanzen und andere Einrichtungen im Gazastreifen gezählt. Dabei seien 521 Menschen gestorben und 686 hätten Verletzungen erlitten. Israel wirft der Hamas vor, Krankenhäuser als Kommandozentralen und Waffenlager zu nutzen.

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