Nordmazedonien: Trauer nach verheerendem Brand in Nachtclub
Verheerender Brand in Nachtclub:Nordmazedonien: Entsetzen nach Tragödie
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In Nordmazedonien herrscht nach dem verheerenden Brand mit Dutzenden Toten Staatstrauer. Zahlreiche Verletzte wurden zur Behandlung ins Ausland geflogen.
Menschen standen Schlange, um ihr Mitleid mit den Brandopfern zu bekunden.
Quelle: dpa
Nach dem tödlichen Brand bei einem Hip-Hop-Konzert in Nordmazedonien herrscht in dem Balkanstaat Staatstrauer. Die Flaggen wehten am Montag auf Halbmast im Gedenken an die 59 Menschen, die in der Nacht zum Sonntag bei der Brandkatastrophe in einem Club in der Stadt Kocani ums Leben gekommen waren.
Dort standen zahlreiche Bewohner Schlange, um sich in ein Kondolenzbuch einzutragen. In der Hauptstadt Skopje versammelten sich hunderte Menschen zu einer von Studenten organisierten Gedenkfeier für die Opfer der Brandkatastrophe. Die Menschen legten Blumen nieder, entzündeten Kerzen und hielten Schweigeminuten ab.
Durch einen Brand in einer Diskothek in Nordmazedonien sind mindestens 59 Menschen ums Leben gekommen. Die meisten Besucher waren zwischen 14 und 28 Jahre alt. 16.03.2025 | 1:51 min
Studentin: "Das war kein Unfall"
"Das war kein Unfall, sondern buchstäblich Mord, mit all den Sicherheitsverstößen in diesem Land", sagte die 19-jährige Studentin Angela Sumbakowa am Rande der Feier.
Wir können nicht dazu schweigen, selbst wenn wir Angst haben.
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Angela Sumbakowa, Studentin
Staatschefin Gordana Siljanowakaja hatte bereits am Sonntagabend gemahnt, es dürfe nicht zugelassen werden, "dass irgendjemand Sicherheitsstandards dem Profit opfert". "Nichts ist wertvoller als das Leben junger Menschen", sagte die Präsidentin.
Folgen des Nachtklub-Brands in Nordmazedonien.
Quelle: dpa
Ermittlungen wegen Korruption und Bestechung
Der Brand hatte sich während eines Auftritts des in dem Balkanstaat beliebten Hip-Hop-Duos DNK in dem Club ereignet, in dem sich zum Zeitpunkt der Katastrophe 1.500 junge Menschen aufgehalten haben. Unter den Todesopfern sind auch ein Sänger der Gruppe, der Gitarrist, der Schlagzeuger und ein Background-Sänger.
Viele der Opfer starben laut Krankenhauschefin Kristina Serafimowska im Gedränge, als die Konzertbesucher in Panik zum Ausgang stürmten. Neben den 59 Toten wurden mindestens 150 weitere Menschen verletzt.
Den Ermittlungen zufolge war das Feuer offenbar durch Pyrotechnik während der Bühnenshow ausgelöst worden, die die brennbare Deckenverkleidung des Clubs in Brand setzte.
Staatsanwaltschaft: Sicherheitsvorkehrungen nicht ausreichend
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen mehr als 20 Menschen unter anderem wegen Korruption und Bestechung, 15 Menschen wurden festgenommen. Zu den Verdächtigen gehören der Betreiber des Clubs "Pulse", der Konzertveranstalter sowie Sicherheitsleute. Auch ein früherer Chef des Rettungsdienstes und ein Staatssekretär im Wirtschaftsministerium wurden festgenommen.
Der Nachtclub soll Sicherheitsvorschriften nicht eingehalten haben.
Quelle: EPA
Der Staatsanwaltschaft zufolge verfügte der Club über zu wenige Notausgänge und hatte nicht genügend Feuerlöscher. Zudem habe er keine Erlaubnis zum Abbrennen von Pyrotechnik gehabt. Auch hätten nicht wie für derartige Veranstaltungen vorgeschrieben Rettungswagen vor dem Gebäude für Notfälle bereitgestanden.
Die Staatsanwaltschaft setzte ein umfangreiches Sonderteam für die weiter laufenden Ermittlungen ein.
Brandopfer kommen zur Behandlung ins Ausland
Mehr als 140 Menschen wurden nach dem Brand in Krankenhäuser gebracht, von diesen zunächst 51 ins Ausland - unter anderem nach Serbien, Bulgarien, Griechenland und in die Türkei, sagte Außenminister Timco Mucunski nach Angaben der nordmazedonischen Nachrichtenagentur MIA.
Allein über den EU-Zivilschutzmechanismus sollen weitere 15 schwer verletzte Patienten außer Landes gebracht werden, darunter nach Rumänien, Kroatien, Slowenien und Ungarn, aber auch weiter weg nach Schweden, Litauen, Norwegen und Luxemburg, hieß es aus Brüssel. Die EU-Kommissarin für Zivilschutz, Hadja Lahbib, dankte den Hilfe leistenden Mitgliedsländern für ihre schnelle Bereitschaft zur Unterstützung. Auch Belgien, das nicht Teil dieses Mechanismus ist, bot Hilfe an.
Quelle: dpa
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