COP28 in Dubai: Scholz gibt Startschuss für Klimaclub
COP28:Scholz gibt Startschuss für Klimaclub
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Auszeit vom schlechten Koalitionsklima: Kanzler Scholz eröffnet in Dubai den Klimaclub. Dessen Ziel: "Sauberes Wachstum - und das möglichst schnell".
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat auf der UN-Klimakonferenz dazu aufgerufen, "gemeinsam die richtigen Strategien und Standards für eine kohlenstofffreie Industrie zu entwickeln". Scholz äußerte sich am Freitag kurz nach seiner Ankunft in Dubai auf der Gründungsveranstaltung des neuen Klimaclubs, dessen Kernaufgabe genau dies sein solle.
36 Staaten bereits Mitglieder
In dem von Scholz initiierten Klimaclub haben sich inzwischen 36 Staaten zusammengeschlossen, die eine Vorreiterrolle beim Klimaschutz einnehmen wollen. "Jetzt kann es losgehen", sagte der Kanzler. "Wir wollen sauberes Wachstum fördern und zwar schnell."
Klar, es gibt ein wichtiges Ziel: Die schnelle Erderwärmung muss gestoppt werden! Bei der Weltklimakonferenz im vergangenen Jahr wurde beschlossen, nach und nach weniger Energie aus Kohle zu benutzen. Denn die gilt als besonders klimaschädlich. Bis 2030 soll stattdessen weltweit der Ausbau der erneuerbaren Energien verdreifacht und die Produktion von grünem Wasserstoff verdoppelt werden - wie das erreicht werden könnte, wird bei der Weltklimkonfernenz diskutiert.
Klimaschutz kostet Geld: Der Ausstoß von dem Gas CO2, das für die Erderwärmung mit verantwortlich ist, lässt sich zum Beispiel mit moderner, umweltfreundlicher Technik reduzieren. Doch diese Technik ist meistens sehr teuer. Ärmere Länder können sich das oft nicht leisten. Deshalb soll darüber beraten werden, wie ärmere Länder noch besser unterstützt werden können.
Um die schnelle Erderwärmung zu verhindern, müssen viele Menschen in den jeweiligen Ländern zusammenarbeiten. Wie so eine Zusammenarbeit zum Beispiel für Regierungen, Firmen und auch die Menschen in den Ländern funktionieren kann, soll auch auf dem Treffen in Dubai besprochen werden.
Der Klimawandel ist bereits seit einiger Zeit verantwortlich für viele Schäden weltweit. Gemeint ist damit zum Beispiel das Aussterben von Tier-und Pflanzenarten, aber auch Schäden durch extremes Wetter wie Wirbelstürme, Starkregen und Dürren. Oft sind davon ärmere Länder besonders betroffen. Im vergangenen Jahr wurde beschlossen, dass andere Länder sie dafür mit Geld unterstützen. Dieses Jahr wird es darum gehen, wie das genau aussehen könnte.
Scholz hob hervor, der Club wolle keine Konkurrenz zum UN-Klimaprozess und zur Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens sein. "Wir verstärken lediglich die Zusammenarbeit zwischen den Ländern, die bereit sind, noch einen Schritt weiter zu gehen", sagte er. "Uns eint die Überzeugung, dass der Klimawandel die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts ist", sagte Scholz in seiner Rede auf der Veranstaltung.
Der Klimaclub habe ein gemeinsames Ziel: "Die Dekarbonisierung der Industrien und die Entkopplung von Wachstum und Emissionen", sagte der Kanzler weiter. "Wir wollen, dass dekarbonisierte Industrieproduktion das Geschäftsmodell der Zukunft wird."
Abkehr von fossilen Energieträgern ermöglichen
Als Beispiele nannte Scholz die Stahl- und Zementindustrie, wo die Abkehr von fossilen Energieträgern als besonders schwierig und aufwändig gilt. Der Klimaclub wolle es ermöglichen, "Leitmärkte für klimaneutrale Industrieprodukte wie klimafreundlichen Stahl und Zement oder klimafreundliches Aluminium auszubauen".
Dabei wollten die Mitglieder einen gegenseitigen Austausch von Gütern, Know-how und Technologien erreichen. Der Club vereine Entwicklungsländer, Schwellenländer sowie neue und alte Industrieländer. Er wolle "unsere unterschiedlichen Perspektiven nutzen und Lösungen finden, die für alle funktionieren".
Es gibt sogar ein Klimaclub-Sekretariat
Anlass der Veranstaltung zum Klimaclub ist der Abschluss einer Vereinbarung über dessen weitere Arbeit und die Herstellung der Arbeitsfähigkeit, unter anderem durch die Einrichtung eines Klimaclub-Sekretariats. Den Fonds-Vorsitz sollen bis Ende 2025 Deutschland und Chile übernehmen.
Der chilenische Außenminister Alberto van Klaveren sagte auf der Veranstaltung: "Der Klimawandel ist die größte Herausforderung unserer Generation." Der neue Club wolle dazu beitragen, der wachsenden Nachfrage nach klimafreundlich hergestellten Gütern nachzukommen.
Bisherige Anstrengungen zum 1,5.Grad-Ziel reichen nicht
Zugleich soll das gemeinsame Vorgehen der Gefahr entgegenwirken, dass Länder, deren Unternehmen aufwändigere, klimafreundliche Technologien anwenden, Nachteile im internationalen Wettbewerb haben.
Scholz hält sich wie auch mehr als 140 weitere Staats- und Regierungschefs noch bis Samstagvormittag zu einem Gipfeltreffen (World Climate Action Summit) in Dubai auf, der auf der UN-Klimakonferenz in deren Anfangsphase für zusätzlichen Schwung sorgen soll.
Unter den inzwischen 36 Clubmitgliedern sind die sieben G7-Industriestaaten, die Europäische Union, aber auch Entwicklungsländer wie Kenia und der Inselstaat Vanuatu. Bei der Wahl der Instrumente auf dem Weg zur Klimaneutralität sollen die einzelnen Staaten weitgehend freie Hand haben. Eine CO2-Bepreisung ist ebenso möglich wie Anreize für klimafreundliche Produktion, die etwa die USA bevorzugen.
Der Klimawandel schreitet voran - abgeschwächt wird er, wenn wir weniger CO2 und andere Treibhausgase ausstoßen. Wichtige Daten zum Klimawandel im Überblick: