Mira Maack holt zweite Medaille fürs deutsche Schwimm-Team
Schwimmerin Mira Jeanne Maack hat überraschend die Bronzemedaille gewonnen. Die 20-Jährige aus Berlin musste sich im Finale der Startklasse S8 über 100 Meter Rücken in deutscher Rekordzeit von 1:18,36 Minuten nur Alice Tai aus Großbritannien (1:09,96) und der Russin Wiktorija Ischtschiulowa (1:14,97) geschlagen geben.
"Ich habe mein Ziel erreicht, wofür ich drei Jahre trainiert habe", sagte Mira Jeanne Maack, die sich auch für ihre anderen Starts viel vorgenommen hat: "Über die 200 m Lagen hoffe ich auf eine Bestzeit, weil die Zeit schon etwas länger steht."
Neben den 200 m Lagen am Sonntag geht Maack zudem noch über 400 m Freistil an den Start. Für Maack ist es ihr erstes Edelmetall bei Paralympischen Spielen und fürs deutsche Schwimm-Team nach Maurice Wetekams Bronze die zweite Medaille in Paris.
Maike Naomie Schwarz schwamm ebenfalls über 100 Meter Rücken in deutscher Rekordzeit von 1:15,08 Minuten auf Rang acht.
Leon Schäfer springt an Medaille vorbei
Leon Schäfer hat die erste Medaille für die deutschen Leichtathleten überraschend verpasst. Er landete im Weitsprung der Startklasse T63 mit 6,93 Metern lediglich auf Rang vier. Zum anvisierten Sieg fehlten 75 Zentimeter auf Joel de Jong, auf Bronze acht Zentimeter. In Tokio hatte Schäfer trotz Problemen mit der Prothese Silber im Weitsprung und Bronze über die 100 Meter gewonnen.
De Jong hatte Schäfer im Juni mit 7,67 Metern in Leverkusen gleich um 42 Zentimeter den Weltrekord abgenommen, nun schaffte er noch einen Zentimeter mehr. Dahinter landete Daniel Wagner aus Dänemark mit 7,39 Meter auf Rang zwei, Dritter wurde der Niederländer Noah Mbuyamba mit 7,01 Meter.
Basketballer siegen im Endspurt
Die deutschen Rollstuhlbasketballer haben im zweiten Spiel ihren ersten Sieg gelandet. Gegen Frankreich gelang dank eines starken Schlussviertels ein 70:64 (36:34).
Wie schon beim 55:76 gegen Mitfavorit Großbritannien misslang der Start in die Partie. Nach nicht einmal fünf Minuten lag das Team von Bundestrainer Michael Engel mit 4:13 hinten, kämpfte sich jedoch in die Partie und ging mit einer 36:34-Führung in die Halbzeitpause.
Im dritten Viertel trumpften die Franzosen zunächst auf und lagen zeitweise mit sieben Punkten vorne. Doch Deutschland hielt dagegen, mit einem 50:51-Rückstand ging’s ins letzte Viertel.
Hier blieb es zunächst ausgeglichen, ehe Deutschland nach 1:35 Minuten angeführt von Topscorer Matthias Güntner (22 Punkte) einen vorentscheidenden 64:59-Vorsprung herausgeworfen hatte. Günthers Treffer mit der Schlusssirene sicherte Deutschland das bessere Korbverhältnis gegenüber den punktgleichen Kanadiern.
Wandschneider kämpft um Finaleinzug
Badminton-Spieler Thomas Wandschneider ist nach einem Mammut-Match ins Halbfinale der Start-Klasse WH-1 eingezogen. In seinem zweiten Gruppenspiel gewann er gegen den Chinesen Yang Tong Satz eins mit 24:22. Der Chinese konterte im zweiten und gewann 21:12. Doch im entscheidenden Satz kam der Deutsche wieder in den Flow und siegte 21:16.
Am Sonntag, ab 8.30 Uhr, geht es um den Einzug ins Finale.
Baus/Schmidberger trösten sich mit Silber
Valentin Baus und Thomas Schmidberger gewinnen Silber im Doppel und sichern die zweite deutsche Medaille im Para Tischtennis. Gegen die favorisierten Chinesen um Superstar Panfeng Feng zogen sie in der Klasse MD8 mit 0:3 (9:11, 5:11, 6:11) den Kürzeren. Der volle Fokus liegt jetzt auf den Einzel-Wettbewerben.
Trotz der Niederlage wurden Valentin Baus und Thomas Schmidberger von den vielen deutschen Fans in der Arena Süd gefeiert.
Menje über 5000 Meter auf Platz sieben
Rennrollstuhlfahrerin Merle Menje hat eine Medaille über 5000 m verpasst. Die WM-Zweite kam am Samstagvormittag im Finale der Startklasse T54 in 11:49,97 Minuten auf Rang sieben. Gold ging im Stade de France an Catherine Debrunner aus der Schweiz in der paralympischen Rekordzeit von 10:43,62 Minuten.
"Es tut weh, dass man vorne gar kein Wörtchen mitreden konnte. Das war definitiv nicht der Plan. Ich hätte mir gewünscht, dass ich noch den Anschluss vorne geschafft hätte", sagte Mittelstrecken-Spezialistin Menje, die in Paris noch über die 800 m, 1500 m und im Marathon am Start ist.
Bahnrad: Hausberger fährt um Medaillen
Bahnradsportlerin Maike Hausberger hat bei den Paralympics in Paris ein Ausrufezeichen auf ihrer Lieblingsstrecke gesetzt. Die 29-Jährige aus Trier fuhr in der Zeitfahr-Qualifikation über 500 m der Startklassen C1 bis 3 in persönlicher Bestzeit von 38,462 Sekunden auf Rang drei. Nur die Australierin Amanda Reid (36,537) und die Chinesin Qian Wangwei (37,621) waren schneller.
Deutsches Rugby-Team verpasst Medaille
Die deutsche Rollstuhlrugby-Nationalmannschaft hat mit der dritten Niederlage im dritten Spiel das Halbfinale verpasst. Das Team verlor zum Gruppenabschluss gegen die USA mit 47:57 und muss nun in die Platzierungsrunde um die Ränge 5 bis 8. Marco Herbst war mit 18 Versuchen auch in der dritten Partie erfolgreichster Punktesammler.
In der Arena Champs-de-Mars unweit des Eiffelturms hielten die Deutschen die Partie bis zum letzten Viertel offen, mussten aber danach abreißen lassen. Für die Minimalchance aufs Halbfinale hätte es einen hohen Sieg und Schützenhilfe von Japan gebraucht.