New York: Was die Waldbrände für die Stadt zur Folge haben
Waldbrände und Dürre:Was New York gerade zu schaffen macht
von Felicitas Wieder, New York
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Im Nordosten der USA brennt es. Waldbrände im November sind ungewöhnlich. Der Bürgermeister von New York City sprach nun eine Dürrewarnung aus - die erste seit 20 Jahren.
Seit Mitte November wüten die Jennings Creek Waldbrände im Nordosten der USA.
Quelle: dpa
Eine gute Autostunde von New York City entfernt wurden Mitte November mehr als 160 Häuser evakuiert. Grund dafür waren die Jennings Creek Waldbrände, die inzwischen mehr als 2.100 Hektar erfasst haben.
Das größte der insgesamt sechs aktiven Feuer in der Region wütet schon seit mehr als einer Woche über die Grenze zum Nachbarstaat New Jersey hinweg. Im Sterling Forest, mitten im Brandgebiet, ist ein 18-jähriger Parkmitarbeiter ums Leben gekommen, als ein Baum auf ihn fiel. Mehr als 537 Waldbränden war der Nachbarstaat von New York im November schon ausgesetzt, wie es beim Fernsehsender CNN heißt. Das sind 500 mehr als zur selben Zeit im Vorjahr.
Die Behörden in der US-Metropole New York haben die erste Dürrewarnung seit 22 Jahren herausgegeben. Nach wochenlanger Trockenheit werden die Trinkwasservorräte knapp.19.11.2024 | 0:18 min
Waldbrände auch in New York City
Auch vor New York City machen die Flammen nicht Halt. Erst vergangene Woche brannte es im Inwood Hill Park am nördlichen Ende Manhattans. Am anderen Ende, im Prospect Park in Brooklyn, brannte es zuvor ebenfalls. Der Rauch zog über die Stadt und hing in der Luft.
New York Citys Bürgermeister Eric Adams hat gemeinsam mit der Gouverneurin des Bundesstaats New York, Kathy Hochul, nun eine Dürrewarnung für zwei Regionen ausgesprochen - darunter auch New York City. Der Rest des Bundesstaats befindet sich in der Beobachtungsstufe, der ersten von vier Stufen: watch, warning, emergency und disaster - Beobachtung, Warnung, Notfall, Katastrophe. Die Abteilung für Umweltschutz vom Bundesstaat New York gibt eine Übersicht über die Warnstufen.
Verheerende Brände scheinen häufiger zu werden. Feuer bedroht uns und ist zugleich schöpferische Kraft. Dirk Steffens erkundet eine Welt in Flammen, die uns zum Umdenken zwingt.20.02.2022 | 43:59 min
Einwohner von New York City sollen Wasser sparen
Das Fire Department der Metropole stellte im Zuge der Brände sogar eine neue Einheit zusammen, die sich gezielt um Buschbrände kümmern soll. Bereits in den ersten beiden Novemberwochen wurden schon 270 Feuer bekämpft, gibt die Feuerwehr an.
New York City droht das Schicksal Venedigs: Die Stadt sinkt ab, während der Meeresspiegel immer weiter steigt. Warum der Klimawandel die amerikanische Ostküste fest im Griff hat.
von Katharina Sophie Bellstedt
Nun wurden die Bewohner zudem aufgefordert, Wasser zu sparen. Konkret bedeutet das: kurz duschen, das Wasser nicht laufen lassen, nur volle Spül- und Waschmaschinen anschalten sowie leckende Leitungen reparieren und undichte Feuerhydranten melden. Denn: Die Stauseen um New York City sind rund 20 Prozent weniger gefüllt als zu dieser Zeit üblich.
Darüber hinaus herrscht bis Ende November ein staatenweites Verbot für Feuer im öffentlichen Raum. Die Brandgefahr sei zu groß und man könne die Ressourcen nicht für kleinere Feuer aufwenden, so New Yorks Gouverneurin Hochul.
Ein Waldbrand hat im US-Bundesstaat Kalifornien mindestens 130 Häuser zerstört. Das Feuer hatte sich auf über 82 Quadratkilometer ausgebreitet, konnte aber etwas eingedämmt werden.09.11.2024 | 0:15 min
Letzte Dürre liegt Jahrzehnte zurück
Zuletzt warme Temperaturen und ausbleibender Regen sind für die Dürre und die Feuer verantwortlich. Die letzte Dürre erlebte New York im Jahr 2002. Der vergangene Oktober war der trockenste seit Beginn der Aufzeichnungen und auch im November hat es in den ersten drei Wochen nur einmal für einen kurzen Zeitraum geregnet.
Drei Millimeter Niederschlag fielen im Gegensatz zu den für den Monat typischen 80 Millimetern: nicht ausreichend, um den Durst der Parks und Wälder zu stillen.
1,5-Grad ist zum kulturellen Symbol geworden, zum großen Ziel für Weltgesellschaft und Politik. Doch wie realistisch ist diese Vorgabe? Und warum halten wir daran fest?
20.11.2024 | 7:28 min
Klimawandel ursächlich für Dürre
Die Dürre ist folglich ungewöhnlich für New York. "Insgesamt ist die New Yorker Region eine, die in den letzten Jahrzehnten eher feuchter geworden ist und nicht trockener", so Richard Seager gegenüber der Nachrichtenplattform New York Groove. Er ist Klimaforscher an der Columbia University und hat sich unter anderem auf die Ursachen von Dürre spezialisiert.
Dem IPCC-Bericht der Vereinten Nationen zufolge hängt Extremwetter wie Dürre auch mit dem von Menschen verursachten Klimawandel zusammen. Wie lang die Feuer in und um New York noch wüten, ist unklar. Sicher ist, dass der nun angekündigte Regen für die nächsten Tage die Trockenheit wohl kaum beenden wird.
Flammende Infernos, Tote und zerstörte Existenzen. Europas Wälder brennen immer öfter. Steigende Temperaturen heizen die Gefahr an. Auch Deutschland ist von Waldbränden bedroht.08.08.2021 | 28:45 min
Quelle: ZDF
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