Bis heute sollte sich das israelische Militär aus dem Südlibanon zurückgezogen haben. Aber Israels verschiebt den Abzug.18.02.2025 | 2:18 min
Trotz Ablauf einer Frist zum Truppenrückzug am heutigen Dienstag will
Israel sein Militär vorerst weiter im Süden des
Libanon stationiert lassen. Die Aufgabe der Posten war im Ende November besiegelten Waffenruhe-Abkommen mit der libanesischen Hisbollah-Miliz vereinbart worden.
Israels Militär werde "eine kleine Anzahl von Truppen" an fünf strategisch bedeutsamen Punkten entlang der Grenze belassen, kündigte ein Armeesprecher kurz vor Ablauf der Frist am Montag an. Davon abgesehen solle der Abzug der restlichen Soldaten bis Dienstag wie vereinbart vollzogen werden.
Im Libanon ist ein Konvoi der UN-Beobachtungsmission Unifil angegriffen worden.15.02.2025 | 0:20 min
Kritik von der UNO an Israel
Den vollständigen Abzug zu verzögern, sei zunächst eine "vorübergehende Maßnahme", sagte ein israelischer Armeesprecher. Das Vorgehen sei zuvor mit der von den
USA und
Frankreich angeführten internationalen Kommission abgesprochen, die über die Einhaltung des Waffenruhe-Abkommens wacht. Ihr gehören auch Israel, der Libanon und die UN-Friedenstruppe Unifil an.
Von Seiten der UNO erfuhr Israel Kritik für sein Vorgehen. Heute ende die gesetzte Frist für den Abzug, betonten die UN-Gesandte für den Libanon, Jeanine Hennis-Plasschaert, und die UN-Friedenstruppe Unifil in einer gemeinsamen Erklärung. Jede "weitere Verzögerung in diesem Prozess" stelle einen Verstoß gegen die Resolution 1701 dar.
Angriff auf Israel (Karte Israel, Gazastreifen etc.)
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Israels Armee will strategisch wichtige Posten halten
In den geräumten Gebieten werde die Verantwortung an die libanesische Armee übergeben. Wie lange die israelische Armee an den verbleibenden Posten auf libanesischem Boden festhalten will, ist unklar.
Die libanesische Armee soll gemäß der Vereinbarung militärische Bewegungen der Hisbollah im Grenzgebiet verhindern. Die Miliz soll sich bis hinter den - etwa 30 Kilometer nördlich der Landesgrenze verlaufenden - Litani-Fluss zurückziehen. Das ist nach israelischer Darstellung bisher nicht vollständig geschehen.
Israel und die Terrormiliz Hisbollah hatten im November einem 60-tägigen Waffenstillstand zugestimmt. Nahostexperte Hinz analysiert bei ZDFheute live.26.11.2024 | 34:55 min
Hisbollah droht Israel
Libanons mit der Hisbollah verbündeter Parlamentspräsident Nabih Berri hatte zuvor schon betont, eine Verlängerung sei für die libanesische Regierung indiskutabel. Auch der neu ernannte Präsident Joseph Aoun hatte eine Einhaltung der Frist angemahnt und will Berichten zufolge an diesem Dienstag eine offizielle Erklärung abgeben.
Hisbollah-Chef Naim Kassim hatte den Israelis in einer Fernsehansprache gedroht: Bei einer Verzögerung handele es sich um eine Besatzung - und jeder wisse, "wie mit einer Besatzung umgegangen wird".
Was macht der Krieg im Libanon mit den Menschen? Eine Dokumentation des auslandsjournals.21.11.2024 | 29:33 min
Berichte: Menschen kehren unter Freudengesang zurück
Die libanesische Armee räumte in den geräumten Ortschaften Straßen frei und beseitigte nach eigenen Angaben Minen und nicht explodierte Sprengkörper. Viele Bewohner kehrten nach mehr als einem Jahr Abwesenheit unter Freudengesang zurück, berichteten Augenzeugen.
Viele der Orte wurden zum Teil massiv beschädigt. Ein Bewohner eines der Grenzdörfer sagt einem lokalen Fernsehsender: "Wir wissen, dass wir in unseren Häusern vielleicht nichts vorfinden werden, aber zumindest sind wir wieder auf unserem Land und werden wiederaufbauen, was wir verloren haben."
Mit dem Hamas-Angriff auf Israel eskalierte der Nahost-Konflikt. Anfang des Jahres konnte eine Waffenruhe vereinbart werden. Nun fliegt Israel wieder Angriffe in Gaza.
Quelle: dpa, AFP