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Update am Morgen:Westjordanland zwischen Wut, Trauer und Sorge
von Antje Pieper
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Guten Morgen,
Dass Israel so von den Terroranschlägen der Hamas aus Gaza überrascht wurde, lag auch daran, dass das Hauptaugenmerk eigentlich auf das Westjordanland gerichtet war. Dort war es im Vorfeld immer wieder zu Spannungen und blutigen Auseinandersetzungen gekommen: mehr als eine halbe Million jüdische Siedler wohnen dort. Ein Funke würde genügen, um die Lage dort eskalieren zu lassen, hieß es immer.
Heute wollte sich US-Präsident Joe Biden nach seinem Besuch in Israel bei einem Vierer-Gipfel in Jordanien auch mit Mahmud Abbas treffen. Doch der im Westjordanland amtierende Palästinenser-Präsident hat kurzfristig abgesagt - nach der Explosion im Al-Ahli-Krankenhaus in Gaza-Stadt.
Mit dem im Westjordanland amtierenden Palästinenser-Präsidenten hatte zuvor auch schon US-Außenminister Blinken gesprochen im Bemühen, eine weitere Eskalation in der Region zu vermeiden. Eine scharfe Verurteilung der Taten der Hamas blieb zwar von Seiten Abbas aus, aber nach langem Zögern hat sich dieser mittlerweile etwas distanziert. Die Taten würden nicht das palästinensische Volk repräsentieren, er lehne die Tötung von Zivilisten auf beiden Seiten ab.
Für Abbas ist jede Äußerung ein Drahtseilakt, denn er weiß, wie wütend viele Palästinenser im Westjordanland sind. Wird der Terror der Hamas auch hierhin überschwappen und zu einem Aufstand führen?
"Was Sie verstehen müssen, ist die Tatsache, dass wir wütend sind und dass wir das Recht haben, wütend zu sein. Und ich bin wütend", meint Wafa Abdelrahman. Ihre Initiative Filastiniyat unterstützt Journalistinnen in Gaza.
Viele Palästinenser im Westjordanland haben Verwandte, Freunde, Kollegen in Gaza. Das Telefon ist zur Zeit oft die einzige Verbindung, und auch die ist nicht zuverlässig. Ladenbesitzer Abu Goerge ist einfach nur traurig: "Ich bin zur Arbeit gekommen, aber eigentlich kann ich nicht arbeiten. Wir öffnen den Laden nur, damit die Leute sehen, wir sind standhaft." Im auslandsjournal berichtet Katrin Eigendorf heute über die Situation in Ramallah. Sie war schon oft in der Stadt, die sie immer als lebendig und bunt wahrgenommen. Nun überwiegt die Trauer und der Schmerz - auch hier, erzählt sie.
Ein hoffentlich hoffnungsvolleren Tag wünscht Ihnen!
Antje Pieper, auslandsjournal-Moderatorin und stellvertretende ZDF-Politikchefin
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Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Jan Schneider
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