Die Ostsee hat neun Anrainerstaaten. Acht davon gehören der EU an. Immer öfter ist von der Ostsee als dem "Nato-Meer" die Rede, Finnland ist seit kurzem Mitglied, Schweden will es schnellstmöglich werden. Dass sich an der Ostsee vieles verändert hat, merken auch die Menschen, die dort leben: Ob ein Tourismusdirektor auf Rügen, Schiffslotsen in Dänemark oder Bewohner der finnischen Grenzregion zu Russland – sie alle spüren: Politik drängt in ihre heile Welt. In der zweiteiligen Dokumentation bereisen die ZDF-Korrespondenten Phoebe Gaa, Henner Hebestreit, Gunnar Krüger und Natalie Steger die Ostsee und ihre Anrainerstaaten.
Natalie Steger und Henner Hebestreit sind in Skandinavien, dem Baltikum und Polen unterwegs. Sie treffen Lotsen, eine ukrainische Geflüchtete und Letten in einem ausgedienten sowjetischen Militärgefängnis. Auch heute kann man sich hier wieder als straffälliger Matrose fühlen, wenn man dafür zahlt. Anschreien und Demütigungen inklusive.
Gunnar Krüger widmet sich vorrangig der Rolle der Nato. Er begleitet Kampfjet-Piloten beim Training in Litauen und spricht mit dem Nato-Kommandeur Luftoperationen Nordeuropa. Wie schaffen es die Nato und Russland, im Ostseeraum kühle Köpfe zu bewahren?
Phoebe Gaa ermöglicht einen besonderen Einblick in die russischen Städte St. Petersburg und Wyborg. Sie zeigt, wie die Menschen dort leben, auch sie unter dem Einfluss der russischen Invasion. Sie trifft „Das Gewissen“ von St. Petersburg, die Künstlerin Jelena Ossipowa. Russland habe jetzt genau die gleiche schwere Krankheit wie einst Deutschland, so die 77-Jährige. An Wyborgs Strand begegnen der Autorin russische Soldaten auf Genesungsurlaub, die nach wie vor bereit sind, für Moskaus Ziele zu sterben.