Erschöpfte Soldaten, fehlende Waffen – Was die Ukraine jetzt braucht | ZDFheute live
Nachdem russische Truppen die taktisch wichtige Stadt Wuhledar im Donbass eingenommen haben, sind russische Streitkräfte nach Angaben des ukrainischen Militärs auch in die Außenbezirke der ostukrainischen Stadt Torezk vorgedrungen und setzen die Ukraine an der Front weiter unter Druck.
In der Nacht soll Russland die Ukraine mit 62 Drohnen angegriffen haben. Laut der ukrainischen Luftwaffe hätten 41 der Drohnen abgefangen werden können. Zudem habe Russland auch acht Raketen auf ukrainisches Staatsgebiet abgefeuert. Die Ukraine berichtet außerdem von mindestens vier Verletzten nach einem Luftangriff auf die südukrainische Stadt Saporischschja. Behörden zufolge soll Russland bei den Angriffen auch Gleitbomben eingesetzt haben. Bei einem Raketenangriff auf die Hafeninfrastruktur von Odessa ist die Zahl der Toten auf acht gestiegen.
Um die Verteidigung des Landes zu gewährleisten hat das ukrainische Parlament nun die erste größere Steuererhöhung seit Beginn des russischen Angriffs gebilligt. Das neue Gesetz sieht eine Erhöhung der Kriegssteuer von 1,5 auf fünf Prozent für ukrainische Staatsbürger vor.
Wie ist der aktuelle Frontverlauf? Wie ist die Stimmung unter den ukrainischen Soldaten? Welche Optionen hat Kiew noch, um die Ukraine gegen den russischen Angriff zu verteidigen? Darüber spricht Christopher Wehrmann bei ZDFheute live mit ZDF-Reporterin Alica Jung und Militärexperte Christian Mölling.
Selenskyj stellt "Siegesplan" vor
Der geplante Ukraine-Gipfel in Ramstein ist nach der Absage von US-Präsident Joe Biden wegen des Hurrikans "Milton" in den USA gestrichen worden. Deshalb plant der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Staats- und Regierungsbesuche in Europa, um seinen "Siegesplan" vorzustellen. Am Donnerstag ist er zunächst nach Großbritannien gereist. Dort hat er Premierminister Keir Starmer und den neuen Nato-Generalsekretär Mark Rutte in London getroffen. Rutte sagte es gehe nicht nur um die Ukraine, sondern auch um "die Verteidigung des Westens und darum, dass wir sicher bleiben". Außerdem stehen Gespräche in Paris und Rom an. Am Freitag sind auch Gespräche mit Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vorgesehen.
Bei seiner Europareise will Selenskyj um weitere Unterstützung der westlichen Verbündeten bitten. Vor allem wegen der überlegenen russischen Luftwaffe bittet die Ukraine wiederholt um Kampfjets und Luftabwehrsysteme. Selenskyj forderte in den letzten Monaten auch die Erlaubnis zum Einsatz weitreichender Waffen gegen Ziele auf russischem Territorium. Bislang haben unter anderem Deutschland und die USA eine solche Genehmigung eng begrenzt um die ostukrainische Region Charkiw erteilt.
Mit Material von dpa und AFP
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