Update am Morgen: Bayerische Rekorde

Endspurt im Landtagswahlkampf: An diesem Freitag werden in Hessen und Bayern die letzten Kundgebungen der Parteien stattfinden, es wird nochmal auf die Pauke gehauen, um auf den letzten Metern vor allem die Unentschiedenen zu erreichen. Denn dieser Trend hat sich in den letzten Jahren verstärkt: Die Wahlentscheidung fällt immer kurzfristiger.

Parteibindungen haben nachgelassen, auch da, wo Partei und Land lange Zeit geradezu eins zu sein schienen wie im "CSU-Land" Bayern. Das erfolgreich zu suggerieren, war jedenfalls das Erfolgsrezept der Christsozialen und ist auch jetzt noch der Sound jeder Bierzeltrede von Markus Söder: Bayern ist schön, das Leben dort gut und die CSU der Garant dafür, dass das so bleibt.

Aber nichts bleibt wie es ist. Ich erinnere mich an die Wahl 2003, "meine" erste Bayern-Wahl in der Rolle der ZDF-Wahlmoderatorin. Da war Edmund Stoiber seit zehn Jahren bayerischer Ministerpräsident und holte für die CSU 60,7 Prozent. Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament, die Partei nicht zu halten. Als einstiger Generalsekretär von Franz Josef Strauß hatte der junge Stoiber den Spitznamen "blondes Fallbeil" erhalten, 2003 wurde er als legitimer Strauß-Erbe von seiner Partei bejubelt. Ziemlich nah dran an den 62,1 Prozent von 1974 unter dem Doppel Goppel/Strauß, die den Grundstein legten für die folgende christsoziale Hegemonie in Bayern.

An solche Höhen war danach nicht mehr zu denken, auch wenn Horst Seehofer 2013 mit 47,7 Prozent nochmal die absolute Mehrheit schaffte und am Wahlabend auftrat wie ein sehr müder, aber zufriedener König. Und nun? Heute kämpft Markus Söder, bisher nur im Fasching ein König, darum, dass er nicht zum zweiten Mal einen historischen Negativrekord einfährt. Das aktuelle Politbarometer Extra von gestern Abend sieht die CSU bei 37 Prozent. 37,2 Prozent waren es 2018, ein zweistelliger Verlust für die Partei damals und auch eine Quittung für Söders allzu offensichtliches Blinken nach rechts. Die AfD zog mit gut zehn Prozent in den bayerischen Landtag ein, die Freien Wähler konnten zulegen und wurden Regierungspartner.

Eine Legislaturperiode, eine Bundestagswahl mit Ampel-Ergebnis, eine Corona-Pandemie, einen Angriffskrieg und eine Flugblatt-Affäre um Freie-Wähler-Chef Aiwanger später, dem Söder die Stange hielt, weil es mitten im Wahlkampf taktisch schlauer erschien, kann Söder nun nur noch zuschauen: Geht der Balken am Sonntagabend über die 37 Prozent oder bleibt er darunter? Wird er angeschlagener oder wackerer Kämpfer, der den Widrigkeiten getrotzt hat? Kleine Semmeln backen in München, oder K-Kandidat für Berlin? Alles ist drin. Aber sehen Sie selbst. Herzliche Einladung ins ZDF-Wahlstudio, am Sonntag ab 17.30 Uhr.

Russland zieht Schiffe aus Sewastopol ab: Ukrainische Angriffe zeigen offenbar Wirkung. Satellitenbilder belegen, dass Russland große Teile seiner Schwarzmeerflotte aus dem Krim-Hafen Sewastopol nach Osten verlegt hat.

Kiesewetter - Scholz geht mit Taurus-Entscheidung erneut Sonderweg: Der CDU-Verteidigungspolitiker Roderich Kiesewetter kritisiert das vorläufige Nein von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu einer Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern als einsame Entscheidung.

Wer bekommt den Friedensnobelpreis? Das norwegische Nobelkomitee will den oder die Preisträger um 11.00 Uhr in Oslo bekanntgeben. Diesmal sind 351 Kandidatinnen und Kandidaten für den wichtigsten politischen Preis der Erde im Rennen, darunter 259 Personen und 92 Organisationen - wer unter diesen Nominierten ist, wird von den Nobel-Institutionen allerdings traditionell 50 Jahre geheim gehalten.

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Die Fußball-Weltmeisterschaft 2030 findet in sechs Ländern auf drei Kontinenten statt. Nicht alle Beteiligten sind glücklich über diese Entscheidung. Auch der DFB nicht, obwohl er für die Vergabe gestimmt hat.

Am Freitag gibt es im Norden sehr windiges Schauerwetter. In der Mitte ist es wolkig, im Süden scheint nach Nebel die Sonne. Die Höchsttemperatur liegt zwischen 16 und 23 Grad.

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