Landtagswahl am 8. Oktober:Welche Parteien zur Wahl in Hessen antreten
Am 8. Oktober wählen die Hessen neue Abgeordnete für den Landtag. Insgesamt 21 Parteien treten landesweit an. Wofür stehen sie?
21 Parteien zur Wahl zugelassen
Alle Parteien im Überblick
Im CDU-Wahlprogramm stehen 33 Versprechen für Hessen mit den Kernthemen Wohnen, Bildung, Sicherheit, Mobilität und ländlicher Raum sowie Gesundheit. Um Familien den Kauf einer eigenen Wohnung oder eines eigenen Hauses zu vereinfachen, möchte die CDU ein "Hessengeld" einführen und einen Zuschuss in Höhe von 10.000 Euro pro Erwerbsperson und 5.000 Euro pro Kind zahlen. Außerdem soll das mehrgliedrige Schulsystem beibehalten werden und die Meister-, Techniker- und Fachwirt-Ausbildung künftig kostenlos sein. Im Schwerpunkt "Sicherheit" verspricht die CDU allem voran ein Frauensicherheits-Paket, um härter gegen Gewalt gegen Frauen vorzugehen, die Vereinfachung der digitalen Spurensicherung gegen Kinderschänder sowie die Bejagung von Wölfen. Zudem soll ein "Aktionsplan gegen Einsamkeit" gestartet werden, durch den beispielsweise generationenübergreifende Wohnformen und Austausch gefördert werden sollen.
Das Wahlprogramm der Grünen umfasst 13 Oberthemen mit Schwerpunkten in der Umwelt- und Sozialpolitik. Die Partei möchte sich in Hessen unter anderem für längere Kita-Öffnungszeiten einsetzen und mindestens 20.000 neue Kita-Plätze schaffen. Mit einem "Klima- und Transformationsfond" sollen Wirtschaft, Land und Kommunen bei der CO2-Reduktion und der Anpassung an den Klimawandel unterstützt werden. Die Grünen versprechen zudem, im ländlichen Raum den Nahverkehr auszubauen und die medizinische Versorgung zu verbessern. Im Großen Frankfurter Bogen sollen Bauprojekte gefördert werden, durch die insgesamt 60.000 neue Wohnungen entstehen sollen. 10.000 dieser Wohnungen sollen "Hessen-Wohnungen" sein und günstige Mieten garantieren. Auch versprechen die Grünen, Schulen besser auszustatten und bis 2030 insgesamt 30 Millionen Bäume zu pflanzen.
Das Wahlprogramm der SPD formuliert die Ziele der Partei in 15 Kapiteln. Der Fokus liegt darin vor allem auf der Förderung von sicheren Arbeitsplätzen und Löhnen, der Verbesserung von Bildung, einem sozialeren Gesundheitswesen und einem konsequenteren Klimaschutz, dessen Kosten fair verteilt werden sollen. So möchte die SPD Schulen sanieren und modernisieren, Elternbeiträge für Kitas abschaffen und Wohnen bezahlbar machen. Auch soll die Digitalisierung vorangetrieben und der öffentliche Nahverkehr ausgebaut werden. Teil des Plans, stärker auf erneuerbare Energien zu setzen, ist, rund zwei Prozent der Landflächen in Hessen für die Windstromerzeugung zu nutzen. Um für die Sicherheit der Bevölkerung zu sorgen, verspricht die SPD einen Streifenwagen mehr für jede Polizeistation und den Ausbau von Präventionsprogrammen zur Bekämpfung von politischem und religiösem Extremismus.
In ihrem Landtagswahlprogramm 2023 formuliert die AfD 32 Kernpunkte. Darunter: "Abschiebungen forcieren", die "sofortige Abschaffung der 'geschlechtergerechten' Sprache" sowie den Weiterbetrieb und die Neuerrichtung von Kernkraftwerken. Die AfD verspricht, die Polizei besser auszurüsten und regelmäßig weiterzubilden. Sie ist gegen die Einführung eines Tempolimits und möchte Autobahnen in Hessen besser ausbauen. Im Bereich Zuwanderung, Asyl und Staatsangehörigkeit fordert sie unter anderem die "Staatsbürgerschaft durch Abstammung" und schreibt: "Der Islam gehört weder zu Deutschland noch zu Hessen". Sie fordert zudem Maßnahmen, um die "Geburtenrate der einheimischen Bevölkerung" zu erhöhen. Die AfD verspricht eine strikte Einhaltung der Schuldenbremse und den Abbau von Subventionen in Hessen.
Laut ihrem Wahlprogramm möchte die FDP in Hessen ihr Bundesland zum "innovativsten Industriestandort Europas" machen - beispielsweise indem der Finanzplatz Frankfurt gestärkt und der Netzausbau beschleunigt wird. Die FDP fordert zudem, Gründungen und Betriebsübernahmen zu vereinfachen, Bürokratie zu verringern und eine zentrale Ausländerbehörde für Fachkräfte einzurichten, um die Fachkräftezuwanderung zu fördern. Für die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur sollen neue Straßen gebaut und der öffentliche Verkehr ausgebaut werden. Zudem verspricht die FDP, alle hessischen Bildungseinrichtungen - "von den Kitas bis zu den Hoch- und Volkshochschulen" - mit moderner Technik auszustatten. Auch die Justiz soll technisch sowie personell besser ausgestattet werden. Bis 2027 soll es 1.500 neue Polizisten in Hessen geben. Um Verkehrswege instand zu halten, sollen insgesamt 200 Millionen Euro an Kommunen im ländlichen Raum gezahlt werden.
Das Wahlprogramm der Linken fokussiert sich vor allem auf die Maßnahmen zur Förderung von sozialer Sicherheit, guten Arbeitsplätzen, besseren Löhnen sowie bezahlbaren Mieten. Wenn es nach den Linken ginge, sollten 10.000 Sozialwohnungen pro Jahr entstehen, in Schulen und Kitas sollte es kostenloses und gesundes Mittagessen geben und Strompreise sollten staatlich kontrolliert werden. Außerdem fordert die Linke langfristig einen kostenfreien öffentlichen Nahverkehr. Bis dahin fordert die Linke ein 365-Euro-Jahresticket für alle sowie ein Sozialticket für neun Euro. Krankenhäuser sollen in öffentlicher und gemeinnütziger Hand und in maximal 30 Minuten mit Bus und Bahn erreichbar sein. Jegliche Verschärfungen des Grundrechts auf Asyl lehnt die Linke ab. Den Mindestlohn möchte die Partei auf 14 Euro anheben.
In ihrem Wahlprogramm für die Landtagswahlen in Hessen setzen sich die Freien Wähler für eine gebührenfreie Bildung von der Krippe bis zum ersten Ausbildungsabschluss ein. Sie fordern zudem mehr Bürgerbeteiligung. Neben Volksentscheiden und Volksbegehren möchte die Partei auch geloste Wahlkreisgremien einführen. Weitere Themen sind der Ausbau von erneuerbaren Energien, Bekämpfung von Armut, die Förderung der regionalen Erzeugung von Lebensmitteln und die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung. Auch solle die Integration von Flüchtlingen gefördert werden.