Kanaren: Zehntausende protestieren gegen Massentourismus

    Zehntausende auf den Straßen:Kanaren: Protest gegen Massentourismus

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    Zehntausende haben auf den Kanaren unter dem Motto "Die Kanaren haben eine Grenze" gegen den Massentourismus demonstriert. Der Tourismus sei schädlich für Inselbewohner und Umwelt.

    Mehrere Personen protestieren mit Plakaten während einer Demonstration gegen das Massentourismusmodell.
    Auf Teneriffa haben im vergangenen Jahr mehr als sechseinhalb Millionen Touristen Urlaub gemacht. Die Einheimischen wehren sich jetzt gegen die Schattenseiten des Massentourismus.20.04.2024 | 1:38 min
    "Der Tourismus erhöht meine Miete" und "Das Paradies wird nicht mit Beton gemacht" steht auf ihren Transparenten: Insgesamt 55.000 Demonstranten haben auf den acht bewohnten Kanarischen Inseln eine Obergrenze der Zahl der Touristen und bezahlbaren Wohnraum für Einheimische gefordert, wie der staatliche TV-Sender RTVE und die Zeitung "El País" berichteten.
    Karte der Kanarischen Inseln
    Quelle: ZDF

    Die Kanarischen Insel gehören zu Spanien und liegen im Atlantik vor der Westküste Afrikas.

    Forderung nach Umweltsteuer für Touristen

    Den Protestierenden ging es demnach auch um eine effektive Überwachung der Bestimmungen für die Vermietung von Urlauberunterkünften, eine Begrenzung beim Kauf von Immobilien durch Menschen ohne Wohnsitz auf den Inseln und die Einführung einer Umweltsteuer für Touristen.
    Zehntausende demonstrieren auf Kanaren gegen Massentourismus
    Zehntausende haben auf den Kanaren gegen Massentourismus protestiert. Insgesamt 55 000 Menschen gingen nach Angaben der Organisatoren auf den acht bewohnten und zu Spanien gehörenden Inseln auf die Straße.23.04.2024 | 3:15 min
    Auf den Kanaren leben gut 2,2 Millionen Menschen. Fast siebenmal so viele ausländische Touristen besuchten vergangenes Jahr die Inseln, rund 14 Millionen Besucherinnen und Besucher vor allem aus Großbritannien, Deutschland und den Niederlanden. Hinzu kamen noch einmal etwa gut zwei Millionen Spanier vom Festland. Die meisten ausländischen Touristen zog es auf die größeren Inseln Teneriffa, Gran Canaria und Lanzarote.

    Tourismus für die Wirtschaft der Inseln unverzichtbar

    Für die Wirtschaft der Inseln ist der Tourismus unverzichtbar. Die Branche steht für 35 Prozent der Wirtschaftsleistung und sichert 40 Prozent der Arbeitsplätze. Vom Boom profitieren aber nur wenige. Unter den 17 autonomen Gemeinschaften Spaniens, die den deutschen Bundesländern entsprechen, sind die Kanaren die zweitärmste.
    Aktivisten betonen, dass sie nicht grundsätzlich gegen den Tourismus seien, sondern gegen die schleichende Zerstörung der Inseln. Der Biologe und Dokumentarfilmer Felipe Ravina meinte kürzlich:

    Seit Jahren werben wir für uns als weltweit einzigartiges Naturreiseziel, aber der Tourismus zerstört das Produkt, das wir verkaufen.

    Felipe Ravina, Biologe

    Quelle: dpa
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