Sabbatical: Mit diesen Modellen klappt die Auszeit vom Job
Modelle für den Sonderurlaub:Sabbatical: So klappt die Auszeit vom Job
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Ein paar Monate eine Auszeit vom Job zu nehmen, klingt für viele traumhaft. Welche Modelle es gibt und wann sich ein Sabbatical wirklich lohnt, erklären zwei Expertinnen.
Die Gründe für ein Sabbatjahr, auch Sabbatical genannt, sind sehr individuell.
Quelle: imago/Pond5 images
Die Gründe für ein Sabbatjahr, auch Sabbatical genannt, sind individuell. "Eine große Gruppe Menschen möchte im Sabbatical etwas Sinnstiftendes machen: den Horizont erweitern, sich sozial engagieren oder die Welt erkunden", erklärt Ivon Ames. Sie beschäftigt sich als Arbeits- und Organisationspsychologin mit allen Fragen der gesundheitsförderlichen Arbeitsgestaltung.
Gründe für ein Sabbatical
Eine weitere Gruppe Menschen wünscht sich laut Ames eine Auszeit vom Job, um wieder Kraft zu tanken - weil der Stress im Alltag unerträglich ist. "Und dann gibt es noch Menschen, die sich um Familienangehörige kümmern müssen, oder die einfach etwas Zeit mit der Familie verbringen wollen", so Ames.
Bei solchen Fällen spricht sie von einer externen Motivation und sieht hier die positivsten Auswirkungen für ein Sabbatical. Wer aber die Auszeit aus persönlichen Gründen machen will, sollte sich vorher fragen: Was erwarte ich mir davon? Und was passiert nach meiner Rückkehr?
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Die richtige Auszeit: Abstand zur Arbeit ist wichtig
Denn nach dem Sabbatical geht es zurück in den Job und den gleichen Alltag, den man vor dem Sabbatical auch hatte. Hier besteht dann die Gefahr einer Dauerschleife.
"Eine Pause kann helfen, wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Aber das geht nur, wenn wirklich eine Abgrenzung zur Arbeit stattfindet", so Psychologin Ames.
Bei einer Auszeit ist die Qualität wichtig. Selbst eine Woche ohne jeglichen Arbeitseinfluss sei erholsamer als vier Wochen, in denen man das Mailpostfach im Blick behält.
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von Lena Mosebach
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Die Sabbatical-Modelle
Ist die eigene Motivation geklärt, steht man vor der nächsten Hürde: dem Arbeitgebenden. Denn: Einen rechtlichen Anspruch auf ein Sabbatical haben Arbeitnehmende nicht. "Es sei denn, sie haben es bei der Einstellung vereinbart und in den Arbeitsvertrag aufgenommen", sagt Claudia Hahn vom Verband deutscher ArbeitsrechtsAnwälte (VDAA).
Es kann den Anspruch auch über eine Betriebsvereinbarung oder über einen Tarifvertrag geben. Generell sieht die Expertin verschiedene Möglichkeiten, um eine Auszeit zu nehmen:
Brückenteilzeit
Arbeitszeitkonto als Flexi-Konto bzw. Wertguthabenvereinbarung
unbezahlter Urlaub
Für den unbezahlten Urlaub wird ein ruhendes Arbeitsverhältnis vereinbart, erklärt Fachanwältin Hahn. Man muss nicht arbeiten, bekommt aber auch kein Geld. "Es wird vorher vereinbart, wann der Arbeitnehmende wieder zurückkehrt - das ist dann verbindlich." In so einem Fall sollte in der Vereinbarung vermerkt werden, dass der oder die Arbeitnehmende an den bisherigen Arbeitsplatz zurückkehrt, rät Hahn.
Wichtig: Während des unbezahlten Urlaubs bleibt das sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnis nicht bestehen. Über die Frage der Versicherung sollte man sich frühzeitig informieren.
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Brückenteilzeit für das Sabbatjahr nutzen
Das Teilzeit- und Befristungsgesetz gibt Arbeitnehmenden das Recht, Teilzeit vom Arbeitgeber zu verlangen und nach einer festgelegten Zeit wieder in Vollzeit zurückzukommen.
Im Fall einer Brückenteilzeit bekommen Arbeitnehmende ihre Teilzeit-Vergütung, was bedeutet, dass der Fortbestand des sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisses gesichert ist. Für die Dauer der Auszeit gibt es keine gesetzliche Vorgabe.
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Vertikale Teilzeit und Arbeitszeitkonten
Es gibt auch die Möglichkeit einer "vertikalen Teilzeit". Claudia Hahn erklärt diese so: Der Arbeitnehmende arbeitet voll, bekommt aber nur Teilzeit vergütet. Der Rest der Vergütung wird angespart und während der freien Zeit ausgezahlt.
Gut zu wissen: Wer weniger als drei Monate frei haben möchte, für den lohnt es sich laut der Expertin mehr, dies über eine flexible Arbeitszeitgestaltung zu regeln - also Plusstunden auf einem Arbeitszeitkonto anzusammeln und diese im Block abzubauen.
Sind die Gedanken sortiert und ist der eigene Batteriespeicher wieder aufgeladen, gilt es, im Alltag etwas zu verändern, so Psychologin Ivon Ames. Was war die Motivation: Unzufriedenheit im Job? Stress? Sie rät, das Gespräch mit den Vorgesetzten zu suchen, um Lösungen zu finden: Vielleicht eine Weiterbildung, mehr meetingfreie Zeit oder flexiblere Arbeitszeiten? "Überlegen Sie sich, was Sie brauchen. Sonst wurde das Problem nur verschoben und man kommt in einem halben Jahr wieder an den gleichen Punkt."
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