Guten Morgen,
"Stille Ankunft" nennt das politische Protokoll die unprätentiöse Art, wie
Joe Biden gestern Abend Berliner Boden betrat: keine Hymnen, keine Hände schütteln, kein großer Bahnhof. Es ist ein Abschiedsbesuch, das steht fest. Wer bald zum Antrittsbesuch kommt, hingegen nicht. Anders als die Demoskopen sind sich die Deutschen recht sicher, dass es
Kamala Harris sein wird. Das ergibt unser neues Politbarometer.
Aber offen ist ja auch noch, wer mittelfristig als Bundeskanzler mit dem oder der neuen US-Präsidenten/in zusammenarbeiten wird. Im Politbarometer haben wir gefragt, welcher der vier designierten Kanzlerkandidaten in den Augen der Deutschen als Bundeskanzler geeignet wäre. Die Antwort: eigentlich niemand. Zwar erhält
Friedrich Merz noch die größte Zustimmung, aber keinem der vier Kandidaten traut eine Mehrheit das Kanzleramt zu.
Im Direktvergleich zwischen Amtsinhaber
Olaf Scholz und seinem Herausforderer von der Union ist der Abstand deutlich: Friedrich Merz liegt klar vor Scholz. Dürften alleine die Frauen wählen, hätte Olaf Scholz aktuell eine Chancen auf eine Wiederwahl, unter den Männern ist die Präferenz hingegen eindeutig Friedrich Merz.
In unserer Sonntagsfrage zeigt sich relativ wenig Bewegung gegenüber dem letzten Politbarometer. Mit diesen Zahlen würde es für eine schwarz-grüne Koalition nicht reichen und Jamaika würde an der FDP scheitern, die wohl nicht mehr im Bundestag vertreten wäre.
Die einzige Koalition, die die Deutschen nicht mehrheitlich ablehnen, ist ausgerechnet die, die in Berlin gemeinhin als Notlösung, als demokratischer Ausnahmefall gilt: Schwarz-Rot, einst "Große Koalition" genannt. Schwarz-Grün erreicht in der Bevölkerung schon fast Beliebtheitswerte wie in der CSU-Zentrale. Schlusslicht unter den Koalitions-Präferenzen ist: die derzeit regierende Ampel. Ein Amtsbonus sieht anders aus.
Ihnen einen schönen Freitag!
Stefan Leifert, Leiter heute journal
Lage im Nahost-Konflikt
Hamas-Chef Sinwar getötet: Nach dem von Israel vermeldeten Tod von Hamas-Anführer Jihia al-Sinwar stellt sich die Frage, welche Auswirkungen das Ableben auf die Eskalation im Nahen Osten haben.
Derweil bejubeln in Israel viele Menschen die Tötung des Hamas-Chefs. Lesen Sie hier, wer der Mann war, der auch in eigenen Reihen als "Schlächter von Chan Junis" bekannt gewesen sein soll, und der als mutmaßlicher
Drahtzieher hinter dem Terror vom 7. Oktober gilt.
Was heute noch wichtig ist
Biden trifft Scholz: Joe Biden ist gestern Abend in Berlin angekommen, heute trifft er Bundeskanzler Olaf Scholz. Es ist der erste bilaterale Besuch in Deutschland in seiner Amtszeit. Auf dem Plan steht für heute auch ein Vierertreffen mit dem französischen Präsidenten
Macron und dem britischen Premier
Starmer.
Abstimmung über Sicherheitspaket: Der Bundestag stimmt über das Sicherheitspaket der Bundesregierung ab. Es sieht vor allem Verschärfungen des Asyl- und Aufenthaltsrechts sowie des Waffenrechts und zusätzliche Befugnisse für Sicherheitsbehörden vor. Voraussichtlich wird das Paket noch heute auch im Bundesrat abschließend behandelt.
EU-Gipfel: Heute findet der zweite und letzte Tag des EU-Gipfels in Brüssel statt. Thema bei der Zusammenkunft der Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten sind unter anderem der Kampf gegen illegale Migration, der Nahost-Konflikt, der
Krieg in der Ukraine und mögliche Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der EU.
Erster Publikumstag der Frankfurter Buchmesse: Ab heute dürfen auch Besucherinnen und Besucher, die nicht zum Fachpublikum gehören, die Frankfurter Buchmesse besuchen. Bis zum 20. Oktober stellen Autorinnen und Autorinnen ihre Werke vor, es gibt Meet and Greets und Kulturveranstaltungen.
Zahl des Tages
Mehr als 7.000 Menschen werden in der EU jährlich Opfer von Menschenhandel. Die tatsächliche Zahl dürfte laut dem EU-Statistikbehörde Eurostat jedoch noch weit höher sein, da viele Fälle unentdeckt bleiben. Die Mehrheit der Opfer sind Frauen und Mädchen, doch die Zahl der männlichen Opfer nimmt zu. Heute ist der EU-Tag gegen Menschenhandel, der auf das Problem aufmerksam machen soll.
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Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden24.02.2025 | 1:58 min
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Am Freitag kommt im Südwesten Regen auf. Sonst setzt sich nach Nebel bis zum Nachmittag oft die Sonne durch und es bleibt trocken. Die Temperatur steigt auf Werte von 16 bis 21 Grad.
Zusammengestellt von Anna Grösch
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