Das war gestern im Sommerinterview mit Theo Koll - auf den Tag genau 20 Jahre nachdem das Kabinett Schröder weitreichende - und umstrittene - Sozial- und Steuerreformen verabschiedete, die der Wirtschaft auf die Beine halfen.
Jetzt wird Deutschland wieder als "kranker Mann Europas" gehandelt (so urteilte einst das britische Wirtschaftsmagazin "The Economist"). Ist das unangebracht?
In Teilen schon, jedenfalls was die Stärken unserer Wirtschaft angeht, die nach wie vor riesig sind:
mit fähigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern,
mit einem Ausbildungssystem, das nach wie vor den Standard in der Welt setzt,
mit hochleistungsfähigen Mittelständlern und Konzernen, die im Verbund mit Forschungseinrichtungen und Universitäten Innovationen organisieren.
Dennoch setzt der IWF Deutschland beim Wachstumsausblick auf den letzten Platz.
Wirtschaft und Verbraucher drücken hohe Energiepreise, Fachkräftemangel und Abgaben. Ein verbilligter Industriestrom mag vorübergehend helfen, ebenso niedrigere Abgaben und mit Milliarden subventionierte Industrieansiedlungen. Auch gegen die schlechte Stimmung, die sich breit macht.
Im ZDF-Politbarometer extra sagt jeder zweite Befragte, die Regierung habe Schuld daran, dass Deutschland beim Wachstum so schlecht dasteht. Dabei sind wir Bürger nicht unbeteiligt. Vorschriftenwahn und Risikovermeidung gelten als oberster Grundsatz nicht nur in Ämtern und Behörden.
Quelle: ZDF
Für ein gutes Leben in Zukunft muss sich also mehr ändern: Infrastruktur, gute Bildung, Offenheit für Neues. Ideen müssen sich auch umsetzen lassen. Die nächsten Biontechs brauchen weniger Bürokratie und mehr privates Kapital. Denn Start-up-Gründungen sind hierzulande nicht weniger innovativ als anderswo.
In München hat sich Marvel Fusion vorgenommen, die Energiefrage der Zukunft zu lösen und forscht an einem Verfahren zur Kernfusion. Die millionenschwere Laserforschungsanlage dafür entsteht nun jedoch in den USA. Warum ist das so?
Erfahren Sie mehr bei ZDFheute live, wo Heike Freund, Chief Operation Officer von Marvel Fusion, heute Abend zu Gast ist. Zusammen mit Ulrike Malmendier, der ersten Wirtschaftsweisen, die als Professorin in Berkeley auch von außen einen Blick auf Defizite, aber auch Stärken der deutschen Wirtschaft wirft.
Thomas Heinrich, Redaktionsleiter der heute-Sendungen
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
Russland setzt Taktik aus Syrien-Krieg ein: Kiew erhält neue Luftabwehrsysteme, Russland rückt im Nordosten vor und greift gezielt Rettungskräfte an: die Militäranalyse der vergangenen Woche.
Wagner hat offenbar finanzielle Probleme: Vermutlich hat die Söldner-Gruppe ihre Finanzierung durch den russischen Staat verloren. Davon geht der britische Geheimdienst aus.
Verfahren gegen Astrazeneca: Nach einer Corona-Impfung erkrankt eine Frau schwer. Trägt der Impfstoffhersteller die Verantwortung? Heute verkündet das Oberlandesgericht Bamberg seine Entscheidung in einem Zivilprozess. Der Prozess ist einer der ersten gegen Corona-Impfstoffhersteller in Deutschland.
Wie gesund lebt Deutschland? Die Sporthochschule Köln hat im Auftrag der Versicherung DKV das Gesundheits- und Bewegungsverhalten der Deutschen erfragt. Heute wird die Studie vorgestellt.
Baerbock reist nach Australien: Im Mittelpunkt des Besuchs der Außenministerin dürften die Sicherheitslage im Indopazifik, Klima- sowie Wirtschafts- und Energiethemen stehen. Ob Annalena Baerbock tatsächlich heute in Australien ankommt, ist nach der Panne ihres Flugzeuges noch unklar.
Grafik des Tages
Die Debatte über eine deutsche Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an Kiew hält an. Die Grafik zeigt, wie der Taurus aufgebaut ist.
Zahl des Tages
Der Neubau der Schiersteiner Brücke, die Autobahnbrücke, die Mainz und Wiesbaden verbindet, hat 10 Jahre gedauert - und damit deutlich länger als angekündigt. Sie ist zum Sinnbild der maroden Infrastruktur im deutschen Verkehr geworden. Ab heute kann der Berufsverkehr hier wieder ganz normal rollen - ohne zusätzliche Baustellen.
Vergangenen Sommer standen die Böhmische und die Sächsische Schweiz wochenlang in Flammen. Davon zeugen noch immer riesige verbrannte Flächen. Was hat sich seitdem verändert?
von Steffi Moritz-Möller
mit Video
Gesagt
Wolf Wondratschek wurde als rebellischer "Rock-Poet" und manchmal auch einfach als "Kotzbrocken" berühmt. In einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" sagte er vor Jahren einmal, dass er vermutlich selbst bei denen, die ihn liebten, nicht beliebt sei. Heute wird der Dichter und Schriftsteller 80, gerade hat er einen neuen Lyrik-Band vorgelegt.
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden21.11.2024 | 1:54 min
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So wird das Wetter heute
Am Montag wird es vor allem vom Saarland bis nach Sachsen teils kräftige Schauer und Gewitter geben. Nachmittags sind die auch weiter im Süden möglich. Sonst wechseln sich Sonne und Wolken ab. Die Temperatur erreicht 24 bis 33 Grad.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Thorsten Duin und Nicola Frowein
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