Update am Abend: Raketenabwehr für Deutschland

viel ist in den vergangenen eineinhalb Jahren seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine passiert. Vieles scheint sich verschlechtert zu haben, vieles hat sich schlichtweg verändert: Deutschland steht vor einem großen Rüstungsdeal, da die USA Israel die Erlaubnis für den Verkauf des Raketenabwehrsystems Arrow 3 gegeben haben. Bis Ende 2025 soll es einsatzbereit sein.

Arrow 3 kann auch ballistische Raketen, abgefeuert aus einer Entfernung von bis zu 2.400 Kilometern abfangen - ein Vorteil, auch für Deutschlands Nachbarländer bei möglichen Angriffen. Damit hat Arrow 3 eine höhere Reichweite als das Patriot-Luftabwehrsystem und das IRIS-T:

Seit dem Ukraine-Krieg rüstet Europa auf. Bereits im vergangenen Jahr hatte Kanzler Olaf Scholz (SPD) angekündigt, ein neues Raketenabwehrsystem erwerben zu wollen. Gefehlt hatte bisher die Zustimmung der USA, die ein Mitspracherecht haben, weil sie das Arrow-3-System mitentwickelt haben.

In Israel freut man sich über die Zusammenarbeit mit Deutschland. Nicht nur, weil der Deal mit Arrow 3 der größte Rüstungsdeal in der israelischen Geschichte wird, wie das Verteidigungsministerium schreibt. Abseits davon sage er auch etwas über das Verhältnis der beiden Länder aus:

Weit über 70 Jahre nach der Herrschaft der Nationalsozialisten und der Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung liefert Israel Raketensysteme, die die Menschen in Deutschland vor möglichen Angriffen schützen sollen. Einen "historischen Tag" nennt es Israels Botschafter in Berlin, Ron Prosor. Und so wenden sich die Zeiten.

Ukraine erobert Dorf an Frontlinie zurück: Die Siedlung Uroschajne ist in den vergangenen Tagen von ukrainischen Soldaten zurückerobert worden. Zurückzuführen sei das zum großen Teil auf die Stärke der Waffen der Ukrainer. Die russischen Soldaten hätten zu Fuß flüchten müssen, schreiben unsere Experten in ihrer Militäranalyse.

Russische Exil-Journalistin in München vergiftet? Jelena Kostjutschenko wollte in Deutschland ein Visum für die Ukraine beantragen. Nach dem Termin beim Konsulat habe sie sich krank gefühlt, die Symptome zogen sich über Tage hin. Wurde sie in München vergiftet?

Wo weitere Unwetter drohen: Erst gestern kamen in Teilen Deutschlands Gewitter mit sintflutartigen Regenfällen vom Himmel, auch heute werden noch Unwetter erwartet. Besonders in der Mitte und im Süden. Doch Abkühlung folgt danach wohl erst einmal nicht.

Warum Großbritanniens Flüchtlingspolitik in der Kritik steht: Premier Rishi Sunak will eigentlich verhindern, dass weiterhin Zehntausende Flüchtlinge illegal nach Großbritannien einreisen. Die bisher getroffenen Maßnahmen dagegen sind jedoch fragwürdig. Unter anderem werden Menschen auf Lastenschiffen untergebracht, Bootsflüchtlinge sollen nach Ruanda abgeschoben werden.

Der "Venetoraptor gassenae" soll vor rund 230 Millionen Jahren gelebt haben. Die Art gehört zur Familie der Lagerpetidae, die zwar selbst nicht fliegen, aber den Flugsauriern nahe gestanden haben sollen.

"Conversations with Friends" ist der erste Roman der irischen Autorin Sally Rooney, der vor einigen Jahren direkt zum Bestseller wurde. In der gleichnamigen Verfilmung geht es um Frances und ihre Freundin Bobbi, die in Dublin Nick und Melissa kennenlernen. Frances ist von dem älteren Nick fasziniert und die beiden beginnen eine mehr oder weniger heimliche Affäre. (Zwölf Episoden von je rund 30 Minuten)

Vieles hat sich mit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine geändert - auch die Ostsee wird immer mehr zum Spannungsfeld der internationalen Machtpolitik. Die Auslandsjournal-Doku "Machtpoker an der Ostsee" beleuchtet, wie die einst friedliche Nachbarschaft rund um das baltische Meer zu bröckeln beginnt. (Zwei Teile, je rund 45 Minuten)

Alles gut? Danke, dass Sie unser ZDFheute Update lesen! Empfehlen Sie das Briefing gerne Ihren Freunden und Bekannten - hier ist der Anmeldungs-Link. Außerdem freuen wir uns weiterhin über Ihr Feedback, was Ihnen besonders gut gefällt und was wir noch besser machen sollten an zdfheute-feedback@zdf.de. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!