Update am Abend: Schneller Wohnen

wie immer eine Frage der Perspektive: Wer seine Hütte verkaufen will, wird sich über sinkende Preise wenig freuen, wer eine kaufen will, schon. Wie das Statistische Bundesamt heute mitteilt, sanken die Preise im zweiten Quartal um fast zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Allerdings waren Wohnimmobilien damals auch so teuer wie nie seit Start der Erhebung.

Will heißen: Die eigenen vier Wände sind vielerorts noch längst kein Schnäppchen. Zudem machen gestiegene Zinsen, Bau- und Renovierungskosten vielen einen dicken Strich durch den Traum vom Eigenheim. Die Baupreise stiegen im zweiten Quartal um knapp neun Prozent zum Vorjahr. Im August beklagte jede fünfte Wohnungsbau-Firma abgesagte Projekte, wie das Ifo-Institut abfragte - ein "Höchststand".

400.000 neue Wohnungen pro Jahr - von diesem Ziel ist die Ampel weit entfernt. Ein Baugipfel kommenden Montag soll Schwung in die Malaise bringen. Wie Reuters berichtet, soll die Regierung unter anderem weniger strenge Vorgaben für Neubauten planen. Alles zu kleinteilig und dann noch das Heizungsgesetz, beklagen der Verband der Wohnungswirtschaft GdW und der der Eigentümer "Haus und Grund" und verkünden heute, dem Gipfel fernzubleiben. Der Zentrale Immobilien Ausschuss ZIA - er und 34 weitere Verbände sind weiterhin dabei - rechnet vor: Der Staat sei allein für 37 Prozent der Kosten des Wohnraums zuständig.

In der Politik wird aktuell viel übers Entstauben, Verschlanken und Beschleunigen diskutiert - um den "Mehltau" abzuschütteln, wie der Kanzler das nannte. Die Bundesländer schickten dieser Tage ihre Antwort auf Vorschläge des Bundes für schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren. Es geht um Windräder, Mobilfunk, Schienen, den Wohnungsbau. Und vielfach auch darum, wer dafür eigentlich welche Gesetze ändern müsste. Etwa für einfachere Gebäude. Der Bund oder die Länder ihre Landesbauordnungen. Oder darum, die Förderbedingungen für den sozialen Wohnungsbau bundesweit zu vereinheitlichen, was die Länder ablehnen. Im Vermittlungsausschuss harren derzeit noch bessere Abschreibungsmöglichkeiten im Wohnungsbau der Dinge.

"Es hilft jetzt kein Abwarten mehr", wie die Bauwirtschaft mahnt? Ganz so schnell geht das dann wohl doch nicht.

Raketenangriff auf russisches Marine-Hauptquartier auf Krim: Der Stab der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol ist nach offiziellen Angaben mit Raketen beschossen worden. Das teilt der von Moskau ernannte Gouverneur der Hafenstadt mit. Die Besatzer berichten von einem Feuer. Auf den Beschuss folgte offenbar eine größere Cyberattacke auf die Krim.

Nagelsmann wird neuer Bundestrainer: Die Suche ist beendet, der DFB verständigt sich auf einen Nachfolger für den entlassenen Hansi Flick. Ex-Bayern-Coach Julian Nagelsmann soll die Nationalelf zur EM 2024 führen. Der äußert sich bei seiner Vorstellung selbstkritisch und zuversichtlich - was der Mannschaft helfen werde, wie Nils Kaben kommentiert.

Union wirft Faeser Unfähigkeit bei Migration vor: "Migration spürbar reduzieren" - das fordert die Union und schlägt der Bundesregierung einen Migrationspakt vor. Die Ampel ist offen, verteidigt im Bundestag aber ihre Politik.

Bauen größte Atommächte ihre Testgelände aus? Satellitenbilder zeigen: Russland, die USA und China haben ihre Areale für Atomtests offenbar umfangreich erweitert. Planen die Länder neue Atomtests - erstmals seit Jahrzehnten?

KI-Fake klaut ZDF-Moderator die Stimme: In einem Internet-Clip preist ZDF-Moderator Christian Sievers angeblich eine Tradingsoftware an - doch das Video ist gefälscht. Warum nutzen Betrüger Nachrichtensprecher für ihre Masche?

Abramowitsch, die Ex-Frau und die Kunst - der geheime Schatz des Oligarchen: Geheime Unterlagen zeigen, welche Kunstwerke der russische Oligarch Abramowitsch erworben hat. Finanzdienstleister auf Zypern halfen offenbar, die Geschäfte zu verschleiern.

Eigentlich zur Körperpflege gedacht, wird Deospray derzeit von Jugendlichen auch als "Mutprobe" missbraucht. Experten warnen vor den möglichen lebensgefährlichen Folgen dieser "Deo-Challenges", die in sozialen Netzwerken kursieren.

Sechs von sieben Bio-Chipssorten fallen bei Öko-Test durch. Der Grund: Zu viel "Acrylamid, Mineralöl und Fettschadstoffe", wie die Tester herausfanden. Obwohl insgesamt keines der 20 getesteten Produkte acrylamidfrei war, hatten die konventionellen Hersteller das Problem mit dem als krebserzeugend eingestuften Stoff besser im Griff, so Ökotest. Mehr zum Chipstest und Hintergründe gibt's hier.

Sie gurren laut und machen Dreck - sind aber schlauer, als man denkt: Tauben. Manche möchten sie gerne loswerden, andere wollen sie schützen. An Tauben scheiden sich die Geister. Verjagen oder ertragen? Dieser Frage geht planet e. nach. (28 Minuten)

Im Jahre 885 nehmen die Wikinger Kurs auf Paris. Sie plündern, brandschatzen und verbreiten Angst und Schrecken. Doch einer ihrer Anführer will mehr als nur Beute machen: Rollo der Wikinger. Eine Doku über den Mythos der Normannen. (43 Minuten)

Alles gut? Danke, dass Sie unser ZDFheute Update lesen! Empfehlen Sie das Briefing gerne Ihren Freunden und Bekannten - hier ist der Anmeldungs-Link. Außerdem freuen wir uns weiterhin über Ihr Feedback, was Ihnen besonders gut gefällt und was wir noch besser machen sollten an zdfheute-feedback@zdf.de. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!